ARD: HbbTV-Revolution im Teletext

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ARD mit neuem HbbTV-System für den Teletext
Bild: TeleVolt

Die TeraVolt GmbH hat im Auftrag der ARD ein Mandantensystem für alle ARD-Teletexte auf Basis von HbbTV entwickelt.

Dies soll es allen Landesrundfunkanstalten ermöglichen, ihre HbbTV-Teletexte in nur einem System zu bündeln und gemeinsam auszustrahlen. Es löst damit die bislang genutzten Einzellösungen ab. Gleichzeitig erfolgt der Umstieg auf eine einheitliche Benutzeroberfläche, die die Navigation für die Zuschauer erleichtert. Alle HbbTV-Teletexte werden künftig in einem System verwaltet, wodurch Synergien im Betrieb, aber auch neue Möglichkeiten für redaktionelle Kooperationen geschaffen werden.

Neue HbbTV-Lösung für die ARD

Verantwortlich für den Betrieb des von TeraVolt entwickelten Mandantensystems ist das ARD Play-Out-Center (ARD POC), das die geordnete Migration des Systems in die einzelnen Landesrundfunkanstalten koordiniert. Den Anfang machte dabei im September 2021 der BR, gefolgt vom rbb im Dezember. Für das erste Quartal 2022 ist der Launch von NDR- und ARD Text geplant.

Das System kann dabei laut Pressemitteilung vom heutigen Donnerstag vom ARD POC selbstständig und individuell für die jeweiligen Landesrundfunkanstalten konfiguriert werden. Basierend auf dieser Konfiguration werden die Daten aus unterschiedlichen Quellen in einer hoch performanten Prozesskette in Echtzeit bereinigt, normiert und schließlich in der HbbTV-Applikation als Videotext ausgespielt.

Stimmen zum neuen System-Deal

„Wir freuen uns, der ARD eine smarte Lösung für den Betrieb der HbbTV-Teletexte zur Verfügung stellen zu können“, sagt Oliver Koch, Gründer und Geschäftsführer von TeraVolt. „Das Vertrauen aller Landesrundfunkanstalten möchten wir mit Leistung zurückzahlen, um uns für mögliche weitere Abnehmer zu empfehlen. Denn unser System stellt für alle Sendergruppen eine echte Alternative dar, die eine einheitliche Lösung für verschiedene Anwender benötigen.“

Frauke Langguth, Leiterin von ARD Text, ergänzt: „Unser Ziel ist es, uns inhaltlich wie technisch zukunftsfähig aufzustellen. Mit dem HbbTV-Mandantensystem wird der Betrieb der HbbTV-Teletexte zentralisiert, damit erzielen wir Synergien und reduzieren Kosten bei den Landesrundfunkanstalten. Die Zusammenarbeit mit TeraVolt ist deswegen ein wichtiges Projekt, um das Erreichen unserer Ziele voranzutreiben.“

  • Lesen Sie auch: HbbTV treibt den Übergang zu Rundfunk- und OTT-Diensten der nächsten Generation voran

Quelle: TeleVolt

Bildquelle:

  • hbbtv-ard-teletext: TeleVolt

20 Kommentare im Forum

  1. Toll, für welche Nebensächlichkeiten Geld (und Bandbreite) da ist. Für den Hörfunk ist (auch dank der unsinnigen HbbTV-Karuselle auf Satellit) weder ausreichend Bandbreite verfügbar, um ihn kompatibel (MPEG 1 Layer II) und hochwertig anzubieten, noch funktioniert das AAC-Gemurkse wenigstens ordentlich mit der Qualität, die übrhaupt noch möglich ist. Habe vorhin nach 2 Wochen Abstinenz wieder mal reingehört, die Programme des BR knacken immer noch. Und ich habe gerade einen Anruf gehabt: der als Radio bei einer Seniorin genutzte HDTV-Receiver wird bei den von ihr bevorzugten Programmen (MDR Sachsen-Anhalt, MDR Thüringen) spontan stumm. Die Frau ist ganz verwirrt: sie hat doch gar nichts getan. Ich vermute, der Receiver ist auch verwirrt: vom im AAC eingebetteten RDS, das er wohl für Dynamik-Steuerdaten hält. Es ist wirklich unfassbar dreist, wie die ARD die 16 Jahre lang stabil laufende Hörfunkübertragung gegen ein Experimentiersystem getauscht hat. Vom gesellschaftlichen Auftrag der Öffis hat man da offenbar noch nichts mitbekommen. Der Aufbau von Barrieren gegen die Benutzbarkeit der Angebote gehört da jedenfalls nicht dazu.
  2. Ich vermute mal, diese Bandbreite bezahlt doch der Kunde also du selber, ist ja dein Internet Tarif. Im Gegensatz zum AAC Audio wird das ja nicht permenant per Satellit übertragen.
  3. Daran ist nichts experimentelles mehr, AAC wird doch seit 16 Jahren genutzt. Man sollte aber nichts neues einführen und dabei die Qualität verschlechtern, das ging mit DVB-T und DAB schon total in die Hose.
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