Netflix laufen die Kunden weg

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Der Streaming-Marktführer Netflix hat erstmals seit mehr als zehn Jahren ein Quartal einen signifikantem Schwund an Kunden verkraften müssen.

In den drei Monaten bis Ende März wurden rund 200.000 Abonnenten abgemeldet, wie Netflix am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Anzahl der weltweiten Bezahlabos lag zum Quartalsende bei 221,6 Millionen. Eigentlich hatte das Unternehmen laut eigener Prognose mit einem Zuwachs von 2,5 Millionen Kunden gerechnet.

Anleger reagierten massiv enttäuscht auf den Quartalsbericht – die Aktie geriet nachbörslich zunächst mit über 20 Prozent ins Minus. Seit Jahresbeginn ist der Kurs bereits um über 40 Prozent gefallen.

Für die schwachen Zahlen machte Netflix unter anderem den Rückzug aus Russland verantwortlich, wo sämtliche Kunden-Konten wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine deaktiviert wurden. Auch der Umsatz verfehlte mit 7,9 Milliarden Dollar die Erwartungen – trotz eines Anstiegs um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Der Gewinn sank um etwa sechs Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro).

Besonders schlecht kam an der Börse an, dass Netflix angesichts der stärker werdenden Streaming-Konkurrenz davon ausgeht, auch im laufenden Vierteljahr Abonnenten zu verlieren. Und diesmal dürfte das Minus mit rund zwei Millionen Kundenkonten noch stärker ausfallen. Dabei hat der Streaming-Dienst mit neuen Staffeln von Hit-Serien wie «Stranger Things» und hochkarätig besetzten Filmen wie «The Gray Man» mit Hollywood-Star Ryan Gosling eigentlich starke Produktionen am Start.

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  • df-netflix-n: Netflix

243 Kommentare im Forum

  1. Oh man, die Sky Werbetruppe macht wieder Überschriften, die letztlich nur als "Fake" bezeichnet werden kann. Wahr ist, dass Netflix im letzten Quartal 200.000 Kunden "verloren" hat. 700.000 davon sind nicht weg gelaufen, sondern wurden von Netflix selber gekündigt, da Netflix wie viele andere Unternehmen auch das Russland Geschäft eingestellt hat. Grund ist natürlich der brutale Angriffskrieg gegen die Ukraine. Ohne diesen einmal Effekt, hätte man immerhin ein + von 500.000 Abonnenten, was zwar deutlich hinter der eigenen Prognose liegt, aber eben kein Minus ist. Von Kunden die weg laufen zu reden ist einfach grob falsch und geradezu bösartig formuliert.
  2. Traurig solche Überschriften zu nehmen. Wenn man sich den anderen Netflix Bericht dazu anschaut muss man schon fast von Böswilligkeit Sprechen.
  3. Exakt an der Tagesschauüberschrift scheint sich die DF News zu Halten. So wird ein Schuh draus. Ausgerechnet die auch so böse böse Springerpresse haut nicht so auf den Putz. Netflix verliert Abonnenten - Aktie stürzt um über 20 Prozent ab - WELT
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