Die Qual der Wahl: LCD oder Plasma?

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Leipzig – Vor der Erhöhung der Mehrwertsteuer möchten viele noch schnell einen der neuen flachen Fernseher kaufen. In den reichhaltig ausgestatteten Elektronikgeschäften finden sich jedoch Flachbildfernseher mit zwei Technologien. DIGITAL FERNSEHEN verrät Ihnen, wer Ihr Favorit ist.

Zunächst sei gesagt: Keine der beiden Technologien ist per se besser als die andere. Vielmehr haben beide Ihre Vor- und Nachteile, die je nach Einsatzbereich mal mehr und mal weniger stark zur Geltung kommen. Zu glauben, dass Plasmas eines Tages die LCDs ablösen werden, ist genauso unwahrscheinlich wie der Sieg der Flüssigkeitskristalle über die selbstleuchtenden Plasmazellen.

Bevor Sie nun die Entscheidung für einen neuen Flachbildschirm fällen, sollten Sie Ihre Sehgewohnheiten analysieren: Kann ich mein Zimmer abdunkeln? Wie weit sitze Ich vom Fernseher entfernt? Wie viel Geld möchte ich ausgeben?
 
LCDs besitzen bei gleicher Größe die höhere Auflösung und bilden Signale weitaus schärfer ab. Wenn Sie beispielsweise drei Meter vom Flachbildschirm entfernt sitzen und dieser eine Größe von 42 Zoll besitzt, können Sie die höhere Auflösung des LCDs sehen – bei größerer Entfernung reicht die Plasma-typische Auflösung von 1 024 x 768 Pixeln vollkommen aus.
 
Kommt Bewegung ins Spiel, schlägt die Plasmatechnologie jedoch gnadenlos zurück: Bei Filmen oder Sport bleibt das Bild gestochen scharf. LCDs neigen hier zum Schlieren – das Bild wirkt in Bewegung leicht verschwommen. Schauen Sie Ihr Programm vorwiegend bei Tageslicht oder gedimmtem Lampenschein, fällt das Schwarzwertproblem der LCDs weitaus geringer aus.

Vorsicht beim Kauf: Bei Tageslicht und im Elektrodiscountmarkt wirken LCDs immer brillanter, da die Stärke der Plasmas hier nicht zum Tragen kommen kann – Plasma schauen bedeutet „Licht aus“. Dann kommen die Vorteile wie höhere Kontrastwerte zur Geltung und erzeugen ein besseres Bild als es die LCD-Technologie im Moment erlaubt – höhere Bildtiefe, jederzeit scharfe Bilder und keinerlei Farbflecken.
 
LCDs neigen dazu, eine rein weiße oder graue Fläche mit leichten Farbverfälschungen zu zeigen. Dies ist besonders in Testbildern sichtbar, im Filmbetrieb jedoch meistens zu vernachlässigen. Plasmas haben hingegen Probleme, die Farbdeckung einzuhalten. Darunter versteht man das Potenzial eines Bildschirms, alle benötigten Farben passgenau darzustellen. Besonders die Farbe Grün kann nicht naturgetreu abgebildet werden, sie tendiert oftmals zu Cyan.
 
Dafür behalten Plasmas eine konstante Farbtemperatur über alle Helligkeitswerte bei – Schwarz besitzt die gleiche Temperatur wie Weiß. LCDs schwanken hier je nach Modell zwischen deutlich zu kühlen Bildern in dunklen Bereichen und einer Rot-Färbung bei hellen Aufnahmen. Ihre Farbdeckung ist hingegen perfekt – der Spielraum von LCDs geht sogar oftmals über unseren Standard hinaus.
 
Ein Problem, welches von vielen Plasma- Herstellern totgeschwiegen wird, ist die Einbrenngefahr. Plasmazellen können bei gleich bleibenden Bildinhalten ein Geisterbild zeigen. Dabei leuchten die Bildpunkte einfach nach, obwohl bereits eine andere Szene läuft. Somit scheiden Plasmas für PC-Anwendungen aus, denn hier ist die Einbrenngefahr infolge statischer Fenster besonders hoch.
 
Somit ist und bleibt Ihr Raum der entscheidene Faktor. Schauen Sie jederzeit mit Restlicht und wollen ihren Fernseher auch für PC und Internet nutzen, greifen Sie am besten zu einem LCD. Heimkinofans mit einem abgedunkelten Raum schwören hingegen auf einen Plasma. [lf]

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