Das Europaparlament setzt sich derzeit dafür ein, die Macht von Google zumindest in Europa zu beschränken. Bei aller bekundeten Willenskraft, gegen Monopole vorzugehen, bleibt jedoch die Frage: Schafft man das überhaupt von Europa aus oder macht man sich damit möglicherweise mehr als lächerlich, einen Giganten wie Google begrenzen oder gar zerschlagen zu wollen?
Es war schon weit vor den angeblichen Plänen von Google, demnächst den Anbieter für Video-on-Demand Netflix übernehmen zu wollen, dass man beim Europaparlament in Straßburg die Notwendigkeit erkannte, über die Marktmacht des Internetgiganten nachzudenken und eine diesbezügliche Ausbreitung von Monopolen in Europa verhindern zu wollen.
Im Gespräch mit der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER findet Medienexperte Prof. Dr. Jo Groebel vom Deutschen Digital Insitut in Berlin klare Worte: „Von der Quasi-Monopolstellung her ist die Diskussion über eine Zerschlagung Googles nachvollziehbar. Die USA selbst haben in der Geschichte der Kommunikationstechnologie einige Male selbst entsprechende Maßnahmen durchgesetzt, um die Marktvielfalt zu erhalten.“
Allerdings sieht Medienexperte Groebel in dem Vorstoß des EU-Parlaments in mehrfacher Hinsicht ein eher vergebliches Bemühen: „Einerseits zeugt er von dem eklatanten Versagen beim Aufbau einer erfolgreichen gesamteuropäischen digitalen Infrastruktur und bei der Unterstützung effektiver Marktteilnehmer auf dem Kontinent, andererseits dürfte er eh zum Scheitern verurteilt sein, da Google und viele andere genuin global operieren.“ Hier könne Europa keine eigenen Marktgesetze durchsetzen, resümmiert der Leiter des Deutschen Digital Instituts in Berlin gegenüber dem Businessdienst DIGITAL INSIDER.
Das komplette Interview sowie noch mehr Informationen zu möglichen Geschäftsmodellen, Chancen und Risiken der aktuellen Marktsituation bietet die DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER, die es im Abo (E-Mail: Vertrieb@auerbach-verlag.de) und per App für iOS und Android gibt. [th]
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