Mutmacher für Deutschland: Die Loewe AG

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im Rahmen unserer „Mutmacher für Deutschland“-Aktion sprach DF mit Dr. Rainer Hecker, dem Vorsitzenden des Vorstands der deutschen Traditionsfirma.

Herr Dr. Hecker, warum hält Loewe am Standort Deutschland fest?

Hecker: In dem Maße, wie wir besser sind, können wir gegen jeden Standort der Welt bestehen. Deutschland muss sich auf innovative, hochwertige Güter und Dienstleistungen konzentrieren. Diesen Weg geht Loewe seit vielen Jahren. Unsere Produkte sind gekennzeichnet durch höchste Qualität, innovative Technik und ausgezeichnetes Design. Die Premiummarke Loewe spiegelt diese Werte wieder. Dies ist Grundlage dafür, dass wir uns über viele Jahrzehnte im Wettbewerb mit großen internationalen Konzernen gutbehauptet haben. Bei Loewe stand und steht auch der Produktionsstandort Deutschland nicht zur Debatte. Hier haben wir gut ausgebildete, flexible Mitarbeiter. Hier können wir immer individuellere Produkte in höchster Qualität herstellen. Und wir produzieren aus dem Markt für den europäischen Markt. Das bringt generell Vorteile, wenn es darum geht, dem Kunden schnell maßgeschneiderte Produkte zu liefern.

Was muss in Deutschland besser werden, damit mehr Arbeitsplätze entstehen?

Hecker: Um den Standort Deutschland zu stärken, ist es zwingend erforderlich, die Lohnnebenkosten zu senken, die Bürokratie abzubauen und die Steuern zu vereinfachen. Wir müssen für nationale und internationale Investoren, die Arbeitsplätze schaffen, wieder interessant werden. Innovationen und Kreativität zielgerichtet einzusetzen – dieses Thema fängt schon bei unserem Bildungssystem an. Bereits in der Schule müssen wir einen Wandel der Mentalität hin zu mehr Eigeninitiative und zu einem aktiveren Gestalten unseres Lebens und Wertschaffens einleiten. Wenn uns dies gelingt, dann haben wir die Zukunft gewonnen.

Was sagen Sie ständigen Zweiflern und Nörglern in der „Standort-Deutschland-Debatte“?

Hecker: Im globalen Wettbewerb muss jedes Unternehmen global denken und lokal handeln. Wir haben internationale Partner in vielen Bereichen unserer Arbeit, die wir immer auf der Basis eigener Stärken für eine Zusammenarbeit mit unserem Unternehmen interessieren. Die Nachteile des Hochlohnlands Deutschland gleichen wir mehr als aus durch technisch innovative Produkte, flexible Automatisierung und individuelle Premiumprodukte. Globaler Einkauf und internationaler Vertrieb sind für uns seit Jahrzehnten selbstverständlich. Und wenn wir in Deutschland immer danach Ausschau halten, was wir besser als alle anderen leisten können, dann hat der Standort Deutschland große Stärken.

Herr Dr. Hecker, bitte ergänzen Sie folgende Halbsätze: Deutschland ist ein toller Standort, weil…

Hecker: … wir sehr kreative, kompetente und zuverlässige Mitarbeiter haben.

Wenn Frau Merkel Kanzlerin wird, dann…

Hecker: … könnte ein psychologischer Ruck der Keim für einen neuen Aufschwung sein.

Wenn Herr Schröder Kanzler bleibt, dann…

Hecker: … besteht die Gefahr, dass wir die notwendigen Veränderungen als Voraussetzung für Verbesserungen nicht schaffen.

Die drei wichtigsten Dinge, die es in Deutschland anzupacken gilt, sind…

Hecker: …die Bereitschaft in großen Teilen der Bevölkerung, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, und dafür die staatlichen Rahmenbedingungen zu schaffen und bürokratische Verkrustungen aufzubrechen. Wir müssen schon in der Schule anfangen, Leistung und Eigeninitiative zu belohnen, ohne die Schwachen dabei zu vergessen.

Wenn die zum Aufschwung notwendigen Reformen umgesetzt werden, dann…

Hecker: … haben wir auch langfristig eine gute Chance, eine der wohlhabendsten Nationen der Welt zu bleiben.

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In Deutschland gibt es immer noch Unternehmen, die von hier aus erfolgreich sind.Um diesen Firmen ein Gehör zu verschaffen, hat DIGITAL FERNSEHEN zusammen mit den Schwesterpublikationen des Auerbach Verlags die Aktion „Mutmacher für Deutschland“ ins Leben gerufen. [ak]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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