Moskau -Der indonesische Telekommunikationskonzern Telcom hat mit einem sibirischen Unternehmen einen Vertrag abgeschlossen.
Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Novosti, welche sich auf dieZeitung „RBC Daily“ bezieht, wird das Unternehmen Informationssatellitensysteme (Informazionnyje sputnikowyje sistemy) mit Sitz in Krasnojarsk laut Vertrag für 200 Millionen Dollar einen Nachrichtensatelliten bauen.
Dass ein russischer Produzent den Zuschlag bekommen habe, sei sehr logisch, sagen Experten: Die US-amerikanischen Preise zum Beispiel seien anderthalbmal bis doppelt so hoch. Der Satellit wird 42 Transponder haben und soll bis August 2011 fertig gebaut werden.
Das ist nicht der erste Vertrag des Krasnojarsker Unternehmens über den Bau von Satelliten für ausländische Auftraggeber. So schloss im Sommer die IAI Spacecom, die Israels Kommunikationsnetz im Weltraum betreibt, mit dem sibirischen Unternehmen einen Vertrag über den Bau des Amos-5-Satelliten für 157 Millionen Dollar ab.
Laut Alexej Kondraschow, geschäftsführender Direktor von Direct Info, hat das Unternehmen zurecht die indonesische Ausschreibung über den Bau eines Satelliten gewonnen, weil sie einen güstigeren Preis angeboten habe, als es die amerikanischen oder europäischen Produzenten getan hätten.
„Auf diesem Markt herrscht ziemlich scharfe Konkurrenz, deshalb kann der Preis entscheidend sein“, so der Experte. Seiner Ansicht nach sind 200 Millionen Dollar eher ein durchschnittlicher oder sogar niedriger Preis. „Die amerikanischen oder europäischen Produzenten würden auf so einen Vertrag für einen anderthalbmal bis doppelt so hohen Preis eingehen“, sagt Kondraschow.
Nach Ansicht des Analysten der Investmentgesellsschaft Finam, Wladislaw Kotschetkow, kann auch der politische Hintergrund bei der Wahl des Auftragnehmers eine Rolle gespielt haben: Die Beziehungen zwischen Russland und Indonesien hätten sich nach Wladimir Putins Reise erwärmt. [mg]
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