Ein Paar steht in Bayern vor Gericht. Es soll angeblich über Jahre manipulierte Receiver an den Mann gebracht und Pay-TV-Anbieter damit um ihr Geld gebracht haben.
In regelmäßigen Abständen informieren Pay-Sender national wie international darüber, wenn ein Schlag gegen Kriminelle gelungen ist, die Pay-Programme illegal anbieten. Piraterie verursacht bei Pay-Sendern immense finanzielle Schäden. Streamer DAZN etwa informierte vor genau zwei Wochen darüber, einen Schlag gegen internationale Piraterie ausgeführt zu haben. Und insbesondere Boulevard-Medien sind es, die immer wieder aufs Neue gerne darauf anspringen, weil Deutschland weiterhin ein Land ist, in dem für das Fernsehprogramm nicht allzu gerne bezahlt wird, wenngleich das neue Streamingzeitalter hier langsam etwas dreht.
So also gibt es immer wieder Berichte über Erfolge gegen TV-Piraterie, derzeit wird ein zugegeben sehr spektakulärer verhandelt. Im bayerischen Landshut sieht sich ein Paar dem Richter gegenüber, dem vorgeworfen wird, in etwas mehr als 4600 „Computerbetrug“ begangen und Sky somit einen Schaden in mittlerer einstelliger Millionenhöhe zugefügt zu haben. In Boulevard-Medien ist in diesem Zusammenhang aussagestark von „Russen-Receivern“ die Rede. In der Tat sollen die beiden in ihrem Geschäft manipulierte Receiver verkauft haben, mit denen sich Sky-Programme ohne das nötige Abonnement mit dem Pay-Unternehmen ansehen ließen.
So lief das mit den manipulierten Receivern
Ein solcher Receiver soll rund 200 Euro gekostet haben, zudem wurden 50 Euro pro Jahr für die „Account-Nutzung“ fällig. Medienberichten zufolge sollen auf den manipulierten Receivern auch das Angebot anderer kostenpflichtiger Dienste, etwa Netflix oder MagentaSport verfügbar gewesen sein. Angeklagt sind nun Fälle aus den Jahren von 2014 bis 2019. Nach dem ersten Prozesstag, an dem sich die Beschuldigten laut „Süddeutscher Zeitung“ nicht äußern wollten, wurde von der Verteidigung ein Rechtsgespräch angeregt. Welche Ergebnisse es brachte, ist aktuell offen.
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