ARD bestätigt Zusammenlegung von Jugendwellen, Maus-Radio bleibt online, 1 Live vor Änderungen

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Details zur Reduzierung der ARD-Radios hörte man in der Tagesschau vom 26.6. noch nicht

Die Politik verlangt von den ARD-Sendern, einen Gutteil ihrer rund 70 Radioprogramme zu streichen. Es gibt erste konkrete Fälle.

Die ARD reduziert die Zahl ihrer Radioprogramme. Das haben die Bundesländer ihnen verordnet – Grund: Kosten sparen und Synergien suchen. Die Länder haben dabei auch die Höhe des Rundfunkbeitrags im Blick. Die Häuser arbeiten aktuell daran, welche Wellen wegfallen.

Die Zahl der regionalen Hörfunkprogramme in der ARD soll nach dem Willen der Bundesländer von rund 70 Radioprogrammen auf 53 sinken. Das soll spätestens bis zum 1. Januar 2027 geschehen. Dabei sollen auch Kooperationen eine Rolle spielen – Leitgedanke in einem Beispiel beim Südwestrundfunk zum Angebot für Jüngere: mit anderen Häusern «gemeinsam geiler» zu sein.

Es gibt erste konkrete Pläne, hier die Antworten auf eine dpa-Umfrage unter den neun ARD-Häusern in den Bundesländern. Zum Teil müssen noch Gremien zustimmen und perspektivisch wohl auch Staatsverträge angefasst werden. 

  • WDR: Das Maus-Radio soll ausschließlich online und nicht mehr über das Radiogerät verbreitet werden. Der digitale Kanal WDR Event fällt voraussichtlich weg. Die Profile der drei jungen Wellen 1LIVE, 1LIVE DIGGI und COSMO sollen geschärft und aufeinander abgestimmt sein.
  • SWR: Die jungen Welle DASDING (SWR), YOU FM (HR), und UNSERDING (SR) sollen gemeinsam veranstaltet werden. Leitgedanke: «gemeinsam geiler». Auch die Infowellen SWR Aktuell und hr INFO sollen ab 2027 kooperieren.
  • NDR: Die Digital-Programme NDR Info Spezial, NDR Schlager und NDR Blue fallen voraussichtlich Ende 2026 weg. Programm-Inhalte soll es aber weiterhin geben.
  • BR: Noch keine Ergebnisse, die kommuniziert werden können.
  • MDR: MDR Klassik, MDR Schlagerwelt und MDR Tweens sollen ab 2027 nicht mehr terrestrisch verbreitet werden. Inhalte der drei Wellen soll es auch weiterhin geben.
  • RBB: Nach aktuellem Stand könnten die Radiowellen weiterhin bestehen.
  • HR: Der Jugendsender You FM wird gemeinsam mit DAS DING (SWR) und UNSERDING (SR) angeboten. Es gibt noch Gespräche, wie das genau aussehen kann. Auch beim Radioprogramm hr Info ist eine Kooperation angestrebt, wie auch der SWR beschreibt.
  • SR: Neben den Kooperationen beim jungen Programmangebot der Häuser ist auch eine Kooperation für das deutsch-französische Inforadio AntenneSaar geplant.
  • Radio Bremen: Alle vier Hörfunkwellen bleiben bestehen.

Text: dpa / Redaktion DF: mw

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3 Kommentare im Forum
  1. Mein Gott X-Themen zur Zusammenlegung von Radios die kaum einer hört.... Es wird Zeit das nicht nur symbolisch bei der ARD gespart wird.
  2. Das ein paar Radiosender verschwinden oder zusammen gelegt werden ist ja verständlich. Wofür ich kein Verständnis habe, ist das die ÖR'S sparen müssen, sich aber weiterhin neue teure Sportrechte wie die Frauen Fussball WM noch leisten können.(n) Das geht mir nicht in den Kopf (n) wie das sein darf.(n) Da beim Sport müsste man auch mal anfangen den Rotstift anzusetzen und nicht über eine Gebührenerhöhung nachdenken, damit man das Geld weiter so ausgeben kann wie bisher. Denn das die ÖR'S sparen, merkt man nicht viel von.
  3. Na jetzt wird es ja endlich konkret. Schon mal ein guter Ansatz, wobei sich mir nicht erschließt, wofür der WDR zwei ähnliche Jugendwellen braucht (ud gleichzeitig andere Anstalten ihre zusammenlegen). Und ich habe kein Verständnis, dass die ARD nicht ein Kinderprogramm haben will, das ist Kernaufgabe. Lieber WDR, schafft 1live diggi ab (bzw. legt das mit 1live zusammen) und baut die Maus so aus, dass das deutschlandweit über DAB+ bleibt.
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