
Vom Mobbing-Opfer zur Selfmade-Millionärin: Eine junge Frau kehrt in ihre Heimatstadt Rostock zurück, um ihre Vergangenheit zu überwinden. „Mels Block“ ist eine unterhaltsame, emotionale Tragikomödie, die nachts im ZDF läuft.
Melanie hat es – wie man so sagt – geschafft! Die 34-Jährige ist Millionärin geworden, sie hat sich ihren finanziellen Erfolg selbst erarbeitet. Doch ihre Vergangenheit lässt sie nicht los.
Als Teenager im Rostocker Plattenbau hatte sie es nicht leicht. Jetzt kehrt Melanie in ihre Heimatstadt zurück. Sie möchte mit ihrer Geschichte abschließen – und das ist nicht so einfach. Auf zwei Zeitebenen erzählt „Mels Block“ die Geschichte eines Mädchens, das endlich frei sein möchte.
Die Tragikomödie aus dem Jahr 2024 läuft im ZDF im Rahmen der Reihe Das kleine Fernsehspiel in der Nacht vom Montag (18. August) auf Dienstag (19. August), um 00.20 Uhr. In der Mediathek ist der Film bereits abrufbar.
Regie führte der 1977 in Rostock geborene Filmemacher Mark Sternkiker, das Drehbuch stammt von Seraina Nyikos. Die beiden entwickeln die Geschichte von Mels Selbstbehauptung sensibel, authentisch und mit starken Darstellern.
In der Hauptrolle der jungen und der erwachsenen Melanie nehmen Caro Cult und Maja Enger die Zuschauer mit nach Rostock und lassen sie eintauchen in Mels Vergangenheit – zerrissen zwischen Computerspielen, Hautausschlag, Mobbing und Eierlikörchen.
Zugang zu der Jugendlichen findet ausgerechnet eine ältere Dame, Renate (Barbara Schnitzler), die in einer Nachbarwohnung lebt. Bei ihr findet Melanie Entspannung und ein offenes Ohr. Zwischen den beiden ungleichen Frauen entwickelt sich Vertrauen.
Mit dem Sportwagen in die Vergangenheit
Als Mel dann Jahre später zurückkehrt nach Rostock – unnahbar und noch immer tief verletzt, mit gelbem Sportflitzer und Personenschützer, als wollte sie es allen zeigen – wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. „Die Hometown-Queen ist zurückgekehrt – um Gutes zu tun …“ freuen sich die Zurückgebliebenen.
Mels Freude hält sich in Grenzen, ihre Erinnerungen an damals sind schmerzlich. Nun will sie den Plattenbau kaufen, in der Hoffnung, mit der Vergangenheit Frieden zu schließen.
Regisseur Mark Sternkiker sagte bei den Hofer Filmtagen über die Tragikomödie: „Wir sehen, wie Melanie sich allmählich zu Mel wandelt, wie sie härter wird und wie sie Schuld auf sich lädt. Denn nur wer Opfer war, kann wirklich Täter werden, und beide Rollen haben ihre Vor- und Nachteile“ und weiter: „Wir wollten keine Opfergeschichte erzählen, sondern aus der Position der Stärke heraus eine kraftvolle Figur schaffen, die glaubt, ihre Vergangenheit kontrollieren zu können, und schließlich scheitert, ja, scheitern muss.“
Von Ute Wessels, dpa / Redaktion DF: mw
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