
In Afghanistan wurde das Internet abgeschaltet.
Dass es in Nordkorea keinen Zugang zum weltweiten Internet gibt, weiß man, dass andere Länder, wie der Iran und Russland, den Zugang immer wieder unterbrechen und zumindest Teile des Angebots sperren, auch. Nun hat sich mit Afghanistan ein weiteres Land aus dem www verabschiedet.
Seit die Taliban wieder die Macht in Afghanistan übernommen haben, gewinnt man immer wieder den Eindruck, dass sich das Land auf dem Weg zurück ins Mittelalter befindet. Die aktuelle Sperre des Internets ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Angeordnet wurde sie vom obersten Taliban-Führer Haibatullah Achundsada. Mit dieser Maßnahme will er die vom Internet ausgehende Unmoral unterbinden.
Über die Abschaltung berichtet unter anderem der lokale Nachrichten-Kanal Tolo News. Demnach soll vor allem das kabelgebundene Internet abgeschaltet worden sein. Es hat aber den Anschein, als gehe die Sperre über das kabelgebundene Internet hinaus. So berichtet etwa die für die Beobachtung von Internetsperren bekannte Organisation Netblocks, dass in Afghanistan derzeit das Internet vollständig abgeschaltet sein soll.
Schrittweise Sperrung
Dieser Schritt kommt nicht ganz überraschend. Bereits in der Vergangenheit hatte es Meldungen darüber gegeben, dass zumindest das Kabelinternet im Norden des Landes gesperrt worden ist.
Die Sperre dürfte zumindest in Afghanistan wirksam sein. Mehrere Tests haben ergeben, dass afghanische Internetseiten, wie etwa jene des staatlichen Rundfunks, noch im Ausland aufrufbar sind. Auch die Seiten privater Fernsehsender aus Afghanistan funktionieren in Europa noch.
Außerdem interessant:
Bildquelle:
- Verschluesselung-Sicherheit-Daten-Internet: Bild: © Nmedia - Fotolia.com