Streaming-Markt stagniert: Lineares Fernsehen hält sich wacker

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Die Nachricht vom bevorstehenden Tod des linearen Fernsehens ist womöglich verfrüht. Die konkurrierenden Streaming-Plattformen tun sich schwer bei der Abonnenten-Gewinnung.

Das lineare Fernsehen ist im Wettstreit mit den Streaming-Plattformen um das Publikum offenkundig widerstandsfähiger als prophezeit: Eine große Mehrheit von 81 Prozent der Zuschauer in Deutschland schaut laut Unternehmensberatung Deloitte überwiegend das herkömmliche Fernsehen, nur geringfügig weniger als vor drei Jahren (83 Prozent). Bei den konkurrierenden Streaming-Plattformen hingehen sehen die Deloitte-Fachleute das Ende der rasanten Wachstumsphase erreicht: Demnach haben knapp zwei Drittel (64 Prozent) der deutschen Haushalte ein Streaming-Abo abgeschlossen, ebenso viele wie im vergangenen Jahr und sogar etwas weniger als im Corona-Jahr 2022.

Grundlage der diesjährigen „Media Consumer Survey“ war eine Umfrage von 2000 Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ihrem Fernseh- und Videokonsum. An diesem Mittwoch beginnen in München die alljährlichen Medientage, eines der wichtigsten Branchentreffen in Deutschland. 

Fernsehen „enorm resilient“

„Überwiegender“ Fernsehkonsum bedeutet in der Studie, dass die betreffenden Zuschauerinnen und Zuschauer mehr als die Hälfte ihrer Sehzeit mit herkömmlichen Fernsehprogrammen verbrachten. Lediglich 19 Prozent der Befragten antworteten dagegen, dass sie mehr als die Hälfte ihrer jeweiligen Sehzeit mit „Videokonsum außerhalb des klassischen Fernsehens“ verbringen. 

Das Fernsehen erweise sich vor dem Hintergrund der zahlreichen Videoalternativen als „enorm resilient“, schreiben die Studienautorinnen und -autoren. Als Pluspunkte des Fernsehens sehen sie Live-Charakter, bequeme Nutzung als „Nebenbei-Medium“ sowie treue Zuschauer in den älteren Jahrgängen.

„Anbieter-Hopping“ bei den Streaming-Diensten 

Auf dem Streaming-Markt hingegen sieht die Studie erste Anzeichen einer Sättigung. „Das enorme Wachstum, das die Video-on-Demand-Dienste in der Corona-Zeit erlebt haben, ist mittlerweile abgeebbt“, sagte Sophie Pastowski, eine der Autorinnen. Doch auch wenn die Nutzerzahlen laut Deloitte nicht weiter steigen, so schaut der Umfrage zufolge jeder zweite Streaming-Kunde mehr als noch im vergangenen Jahr.

Gleichzeitig konstatiert Deloitte „Anbieter-Hopping“: Abos werden demnach nur zeitweise abgeschlossen. In der Umfrage sagten knapp zehn Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, im vergangenen Jahr sowohl ein Abo abgeschlossen als auch eines gekündigt zu haben. „Der Wettbewerb um die Bildschirmzeit und Budgets des TV- und Videopublikums wird in Zukunft noch intensiver werden“, sagte Pastowski.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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101 Kommentare im Forum
  1. Wenn ich etwas im Replay angucke (oder gar als Aufnahme), ist das ja auch Streaming. Denke nicht, dass das statistisch erfasst wird. Ich muss kein "Streaming-Abo" haben, um Inhalte nicht linear zu sehen. Netflix, Disney o.ä. ist nichts für mich. Ich schaue fast nur via Zattoo. Linear und nicht linear. Arme Haushalte sollten rechnen können und NICHT auf teuren Mobilfunk setzen.
  2. Ich habe mich mittlerweile auch wieder von den Streamingdiensten verabschiedet und sie gekündigt. Ich schaue auch nur lineares Fernsehen. Das einzige was ich noch habe, ist waipu.tv und da schaue ich dann auch nur die Sender, die ich über Satellit und Kabel nicht bekomme, weil ich die Sender nicht anders auf den Bildschirm bekommen kann.
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