Im Jahr 2025: Interneteinwahl über Modem wird eingestellt

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Internet; Bild: © Sergey Nivens - Fotolia.com

Die frühen 1990er. Wer hatte damals schon einen Computer? Vergleichsweise wenige. Und wer hatte schon Zugang zu dem damals noch brandneuen Internet? Noch viel weniger. Der Zugang zur grenzenlosen Datenwelt erfolgte über ein Modem und die Telefonleitung. Damit ist jetzt Schluss.

Ende September 2025 ist damit macht AOL Schluss mit der Modemeinwahl. Ab diesem Zeitpunkt ist keine Einwahl mehr über das analoge Modem und ISDN in das Internet mehr möglich. Einst war die Freude in der Familie „war „groß“, der Telefonanschluss mal wieder durch dieses neumodische Internet blockiert war. Denn Internet über das Modem war mit einem Telefonat gleichzusetzen. Womit es hieß: entweder, oder. Wie das damals geklungen hat, kann man unter anderem hier nachhören.

Analoger Internetzugang – das war früher was für die große Brieftasche. Abgerechnet wurde nach Minuten und Sekunden. Es dauerte bis zu 6 Minuten, ehe die gewünschte Startseite auf dem Monitor sichtbar wurde. Ganz simpel aufgebaut, versteht sich und natürlich noch weitgehend ohne Grafiken und Bilder – deren Ladezeit war lang.

Technik von vorgestern?

Der analoge Internetzugang über analoges Modem oder das nur geringfügig schnellere ISDN ist definitiv Technik von vorgestern. Umso mehr verwundert es, dass dieser schneckenlangsame Einwahldienst selbst heute noch genutzt wird. In den USA sollen es 2023 noch 163.000 User gewesen sein. Diese leben vermutlich in abgelegenen Regionen, wo keine zeitgemäßeren Alternativen zur Verfügung stehen.

Jetzt aber heißt es für sie Abschied nehmen und sich um andere Optionen, Stichwort Starlink, umzusehen. Das analoge Modem hat den Weg ins Internet geebnet. Damals hatte sicher noch keiner daran gedacht, wie groß es einmal werden könnte. Damals in den 1990ern hieß es ab und an mal kurz drin sein. Heute läuft es bei vielen rund um die Uhr. Streaming wäre also demnach definitiv nicht möglich gewesen. Also: Tschüss – 56k-Modem.

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  • Internet-Vernetzung: © Sergey Nivens - Fotolia.com
22 Kommentare im Forum
  1. Es gibt wohl immer noch eine Anzahl an analogen Bestandstelefonanschlüssen, aber klar, die eigentliche Vermittlungstechnik ist (in Deutschland) längst digital. Im Grunde genommen ist diese bereits seit der flächendeckenden Verfügbarkeit von ISDN digital. Und danach folgte die Umstellung von leitungsvermittelter Technik hin zu daten-packetvermittelter Technik (basierend auf dem Internetprotokoll). Aber mit 56k Übertragungsgeschwindigkeit funktioniert heutzutage kaum noch eine Website, weil deren Übertragung zu lange dauert.
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