Dreidimensional filmen wie die Profis

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Dreidimensional filmen wie die Profis, Teil 3

Neue Wege

Neue Wege

Der HDC-SDT750 ist nicht der einzige 3D-fähige Camcorder von Panasonic. Seit diesem Frühjahr bietet der japanische Hersteller insgesamt sechs Camcorder an, welche mit der auch separat erhältlichen Vorsatzlinse zusammenarbeiten. Dabei reicht das Spektrum vom 549 Euro kostenden Einstiegsgerät HDC-SD99 bis hin zur Lösung für den ambitionierten Amateur, dem voll ausgestatteten HDC-HS900. Soviel Auswahl hat Konkurrent JVC nicht zu bieten. Hier steht man mit dem Modell GS-TD1BEU noch am Anfang einer hoffentlich erfolgreichen Reihe von 3D-Camcordern. Damit würde die Victory Company of Japan jedenfalls eine Tradition fortführen, welche sie im 2D-Sektor schon begonnen hat.
 
Und tatsächlich sehen die Eckdaten für den 3D-Camcorder GS-TD1BEU sehr vielversprechend aus. JVC hat von Anfang an nicht mit Ausstattungsdetails gegeizt. Das kann schon an allerlei Äußerlichkeiten festgestellt werden. Die markante Stereo-Optik ist anders als beim Panasonic-Modell fest mit dem Gehäuse verbunden. JVC hat das Gehäuse an diesen Umstand angepasst, sodass der ganze Camcorder sehr breit und bullig wirkt. Jedoch besitzt der GS-TD1BEU nicht jene Kopflastigkeit, welche der Panasonic-Camcorder mit aufgeschraubter Vorsatzlinse aufweist. Insgesamt macht JVCs 3D-Modell einen sehr stabilen Eindruck und die angedeutete Rippenoptik verleiht dem Gerät einen professionellen Look.
 
Fast alle Bedienelemente des Camcorders befinden sich in der Geräterückseite und werden bequem mit dem Daumen bedient. Sie umrunden ein blau leuchten des 3D-Logo, was für Außenstehende keinen Zweifel mehr an den dreidimensionalen Fähigkeiten aufkommen lässt. Dieses Logo selbst entpuppt sich jedoch auch als aktives Bedienelement, welches auf Druck, wie sollte es anders sein, zwischen 2D- und 3D-Modus wechselt. Wesentlich unauffälliger, aber nicht weniger wichtig ist das Justierrädchen. Mit ihm lassen sich alle möglichen manuellen Einstellungen schnell wechseln und es ersetzt eine sonst in Objektivnähe befindliche Multifunktionstaste.

Voll auf 3D geeicht

Das Abenteuer 3D beginnt bei JVCs GS-TD1BEU schon mit dem Aufklappen des Displays, denn dieses glänzt selbst mit einer autostereoskopischen – sprich: brillenlosen – 3D-Wiedergabe. Somit kann man schon vor und während des Filmens die Qualität der 3D-Aufnahme abschätzen und auf eventuelle Filmfehler oder für 3D ungeeignete Einstellungen achten. Das Objektiv besitzt, wie bereits erwähnt, ebenfalls zwei Optiken, welche durch manuell bedienbare Schutzklappen vor äußeren Einwirkungen geschützt werden. Jedoch ist JVCs Optik keinesfalls mit der von Panasonic gleichzusetzen. Das sieht man schon, wenn man beide Optiken nebeneinander sieht.
 
Hier fällt sofort auf, dass die Linsenöffnungen um ein vielfaches größer ausfallen als bei Panasonic. In der Tat ist die Lichtempfindlichkeit mit F1.2 wesentlich größer als bei der HDC-SDT750 des Konkurrenten. Somit kommt der JVC-Vertreter deutlich länger ohne künstliche Aufhellung aus. Weitere Unterschiede offenbaren sich erst mit dem Blick in die Spezifikationen. So verwendet JVC für die Aufnahme des 3D-Bildes nicht nur einen, sondern gleich zwei Bildwandler. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die optischen Achsen starr sind, da eine Zusammenführung der Bildinformationen erst bei der Kodierung stattfindet.
 
Dieser Umstand erlaubt dem Hersteller im gleichen Atemzug, auch während des Betriebs optische Änderungen zuzulassen, sprich: mit der TS-GD1BEU kann im stereoskopischen Betrieb auch gezoomt werden und man ist nicht auf einen eingeschränkten Bildausschnitt angewiesen. Unterstützt wird die Aufnahme von einem Grafikchip, der in ungeahnter Geschwindigkeit die interne Bildverarbeitung meistert. Dadurch ist im 3D-Foto-Modus eine Serienbildaufnahme mit bis zu 12 Bildern pro Sekunde möglich. Im Filmmodus nimmt der GS-TD1BEU im übrigen im MVC-Format auf. Das Multiview Video Coding (MVC) ist im Prinzip eine Erweiterung des H.264-Codecs, welches speziell für die Speicherung und geräteunabhängige Wiedergabe von 3D-Aufnahmen entwickelt wurde. Aus diesem Grund wird es auch als Standard-Codec für die Blu-ray 3D definiert – mit dem JVC-3D-Camcorder ist man formattechnisch so auf der sicheren Seite.

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