Dreidimensional filmen wie die Profis

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Dreidimensional filmen wie die Profis, Teil 4

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Konkurrent Sony setzt ebenfalls auf das richtige Pferd und nimmt im standardisierten MVC-Format auf. Dafür nutzt der 3D-Camcorder HDR-TD10E ein Doppellinsensystem mit zwei Bildsensoren. Mit einer Größe von 1/4-Zoll fallen diese sogar noch eine Spur größer als beim vergleichbaren JVC-Modell. Bis auf die Dimension des internen Speichers (64 Gigabyte bei beiden Modellen) und der Speicherschnittstelle hören aber auch schon die Gemeinsamkeiten auf.
 
Der Sony-3D-Camcorder hat zwar ebenfalls ein autostereoskopisches Vorschaudisplay, das jedoch mit über 1,2 Millionen Pixeln noch hochauflösender als das der Wettbewerber geriet. Zudem ist der HDR-TD10E generell kompakter ausgeführt, was sich auch den Durchmesser der optischen Baugruppen auswirkt. So ist die Lichtempfindlichkeit naturgemäß begrenzter, aber mit F1,8 nicht zu verachten. Als Entschädigung spendiert Sony einen größeren Zoomfaktor – bis zu 12-fach vergrößert der HDR-TD10E, im 3D-Modus immerhin noch um den Faktor 10.
 
In dieser Betriebsart erreicht der Camcorder immerhin eine dezent weitwinklige Brennweite von 34,4 Millimetern (mm; KB), im 2D-Modus vergrößert sich der Blickwinkel leicht auf 29,8 mm (KB). Sony hat dabei die Bildstabilisierung in die Optik integriert und entlastet so die interne Bildverarbeitung. Diese wäre aber nur bedingt bei ihrer Arbeit verlangsamt worden, denn mit dem „Boinz“ hält auch in Sonys 3D-Camcorder ein Highend-Grafikchip Einzug. Dieser ermöglicht es Sony auch, dem letztjährigen Vorstoß von Panasonic nachzueifern und ebenfalls Aufnahmen mit 50 Vollbildern pro Sekunde anzubieten. Somit sprengt nun auch Sony insgeheim die AVCHD-Standard-Vorgaben – wenn auch nur im 2D-Modus.

Claim abstecken

Nachdem Panasonic im letzten Jahr mit der 3D-Vorsatzlinse den Vorreiter in Sachen 3DAufnahme für den Endverbraucher spielte, dies aber nur mit Einschränkungen möglich macht, zeigen Sony und JVC in diesem Jahr, wo die Reise im 3D-Camcorder-Segment hinführt. Allen drei Herstellern ist dabei wichtig, sich vom wachsenden Markt der Billiganbieter abzugrenzen und zukunftssichere 3D-Aufnahmen zu einem im Vergleich zu Full-HD-Camcordern tragbaren Preis anzubieten. In unseren Augen ist das auf jeden Fall der richtige Weg.
(Christian Hill)

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