Spieglein, Spieglein…

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Spieglein, Spieglein Teil 5 – Fazit

Objektiv betrachtet und aufgeleuchtet

Wissenswertes

Objektiv betrachtet

 
Wesentlicher Vorteil der Spiegelreflexkameras ist die Möglichkeit, die Optik zu wechseln. Damit wird die Kamera zum flexiblen fotografischen Begleiter, der verschiedenen Herausforderungen gewachsen ist. Man kann zwischen verschiedenen Grundtypen von Objektiven unterscheiden, Mischformen sind jedoch bereits an der Tagesordnung und ersparen in eiligen Situationen oftmals einen zeitraubenden Objektivwechsel. Prinzipiell unterscheidet man zwischen Normal-, Tele- und Weitwinkelobjektiven.
 
Während Normalobjektive im weitesten Sinne das menschliche Gesichtsfeld nachahmen, wird bei den Tele- oder Weitwinkelvarianten jeweils von den Möglichkeiten des menschlichen Sehapparats abgewichen. Welche Art von Objektiv man im speziellen Fall vor sich hat, erkennt man oft an der Brennweiten-Angabe. Hierbei sollte man wissen, dass man beim menschlichen Sehen in etwa von einer Brennweite von 35 Millimeter (mm) ausgeht. Liegen die Angaben beim Objektiv unter diesem Wert, so handelt es sich um ein Weitwinkelobjektiv, welches in der Lage ist, einen größeren Ausschnitt als das menschliche Auge festzuhalten.
 
Teleobjektive haben weit höhere Brennweiten und dienen der Vergrößerung in mehrfacher Hinsicht. Während das sprichwörtliche Teleobjektiv weit entfernte Gegenstände virtuell heranholt, ist das Makro mit kürzerem Brennpunkt auf die Vergrößerung von winzigen Objekten spezialisiert. Es gibt auch Kombinatio nen aus beiden Varianten, das sogenannte Telemakro. Bei diesem wie auch bei allen anderen Kombivarianten wird durch eine komplizierte Anordnung verschiedener Linsentypen eine hohe Flexibilität erzielt.
 
Aus diesem Grund sollte man bei Kauf nicht unbedingt zur günstigsten Variante greifen, denn Ungenauigkeiten erhöhen die Bildfehler, welche sich in Form von Bildwölbungen, Verzerrungen und Unschärfen am Rand bemerkbar machen. Je genauer die Fertigung der Linsen und deren Abstimmung, umso weniger optische Fehler finden sich anschließend in den Aufnahmen wieder. 

Aufleuchten

 
Jeder kennt es von Pressekonferenzen oder dem berühmten roten Teppich: das Blitzlichtgewitter. Diese Hilfseinrichtung sorgt mit einem kurzen und grellen Außeuchten für zusätzliches Licht, vor allem um Objekte im Vordergrund für den perfekten Schuss zu erhellen.
 
Was sich für das menschliche Auge nicht sofort offenbart: Damit das Blitzlicht effektiv genutzt werden kann, müssen Kamera und Blitzlichtgerät miteinander synchronisiert werden. Hintergrund dieser Abstimmung ist, dass das Blitzlicht viel kürzer außeuchtet, als das Bild mit den üblichen Verschlusszeiten belichtet wird. Hinzu kommt, dass eben jener Verschluss sich zunächst vollständig öffnen muss, bevor die verstärkte Belichtung durch den Blitz stattfinden kann.
 
In Kameras des Einsteiger- und Amateursegments findet man oft bereits in die Kamera integrierte Blitzlichter. Diese sind für ambitionierte Fotoprojekte nur bedingt geeignet. Zum einen ist die Richtung des Blitzes durch die Integration in das Gehäuse fest vorgegeben, in manchen Situation loht es jedoch auch, den Blitz indirekt durch Drehen in Richtung Decke oder auch andere Richtungen kreativ in die Objektausleuchtung einzubeziehen.
 
Außerdem sind die Fähigkeiten und Justiermöglichkeiten von integrierten Blitzen sehr eingeschränkt. Wer wirklich bewusst ein Blitzlicht in die eigene Fotoarbeit einbinden will, kommt um den Einsatz eines externen Blitzes nicht herum. Die verbreitetste Form des Blitzgerätes ist die des Aufsteckblitzes, etwa der im Foto gezeigte Mecablitz 58 AF-2 Digital der Firma Metz.
 
Dieser arbeitet mit einer xenonbefüllten Blitzröhre und ist für alle gängigen TTL-Messsysteme der großen Kamerahersteller verfügbar. Sie sollten vor dem Kauf unbedingt darauf achten, dass das Blitzgerät für Ihr Kameramodell geeignet ist, denn die Kommunikation zwischen Blitz und Kamera ist durchaus unterschiedlich. Der Mecablitz 58 AF-2 lässt sich in alle Richtungen drehen und beherbergt darüber hinaus die verschiedensten Modi zur kreativen Lichtgestaltung des Fotos. 

Fazit

 
Der Blick auf die vorgestellten Modelle offenbart den Trend, welcher im Segment der Spiegelreflexkameras vorherrscht. Der Fokus aktueller Entwicklungen im DSLR-Sektor liegt eindeutig auf dem Filmmodus und dessen Verbesserung. Gerade mit dieser Funktionserweiterung erschließt sich die Spiegelreflexkamera neue Nutzerkreise – sowohl bei normalen Konsumenten als auch bei Profis. Letztere schätzen vor allem den günstigen Einstieg in den kinoähnlichen Filmlook mit der Möglichkeit zum ßexiblen Objektivwechsel.
 
Otto Normalverbraucher freut sich hingegen über mehr Möglichkeiten mit der doch etwas teureren Anschaffung – da nimmt man doch gerne eine HD-Filmfunktion noch mit. Diese ambivalente Ausrichtung spiegelt sich auch in der generellen Einordnung der vorgestellten in den DSLR-Markt wieder. Diese Kameras bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen Einstiegsmodell und Semiprofessionalität und fügen somit noch eine Stufe in die Hierarchie ein.
 
Die fortschreitende Fragmentierung in den Kameraklassen trägt der wachsenden Beliebtheit der Spiegelreflexkamera Rechnung. Eine Entwicklung, die wir Spannung weiter verfolgen werden.
(Christian Hill)

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