AB IPBox Two im Test 2023

Android TV-Box

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AB IPBox Two im Test 2022

Enigma2 ist das vorherrschende Betriebssystem bei modernen Set-Top-Boxen. Im TV- und Mediaplayerbereich sieht dies anders aus, hier hat Android schon längst die Nase vorn. Nun versuchen auch vermehrt Receiver-Hersteller, Android für sich zu gewinnen. Ein Test der neuen Android IPBox Two des Herstellers Abcom soll zeigen, wie gut dies gelingt. Lesen Sie mehr in unserem AB IPBox TwoTest 2023.

Die Vorteile von Android gegenüber Enigma2 liegen auf der Hand. Es sind die Apps, die für das Google-Betriebssystem zur Verfügung stehen, die es immer attraktiver machen.

Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Inhalte auf nicht-linearem Weg zum Zuschauer gelangen, sind Apps für Netflix, Prime Video aber auch RTL+ und Co unabdingbar geworden. Enigma2 kann da nicht mithalten, da bei dem durch Freaks geschaffenen Linux-System wichtige Sicherheitsmerkmale fehlen. Android hingegen fehlten bislang gute Empfangseigenschafften. Ob dies bei der IPBox Two anders ist, soll unser Test zeigen.

Ausstattung des AB IPBox Two

Schon beim Display an der Front sind Unterschiede zu einem klassischen Receiver sichtbar, das 2 Zoll große LC-Display kann nicht nur den Sendernamen, sondern auch Logos darstellen. Bei den Bedienelementen steht hingegen nur eine einzige Taste bereit. Anschlussseitig hat Abcom alle Schnittstellen auf der Rückseite vereint. Ein HDMI-Ausgang kann die bis zur UHD-Qualität ausgespielten Videoinhalte an den angeschlossenen Fernseher ausgeben.

Die Startseite ist Android-8.0-typisch: Einzig die zusätzliche Live-TV-App unterscheidet die Abcom-Box von reinen Mediaplayern
Die Startseite ist Android-8.0-typisch: Einzig die zusätzliche Live-TV-App unterscheidet die Abcom-Box von reinen Mediaplayern

Zwei USB-Schnittstellen, eine davon sogar USB 3.0, und der Netzwerkanschluss sorgen für die Multimediatauglichkeit des Gerätes. Der digitale Ton kann optisch ausgegeben werden. Ein Hybridtuner für die Empfangs­wege Kabel, Satellit und Terrestrik komplettiert die Ausstattung. Zusätzlich kann seitlich eine Micro-SD-Karte vom Gerät aufgenommen werden, auf welcher Aufnahmen ablegbar sind. Beim Signalgeber setzt der Hersteller auf eine Bluetooth-Fernsteuerung, die nicht nur die direkte Bedienung erlaubt, sondern auch eine Sprachsteuerung integriert hat.

Inbetriebnahme des AB IPBox Two

Bei der Inbetriebnahme verdeutlicht sich, dass es sich bei der IPBox Two vielmehr um einen Mediaplayer als um eine Set-Top-Box handelt. Bei der Grundeinrichtung müssen der Google-Login und ein Netzwerk ausgewählt werden. Auch Apps werden direkt installiert. Einzig die Einrichtung des TV-Empfangs wird nicht durchgeführt. Beim Abcom-Receiver kommt die Live-TV-App für den linearen TV-Genuss zum Einsatz. Zu Beginn ist es nötig– egal, ob über Satellit, Antenne oder via Digitalkabel geschaut werden soll – einen ausführlichen Kanalsuchlauf zu starten.

Der EPG gibt keinen Anlass zur Kritik. Selbst Aufnahmetimer lassen sich aus dem Programmführer, ganz wie von reinen Set-Top-Boxen bekannt, programmieren
Der EPG gibt keinen Anlass zur Kritik. Selbst Aufnahmetimer lassen sich aus dem Programmführer, ganz wie von reinen Set-Top-Boxen bekannt, programmieren

Leider ist anschließend eine unsortierte Kanalliste im Gerät, welche den Alltagsbetrieb erschwert. Handarbeit ist angesagt, um zumindest die wichtigsten Sender, die aber in der Senderliste stets mit Logo (welches auch im Boxdisplay zu sehen ist) anzeigt werden. Ist die Liste sortiert, überzeugt der klassische TV-Betrieb.

Umschaltzeiten unter einer Sekunde und ein übersichtlicher Programmführer sprechen für die Box. Aufnahmen lassen sich zudem komfortabel aus dem EPG heraus programmieren. Schade ist hingegen, dass HbbTV nicht unterstützt wird. Wer in die Mediatheken gelangen möchte, muss diese manuell über den Playstore installieren und dann als separate Apps aus dem Menü heraus nutzen, etwas umständlich, wie wir finden. Auch Pay-TV-Inhalte sind nicht offiziell nutzbar, wobei einige Cams installiert werden können.

Welche Apps sind mit der Set-Top-Box kompatibel?

Nach dem Einschalten startet die Box auf der übersichtlichen Startseite von Android 8.0. Diese kann sogar individuell den Sehbedürfnissen angepasst werden. Anbieter, für die kein Abo besteht, können aus der Startseite leicht entfernt werden, neue Apps lassen sich über das Plus-Symbol hinzufügen. Somit wird die Bedienung zum Kinderspiel. Die Startseite ist zugleich Dreh- und Angelpunkt der Bedienung. Über die mit einem Haus gekennzeichnete „Home-Taste“ gelangt der Nutzer immer wieder auf diese zurück. Im Praxischeck wollen wir im nächsten Schritt schauen, wie flüssig die Bedienung verläuft.

Bei der IPBox Two handelt es sich um einen Hybridreceiver, der alle drei klassischen Empfangswege Kabel, Satellit und DVB-T2 parallel empfangen kann
Bei der IPBox Two handelt es sich um einen Hybridreceiver, der alle drei klassischen Empfangswege Kabel, Satellit und DVB-T2 parallel empfangen kann

Zunächst starteten wir YouTube und konnten dort problemlos alle Inhalte wiedergeben. Wenn die Box mit einem UHD-Fernseher verbunden ist, wird hier natürlich bei den passenden Videos auch die höchste Auflösungsstufe angeboten. Gleiches gilt für Netflix, welches wir dann als nächstes starteten. Da ein offizielles Android auf der IPBox Two läuft, steht auch dieser Videodienst ohne Einschränkungen bei der Bildqualität zur Verfügung. Das bedeutet: Bei passendem Fernseher wird auch UHD angeboten.

Prime Video kann ebenfalls uneingeschränkt genutzt werden. Ebenso reibungslos verläuft der Test bei sämtlichen Mediatheken der deutschen TV-Sender sowie dem IPTV-Angebot von Zattoo. Selbst Replay und das Pausieren von Live-TV-Inhalten werden hier sehr gut unterstützt. Der Mediaplayer-Nutzer kann aber selbst festlegen welchen TV-Dienstleister er nutzen möchte, denn neben Zattoo werden auch Waipu und Magenta TV vollumfänglich von der Box unterstützt. Problemlos sind außerdem die deutschen Angebote Joyn und RTL+ nutzbar. Das Gerät überzeugt uns vollumfänglich bei der App Unterstützung.

Tuner der AB IPBox Two

Der Tuner überzeugt. In der Live-TV-App lassen sich alle Einstellungen treffen. Beim Satellitenmodul stehen alle DiSEqC-Varianten bereit und auch Unicable oder Jess sind nutzbar. Beim Suchlauf setzt der Hersteller auf verschiedene Varianten, auch ein Blindscan ist dabei, der sogar Feeds zuverlässig aufspürt.

Ab Symbolraten von rund 3,5 Megasymbols werden die Signale zuverlässig aufgespürt. Auch im terrestrischen und Kabelbetrieb kann die Box überzeugen. Auch hier sind alle wichtigen Einstellungen im Tunermenü konfigurierbar, alle am Standort empfangbaren Sender werden via DVB-C oder über DVB-T2 aufgespürt.

Testfazit zur AB IPBox Two

Wer nicht den größten Wert auf lineares Fernsehen legt, sondern dieses nur als Ergänzung zu den Video-on-Demand-Plattformen nutzt, wird bei der neuen Abcom IPBox Two sehr gut bedient.

Da sämtliche Android-Apps zuverlässig und dank Sprachfernbedienung auch komfortabel nutzbar sind, gibt es im VoD-Bereich keine Einschränkungen. Größtes Manko im TV-Betrieb ist die nur manuell sortierbare Senderliste.

AB IPBox Two im Quick Check

Details

  • Hersteller: Abcom
  • Modell: IPBox Two
  • Preis (UVP): 129 Euro
  • Maße (B/H/T): 170 × 46 × 100 mm
  • Gewicht: 0,9 kg
  • Informationen: www.abcomeu.com

Ausstattung

  • Display LED
  • Auflösung 576i, 576p, 720p, 1 080i, 1 080p, 2 160p
  • Smartcard Reader
  • externe Festplatte
  • PVR
  • HbbTV/SmartTV

Anschlüsse

  • 1x HDMI
  • 1x Optisch
  • 1x SD-Slot
  • 1x LAN/WLAN/Bluetooth

Betrieb

  • Speicherplätze unbegrenzt
  • EPG-Darstellung Einzelkanal
  • Bootzeit/Umschaltzeit 30 s/1,5 s
  • Software-Download USB/Netzwerk
  • Parallelaufnahme (Anzahl): 1
  • Stromverbrauch Betrieb/Stand-by 9 W/0,2 W

Dieser Test erschien in der Ausgabe 09/2022 der DIGITAL FERNSEHEN. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen AB IPBox Two-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Text/Bilder: Autor: Ricardo Petzold; Bilder: © peshkova – Fotolia.com; Auerbach Verlag

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