Octagon SFX6008 S2 IP im Test 2022

Software Zwilling

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Octagon SFX6008 S2 IP im Test 2023

Zweifellos, die Octagon SF8008-Serie ist eine der erfolgreichsten Receiver-Serien der zurückliegenden Jahre und gerade bei DXern sehr beliebt. Da aktuell günstige Preise gefragt sind, hat Octagon eine neue Serie mit der Zahlenkennung 6018 aufgelegt. Wie gut die HD-Geräte sind, zeigt unser Test. Lesen Sie mehr in unserem Octagon SFX6008 S2 IP Test 2022.

Der Trend hin zum versteckbaren Receiver ist weiterhin spürbar. Neben Heimkino-Receivern, die sichtbar aufgestellt werden, sind es gerade die Minigeräte, die Nutzer begeistern. Besonders kleine Receiver hat Octagon bereits mit der SX-Serie im Portfolio.

Im selben Gehäuse sind nun Kombigeräte zu finden, welche zwei Betriebssysteme vereinen. Die neue SFX-Serie hat sowohl das hauseigene Linux-System DefineOS als auch das beliebe Enigma2 an Bord. Der Kunde entscheidet, welches System ihm lieber ist.

Ausstattung des Octagon SFX6008 S2 IP

Unser Testgerät, der SFX6018 S2 IP, gehört zu den besser ausgestatten Geräten der neuen Serie und verfügt über einen DVB-S2X-Hardwaretuner. Beim Prozessor müssen kaum Abstriche gegenüber den SF 8008-Geräten gemacht werden. Der SXF6018 S2 IP arbeitet mit dem Hisilicon Hi3716MV430. Als Tuner nutzt Octagon den Multistream- und DVB-S2X tauglichen Si2166D-Tuner. Deutlich abgespeckt wurde der RAM-Speicher. Das neue Modell kommt mit nur 512 MB Ram daher.

Das DefineOS zeichnet sich vor allem durch seine Eigenschaften im Streamingbereich aus. IPTV und Mediatheken sind vorinstalliert
Das DefineOS zeichnet sich vor allem durch seine Eigenschaften im Streamingbereich aus. IPTV und Mediatheken sind vorinstalliert

An der Front der Box übermittelt eine vierstellige Siebensegmentanzeige in weißer Farbe die eingestellte Kanalnummer. Bedienelemente sucht man am Gerät allerdings vergebens. Rechtsseitig am Gerät befindet sich ein CA-Kartenleser. An der linken Seite befinden sich eine USB-Schnittstelle sowie ein Mini-USB-Anschluss an dem der externe Infra­rotempfänger angeschlossen werden kann. Die Bildausgabe wird über HDMI realisiert.

Im OpenATV-Modus müssen beim klassischen TV-Betrieb keine Einschränkungen hingenommen werden, nur beim Thema Erweiterungen sieht es schlecht aus
Im OpenATV-Modus müssen beim klassischen TV-Betrieb keine Einschränkungen hingenommen werden, nur beim Thema Erweiterungen sieht es schlecht aus

Alternativ hat das Gerät noch eine Klinkenbuchse an Bord, an die eine nicht im Lieferumfang befindliche Kabelpeitsche angeschlossen werden kann und somit analoge Signale aus dem Gerät gezogen werden können. Der Ton kann digital über den optischen S/PDIF-Anschluss ausgegeben werden. Abgerundet wird die Anschlussvielfalt durch einen 100 Mbit Netzwerkanschluss. Beim Signalgeber setzt Octagon auf ein multifunktionales Modell, welches auch zur Steuerung des TV-Gerätes genutzt werden kann.

Inbetriebnahme des Receivers von Octagon

Beim ersten Start fährt die Box mit Enigma2 hoch, weshalb wir auch dieses Betriebssystem zuerst unter die Lupe nehmen. Ab Werk ist das OpenATV-Image auf der Octagon-Box vorinstalliert.

Natürlich hat der Nutzer auch beim SF8008 mini die Möglichkeit, weitere Enigma-Images, so zum Beispiel das Openeight-Image, zu nutzen. Die Ersteinrichtung geht wie gewohnt schnell von der Hand.

Regelbetriebs-Test für das Gerät von Octagon

Nach der Erstinstallation kann sofort der TV-Betrieb beginnen. Die Senderliste ist für den deutschsprachigen Raum perfekt eingerichtet. Positiv fällt auf, das der verwendete Prozessor den Umschalt-Big nicht aufweist, sondern beim Zappen Ton und Bild direkt loslaufen.

Das Umschalten erfolgt schnell in weniger als 1,5 Sekunden. Beim Programmführer gibt es keine Überraschungen. Dieser ist in diversen Ansichten nutzbar. Auch Aufnahmen lassen sich programmieren.

Multimedia geeignet?

Aufnahmen sind wie im OpenATV-Betriebssystem gewohnt uneingeschränkt möglich. Sobald ein externer Datenträger an einer der USB-Schnittstellen angeschlossen ist, kann der Mitschnitt erfolgen. Neben der Aufnahme auf USB-Datenträgern werden auch Mitschnitte auf einem NAS-Netzwerkspeicher unterstützt – ganz so, wie wir es von den Oberklasse-Geräten auch kennen. Über die VOD-Taste auf der Fernbedienung können aufgenommene Inhalte wieder aufgerufen werden. Alle Programme werden uncodiert mitgeschnitten.

Seitlich ist ein USB-Anschluss zur Aufnahme von USB-Datenträgern vorhanden, daneben eine Schnittstelle für den externen Infrarotsensor
Seitlich ist ein USB-Anschluss zur Aufnahme von USB-Datenträgern vorhanden, daneben eine Schnittstelle für den externen Infrarotsensor

Dank der Möglichkeit, zusätzliche Sat-IP-Tuner zu installieren, können Aufnahmen auch unabhängig vom geschauten erfolgen, wenn Sat-IP-Signale im Hausnetz bereitstehen. Aufnahmen von IPTV-Streams werden ebenfalls unterstützt. Bei den restlichen Multimedia-Anwendungen, die wir von OpenATV kennen, muss der neuste Octagon-Receiver allerdings passen. Weder Chromium, welches den Zugriff auf Netflix, Disney+ und andere Streamingdienste erlauben würde noch HbbTV oder Kodi stehen bereit. Der Grund ist schnell gefunden. Da nur 512 Megabyte Ram verbaut wurden kann die Box derart große Erweiterungen nicht verarbeiten. Somit stellt fest das der kleine Streamer eher als Zwei oder Drittgerät seinen Einsatz finden sollte.

Tuner des Octagon SFX6008 S2 IP

Die Tuner stehen dem SF 8008 in nichts nach. Zu den wichtigsten Eigenschaften zählen die DVB-S2X-Verarbeitung, die Multistream-Tauglichkeit sowie ein sehr gut funktionierender Blindscan. Sämtliche DiSEqC-Protokolle werden unterstützt, sodass auch große Mehrsatellitenanlagen nach DiSEqC 1.1-Standard oder Drehanlagen via USALS oder DiSEqC 1.2 gesteuert werden können. Wer die Box an einer Einkabel-Anlage betreiben will, kann dies auch tun, denn die Protokolle Unicable und JESS sind vollumfänglich integriert.

Die funktionale Ausstattung der Octagon-Einstiegsbox setzt sich auch an der Rückseite fort, einen USB 3.0-Anschluss sucht man vergebens
Die funktionale Ausstattung der Octagon-Einstiegsbox setzt sich auch an der Rückseite fort, einen USB 3.0-Anschluss sucht man vergebens

Die Umschaltung funktionierte problemlos und auch die Empfangseigenschaften sind gut. Die hohe Empfindlichkeit der verwendeten SI2166D-Tuner kommt dem Minireceiver dabei zugute. Der integrierte Blindscan bietet eine Reihe an Einstellungsoptionen und findet sogar Signale mit geringen Symbolraten. Ab 900 Megasymbols werden Signale aufgespürt. Multistream-Signale werden allerdings nur nach manueller Eingabe oder bei der Nutzung einer entsprechenden „xml-Satellitenliste“ ordnungsgemäß gefunden. Im Blindscan werden derartige Signale nicht erkannt.

Test mit Defineos

Über die Multiboot-Option lässt sich auch das DefineOS-Betriebssystem erreichen. Dieses ist bereits für den deutschen Markt voreingerichtet und überzeugt mit einer einfachen, intuitiven Bedienung.

Besonders für all jene, die doch mit der Box streamen wollen oder den Empfang der Mediatheken als wichtig empfinden, ist DefineOS eine gute Alternative zu Enigma2.

Zügiger Kanalwechsel mit dem Receiver von Octagon

Sogar einen Tick schneller als bei Enigma2 kann zwischen den Kanälen umgeschaltet werden. Der Tuner arbeitet auch bei DefineOS sehr zuverlässig und auf Funktionen wie die Drehanlagensteuerung oder auch den Blindscan muss der Nutzer nicht verzichten. DefineOS ist unabhängig, aber vollwertig, und für Sat-Freunde genauso geeignet wie das beliebte Enigma2.

Plugins des Receivers

Reichhaltig ist die Plugin-Auswahl unter DefineOS. Diverse IPTV-Apps, aber auch Apps für eine Vielzahl der Sendermediatheken, stehen hier bereit. Nicht schlecht staunen wir bei einem Blick in die IPTV-Plugins, denn einige davon sind mit reichlich Inhalten gefüllt.

Senderlisten für viele Regionen der Welt sind hier zu finden und auch ohne Anschluss der Antenne kommen Sender wie die ARD, aber auch eine Vielzahl von türkischsprachigen Sender, auf dem angeschlossen Fernseher zum Vorschein. Dank ständiger Updates werden die Listen auch sehr aktuell gehalten. Die Aktualisierung erfolgt dabei mit der Receiversoftware direkt über das Netzwerk.

Bildqualität

Sowohl unter Enigma2 als auch unter DefineOS stellen wir keine Schwächen bei der Bildausgabe fest. Das Gerät kann Bilder in Full HD bis 1 080p ausgeben und empfangen. Daneben sind auch Inhalte in H265-Standard darstellbar. Einzig 4K-Sender bleiben außen vor, da die Box derartige Auflösungen nicht verarbeitet.

Unser Test-Fazit zum Octagon SFX6008 S2 IP

Der SFX6018 S2 IP kann im Test überzeugen. Auch wenn es sich bei dem Gerät um keinen UHD-Receiver handelt, hat er vieles, was ein zuverlässiger Receiver heute braucht.

Der Tuner inklusive der Empfangseigenschaften kann ebenso punkten wie die Alltagsbedienung. Der Nutzer hat zudem die Wahl, mit welchem Betriebssystem er besser klarkommt. Einziges wirkliches Manko ist der geringe Speicher der Box, der die Installation vieler von Enigma2 bekannter Apps unmöglich macht.

Octagon SFX6008 S2 IP im Quick Check

Details

  • Hersteller: Octagon
  • Modell: SFX6018 S2 IP
  • Preis (UVP): 89 Euro
  • Maße (B/H/T): 140 × 25 × 92 mm
  • Gewicht: 0,5 kg
  • Informationen: www.octagon-germany.de

Technische Daten

  • Architektur: Hisilicon Hi3716MV430 Huawei
  • CPU: Dual Core
  • Prozessorkerne: 2
  • Taktung: 1600
  • DDR Memory: 512 MB
  • NAND-Flash: 512 MB

Austattung

  • Display: LED
  • Auflösung: 576i, 576p, 720p, 1 080i, 1 080p, 2 160p
  • 1x CVBS
  • 1x Smartcard Reader
  • 1x externe Festplatte via USB
  • 1x PVR und Timeshift

Anschlüsse

  • 1x Cinch und HDMI
  • 1x Optisch
  • 1x SD-Slot
  • 1x LAN

Betrieb

  • Speicherplätze: unbegrenzt
  • 1x EPG-Darstellung Einzel- und Multikanal
  • Bootzeit/Umschaltzeit: 45 s/1,5 s
  • 1x USB und Netzwerk Software-Download
  • Parallelaufnahme (Anzahl): >3
  • Stromverbrauch Betrieb/Stand-by: 9 W/0,5 W

Dieser Test erschien in der Ausgabe 09/2022 der DIGITAL FERNSEHEN. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Octagon SFX6008 S2 IP-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Text/Bilder: Autor: Ricardo Petzold; Bilder: © 3darcastudio – Fotolia.com, Auerbach Verlag

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3 Kommentare im Forum

  1. Schon ein wenig in die Jahre gekommen, der neue Reciecer, das die numerische Anzeige immer noch angeboten wird fasziniert mich!
  2. Und mich fasziniert, daß er kein 4k oder UHD kann. So oder so brauch ich keinen Receiver mehr. Die Zeiten sind vorbei.
  3. Und was hat es mit den technischen Daten auf sich Zumindest bei der Signalausgabe hat wohl da jemand nicht aufgepasst! -Auflösung: 576i, 576p, 720p, 1 080i, 1 080p, 2 160p -Das Gerät kann Bilder in Full HD bis 1 080p ausgeben und empfangen. Daneben sind auch Inhalte in H265-Standard darstellbar. Einzig 4K-Sender bleiben außen vor, da die Box derartige Auflösungen nicht verarbeitet.
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