
Der „Titanic“-Filmsong ist der größte Erfolg der Kanadierin Céline Dion. Eine Arte-Doku beleuchtet ihren Aufstieg und zeigt, welche Rolle der Vorgänger des Eurovision Song Contests dabei spielte.
Die Balladen-Queen Céline Dion zählt zu den erfolgreichsten Stars im Pop-Geschäft. Sie füllte mit ihren Konzerten die größten Hallen und gastierte über Jahre mit einer Show in Las Vegas. Dass die Kanadierin den Grundstein für ihre Karriere beim Grand Prix Eurovision de la Chanson (der heutige ESC) legte, scheint dagegen fast in Vergessenheit geraten zu sein.
Arte hat für eine Dokumentation tief in den Musikarchiven gegraben und zeichnet den Weg der Sängerin nach, die schon als Schülerin ihre erste Langspielplatte aufnahm. Zu sehen ist „Céline Dion: Aufstieg einer Diva“ am Freitag (16. Mai) um 21.45 Uhr. In der Arte-Mediathek ist die gut 50-minütige Sendung des Regie-Duos Noël Tortajada und Vincent Gonon bereits abrufbar.
Der bekannteste Song der 57-Jährigen ist das Titellied des Kinodramas „Titanic“ von Regisseur James Cameron aus dem Jahr 1997: Mit dem Schmachtfetzen „My Heart Will Go On“ katapultierte sich Céline Dion in die Geschichtsbücher der Musikbranche. Auch wenn sie bereits zuvor enorme Erfolge gefeiert hatte, etwa mit dem Soundtrack zu «Die Schöne und das Biest» 1991 und dem Album „Falling Into You“ 1996.
Vom Teeniestar zur anerkannten Sängerin
Den Durchbruch hatte ihr ein Auftritt 1988 im irischen Dublin verschafft. Damals trat sie beim Grand Prix Eurovision de la chanson – heute: Eurovision Song Contest – für die Schweiz an. In ihrer kanadischen Heimat Québec hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits einige französischsprachige Alben veröffentlicht und hatte sich vom Teeniestar zur anerkannten Sängerin gemausert.
Nach einer musikalischen Pause war sie 1988 mit neuer Frisur und neuem Look auf die Bühne zurückgekehrt. Damit habe sie, so heißt es in der Doku, nicht nur die Fans begeistern wollen, sondern auch ihren langjährigen Manager René Angélil. Der war 26 Jahre älter. Die Sängerin soll sich in ihn verliebt haben, er aber Zweifel aufgrund des Altersunterschiedes gehabt haben.
In Dublin ging Dion mit dem Titel „Ne partez pas sans moi“ an den Start, das von dem Komponisten Atilla Şereftuğ und der Texterin Nella Martinetti stammte. Şereftuğ erinnert sich in der Doku an die damals noch zurückhaltende, junge Kanadierin, die auf der Bühne mit einem selbstsicheren Auftritt überraschte.
„Ihr Erfolg ist astronomisch“
Im Kampf um die Gunst des Publikums lieferte sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Briten Scott Fitzgerald – und gewann mit einem Punkt Vorsprung. Fitzgerald blickt ebenfalls auf den Musikwettbewerb zurück und sagt: „Ich habe nicht geahnt, dass sie so berühmt werden würde“ und „Ihr Erfolg ist astronomisch.“
Die Teilnahme an dem Musikwettbewerb sei für sie die Chance gewesen, in ganz Europa bekannt zu werden, sagte sie ein Jahr später. Der Sieg brachte ihr einen großen Plattenvertrag ein. Und: Es entwickelte sich eine Liebesbeziehung zwischen Dion und ihrem Manager. 1992 heiratete das Paar, sie bekamen drei Söhne.
Text: Ute Wessels, dpa / Redaktion DF: mw
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