
Mit der Low-Budget-Produktion „Mad Max“ gab der australische Regisseur George Miller 1979 sein Spielfilmdebüt. Es war der Beginn einer erfolgreichen Kinoreihe. Eine Doku auf Arte blickt zurück.
Kaum ein Film hat das Genre des Endzeitkinos so geprägt wie die „Mad Max“-Saga. Das erfolgreiche Franchise, das 1979 mit Mel Gibson in der Hauptrolle begann und vier weitere Filme nach sich zog, war stilprägend und inspirierte unzählige Nachahmer. Der Dokumentarfilm „Action, Sand und Endzeit: Die Mad-Max-Saga“ am Sonntag (29. Juni) um 22.40 Uhr auf Arte beleuchtet das Phänomen.
Eine Independent-Produktion wird zum Welterfolg
Der australische Arzt George Miller hatte schon während seines Medizin-Studiums mit der Kamera experimentiert, Film-Workshops besucht und mit seinem Studienfreund Byron Kennedy kleine Filme gedreht. Nach einem Dokumentarfilm über Gewalt im Kino produzierte das Duo 1979 auf eigene Faust und unter Millers Regie den Independent-Film „Mad Max“ mit dem noch unbekannten Mel Gibson als Max Rockatansky.
Mit seiner Mischung aus Auto-Action, Rache-Drama und Weltuntergangsszenario – und mit für die damalige Zeit drastischer Gewaltdarstellung – wurde die Low-Budget-Produktion trotz vernichtender Kritiken zum Welterfolg und zum Kultfilm. „Mad Max“ machte Gibson zum Hollywood-Star und zog die Fortsetzungen „Mad Max II – Der Vollstrecker“ und „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ nach sich (beide laufen ebenfalls bei Arte.)
Aus dem Krankenwagen ans Filmset
Die Doku „Action, Sand und Endzeit: Die Mad-Max-Saga“ blickt anhand umfangreicher Archivaufnahmen und historischer Interviews zurück auf die Entstehungsgeschichte vor allem des ersten Films – das Spielfilm-Debüt des damals noch unerfahrenen Millers. Geld für Spezialeffekte war nicht vorhanden, also setzte man auf echte Stunts und handgemachte Action. Das Resultat war spektakulär.
Makaber: Der studierte Mediziner Miller erzählt, dass er vor dem „Mad Max“-Dreh mehrere Monate mit Byron im Rettungsdienst arbeitete – er selbst als behandelnder Arzt, Byron als sein Fahrer -, um sich Inspiration für die zahlreichen Autounfälle und Gewaltszenen zu holen, die man in den „Mad Max“-Filmen sieht.
Eine lange Pause und ein spektakuläres Comeback
Nach dem bunten Spektakel „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ von 1985, in dem Sängerin Tina Turner die weibliche Hauptrolle spielte, war die Saga vorerst abgeschlossen. Miller widmete sich anderen Projekten, darunter waren so unterschiedliche Filme wie das Drama «Lorenzos Öl» oder der Animationsfilm „Happy Feet“, bevor er das Filmfranchise neu belebte.
Im Jahr 2015 kam „Mad Max: Fury Road“ in die Kinos, der bis dato spektakulärste Film der Reihe mit Tom Hardy als Max Rockatansky. Der Film, der wie die vorherigen Teile unter Millers Regie entstand, ist ein visuell überwältigendes Action-Epos und führt die Figur der Furiosa (hier gespielt von Charlize Theron) ein.
2024 erzählt Miller in „Furiosa: A Mad Max Saga“ mit Anya Taylor-Joy in der Titelrolle die Vorgeschichte zu „Mad Max: Fury Road“ und verzichtet dabei fast komplett auf seinen ursprünglichen Helden. Hardy taucht als Max nur für einen kurzen Moment auf. Wer nicht aufmerksam hinschaut, verpasst ihn leicht.
Eine kurzweilige Featurette, die Lust auf die Filme macht
„Action, Sand und Endzeit: Die Mad-Max-Saga“ ist ein kurzweiliger Rückblick auf dieses Phänomen, das die Kino- und Popkultu nachhaltig beeinflusst hat. Die rund 50-minütige Film von Julien Dupuy ist keine allzu tiefgründige Dokumentation, eher eine informative Featurette. Und mit den interessanten Anekdoten und Aufnahmen hinter den Kulissen macht der Film definitiv Lust, die Filme mal wieder anzuschauen.
Text: Philip Dethlefs, dpa, Redaktion DF: mw
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