DVB-T-Signale am Rechner analysieren

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So wird der PC zum Messempfänger

Sat-Spezialisten wissen schon seit einiger Zeit die Vorzüge hochwertiger PC-Receiver, egal ob im Standrechner eingebaut oder als USB-Variante für das Notebook, zu schätzen. Ihnen geht es dabei weniger um das Ansehen von Programmen. Im Vordergrund stehen hier umfangreiche Analysen der empfangenen Signale.

Auch für das digitale Antennenfernsehen gibt es inzwischen vergleichbare Analysemöglichkeiten. Freilich werden diese nicht von jedem preiswerten DVB-T-USB-Stick unterstützt. Dazu sind Geräte der Oberklasse gefragt, wie die TBS5880. Das Gerät selbst ist ein rund 8,8 × 10,3 × 2,2 cm großer USB-Kombireceiver für DVB-T/T2 und digitales Kabelfernsehen. Es ist mit einer CI-Schnittstelle zur Aufnahme eines Decodiermoduls mit Smartcard ausgestattet und erlaubt so auch den Empfang verschlüsselter Programme, ein geeignetes Modul mit Smartcard vorausgesetzt.
 
Mit der mitgelieferten Standardsoftware kann man mit den Gerät am PC ganz normal fernsehen, Sendungen aufzeichnen und den EPG inklusive Timerfunktion nutzen. Damit hebt sich die USB-Box aber noch nicht sonderlich von anderen USB-DVB-T-Empfängern ab. Richtig spannend wird die Box aber, wenn man sie mit aus dem Internet erhältlicher Spezialsoftware betreibt. Erst sie erlaubt spannende und umfassende Analysen.

CrazyScan 2

Eingefleischten Sat-DXern ist CrazyScan bereits ein Begriff. Als CrazyScan 2 gibt es die Software seit kurzem auch für das digitale Antennenfernsehen. Voraussetzung, um mit CrazyScan 2 arbeiten zu können ist, dass die Software auch die verwendete DVB-T-Karte unterstützt, was bei der TBS5880 seit November 2012 der Fall ist. Zunächst kann mit CrazyScan 2 das Spektrum nach Signalen abgesucht werden. Dabei zeigt sich, dass der TBS5880 den gesamten Bereich von 48 MHz bis 1 GHz lückenlos erfasst. Damit werden nicht nur klassische TV-Signale sichtbar, sondern auch alle an anderen Ausstrahlungen in diesem Bereich.
 
So wird auch eindeutig sichtbar, wie voll beispielsweise das UKW-Band ist. Weiter werden auch gerade aktive Frequenzen des Amateur-, Behörden- und Flugfunks, sowie weiterer nicht öffentlicher Funkdienste sichtbar. Zuletzt streift CrazyScan auch noch den GSM-Mobilfunkbereich. LTE wird freilich auch sichtbar, da es ja im klassischen TV-UHF-Bereich angesiedelt ist. Ein Spektrums-Scan kann individuell vorgenommen werden. So lassen sich die Startund Endfrequenz ebenso festlegen, wie die Scanschritte von 0,1 bis 10 MHz. Ist man auf der Suche nach TV-Signalen, ist man mit dem 1-MHz-Raster schon bestens beraten.

DVB-T-Signale

Im Vergleich zum Satelliten-CrazyScan wirken die Spektrumskurven von CrazyScan 2 eher „kastig“. Besonders, wenn es sich um gut hereinkommende Signale handelt. Schwache Signale können stattdessen auch buckelig angezeigt werden, womit sich bereits auf den ersten Blick erkennen lässt, was aus der Nähe und was aus der Ferne empfangen wird. Fährt man mit dem Cursor entlang der Spektrumskurve, werden die genaue Frequenz und die Signalstärke eingeblendet. Die Signalanalyse wird per Doppelklick auf die gewünschte Frequenz gestartet. Nach Drücken des Start-Buttons, hier in Form einer schwarzen Katze auf grünem Hintergrund, wird die Wiedergabe des Konstellationsdiagramms gestartet.
 
Weiter werden alle relevanten Übertragungsparameter ausgelesen. Neben der Sendefrequenz sind dies unter anderem die belegte Bandbreite, der Übertragungsstandard, die Modulationsart, Fehlerkorrektur, das Guard-Intervall, sowie die Signalstärke, der Signal-Rauschabstand und die Bitfehlerrate. Je näher sie sich bei 0,0 bewegt, umso besser kommt der gerade untersuchte Multiplex herein. Weiterhin lässt das Konstellationsdiagramm eine sehr exakte Analyse der Qualität des empfangenen Signals zu. Erfolgt die Ausstrahlung, wie in Deutschland und Österreich meist üblich, in der Modulationsart 16 QAM, zeigt das Diagramm 16 Punkte. Werden sie sehr klein und scharf abgebildet, spricht dies für hervorragenden Empfang. Werden die Punkte nur groß und unscharf abgebildet, spricht dies für Fernempfang und ein nicht mehr optimal hereinkommendes Signal.

Die erforderliche Hard- und Software im Überblick

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