Nach übereinstimmenden Medienberichten vom Wochenende soll der Kabelnetzbetreiber Kabel BW nicht mehr an die Börse gehen, sondern verkauft werden. Über den möglichen Käufer gibt es jedoch unterschiedliche Angaben.
So meldete die Nachrichtenagentur Reuters am Freitagabend, dass der Finanzinvestor CVC wohl für 2,95 Milliarden Euro den Zuschlag vom Kabel-BW-Eigentümer EQT erhalten werde und beruft sich auf zwei „mit der Situation vertrauten Personen“. EQT hatte für das Unternehmen einschließlich Schulden einen Preis von rund drei Milliarden Euro veranschlagt, was der Bewertung vergleichbarer Firmen aus der Branche entspricht.
Das „Wall Street Journal“ nannte am Freitagabend jedoch Liberty Global als aussichtsreichsten Kandidaten. Der US-Medienkonzern wolle Kabel BW für etwa 4,5 Milliarden Dollar (rund 3,2 Milliarden Euro) erwerben. Liberty Global betreibt Breitbandnetze vor allem in Europa und besitzt bereits Unitymedia, den nach Kabel Deutschland zweitgrößten Anbieter in Deutschland. Daher könnte der Verkauf auch auf kartellrechtliche Probleme stoßen.
Sicher sind sich beide Medien, dass ein Verkauf – an wen auch immer – am Wochenanfang bekannt gegeben werde. Im vergangenen Jahr hatte Kabel BW Rekorde bei Umsatz und Gewinn verzeichnet. Die Erlöse kletterten um 14 Prozent auf 563 Millionen Euro, der operative Gewinn (Ebitda) um 21 Prozent auf 316 Millionen Euro. Kabel BW hat 2,3 Millionen Kunden. Das Unternehmen ist damit die Nummer drei in Deutschland hinter Kabel Deutschland und Unitymedia.
Neben Liberty Global und den Finanzinvestoren CVC Capital Partners waren auch Hellmann & Friedman als Interessenten genannt worden. Auch dem an der Börse notierten deutschen Branchenprimus Kabel Deutschland waren Absichten auf einen Erwerb nachgesagt worden.
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