Bayerischer Bürgernetzverband für schnelles Internet

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Altenstadt, Bayern – Bürgernetzvereine organisieren sich für einen Breitband-Ausbau mit Datenleitungen von 100 Megabit pro Sekunde.

Der Dachverband der Bürgernetzvereine, der Bürgernetzverband e.V., begrüßt laut einer Pressemitteilung grundsätzlich die Breitband-Initiative im Freistaat Bayern. „Damit wird unser Breitband-Problem wieder in die Öffentlichkeit gerückt, allerdings sind drei Megabit pro Sekunde als flächendeckendes Ausbauziel im internationalen Vergleich deutlich zu kurz gehüpft“, gibt der Verbandsvorsitzende Dirk Kutsche zu bedenken.

„In Amsterdam surfen uns die Niederländer schon heute mit 100 Megabit pro Sekunde davon.“ Auf einen größeren Quantensprung ziele nun auch die Bundesregierung: Laut Koalitionsvereinbarung zum Konjunkturpaket sollen bis 2018 alle Deutschen mit 50 Megabit pro Sekunde ins Internet gehen können.
 
„Bis 2018 erscheint uns zu spät, denn hundert Jahre Kupferdraht-Monopol sind fast am Ende der Fahnenstange angelangt. Viel mehr kann man aus dem Metall nicht mehr rauspressen, wir sollten jetzt endlich mal neue Leitungen aus dünnen Glasfaserbündeln vergraben“, fordert Jörg Bucher, der Breitbandbeauftragte des Bürgernetzverbands. „Das schaffen wir nur, wenn wir jetzt beim Leitungsneubau für die kommenden einhundert Jahre auch die Chance nutzen, gleichzeitig einen Paradigmenwechsel über die Hoheit der neuen Kabelnetze einzuläuten.“
 
Es gibt laut dem Bürgernetzverband e.V. mittlerweile Gemeinden, die nicht mehr nur auf die Telekom warten, sondern ihr modernes Glasfasernetz selbst aufbauen wollen, wie z.B. in der Gemeinde Aresing im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Aber Bürgermeister Horst Rössler ist noch die Ausnahme, vermutet der Bürgernetzverband.
 
„Denn die meisten seiner Kollegen können sich noch nicht so recht vorstellen drei Millionen Euro in die Hand zu nehmen, um ein eigenes Glasfasernetz zu bauen, welches dann der Gemeinde gehört und einem ausgewählten Telekommunikations-Dienstleister nur per Pachtvertrag überlassen wird. Quasi als kommunale Pflichtaufgabe ähnlich wie beim Straßenbau und beim Kanalbau für die Wasserversorgung, bei denen die gemeindlichen Ausgaben über Abgaben der Bürger innerhalb von zehn Jahren refinanziert werden“, so der Verband.
 
Der Landkreis Pfaffenhofen sei dabei ein Musterbeispiel: Hier hätten der Landkreis und der örtliche Bürgernetzverein eine Breitband-Kooperation verabredet. [ar]

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