NDR will seine drei DAB+-Wellen einstellen

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Die ARD steht unter enormen Spardruck und wird von der Politik gezwungen, 17 seiner Hörfunkwellen einzustellen. Wie bereits bekannt wurde, soll dies vor allem exklusiv über DAB+ verbreitete Wellen betreffen. Auch der NDR will sich laut einer Meldung der Deutschen Presseagentur von seinen drei DAB+-Kanälen verabschieden.

Welche Programme sind betroffen?

Betroffen sind die drei Wellen NDR Blue, NDR Schlager und NDR Info Spezial. Sie sollen bereits 2026 abgeschaltet werden. Ob sind als reine Internetkanäle weiter bestehen sollen, ist noch nicht bekannt.

Fraglich ist halt, ob man DAB+ und dem Medium Radio allgemein, einen Dienst erweist, wenn Programme und somit Vielfalt, gestrichen werden. Was sich übrigens auf die ganze ARD erstreckt.

Der NDR über DAB+ näher betrachtet

Anders als in den meisten anderen deutschen Bundesländern leistet sich der NDR in seinem Verbreitungsgebiet kein landesweites DAB+-Sendernetz, sondern zahlreiche Regionalnetze in denen nur die ortsüblichen Regionalversionen von NDR 1 aufgeschaltet sind.

Diese Regionalisierung bringt mit sich, dass der NDR für DAB+ eigentlich recht viele DAB+-Frequenzen im wahrsten Sinne des Wortes „verbrät“. Weiter kommt es durch diese Regionalnetze auch da und dort zu vermeidbaren Doppelversorgungen. Abgesehen davon gehen durch die vielen Regionalnetze doch die Vorteile der besseren Empfangsbarkeit bei großen Gleichkanalnetzen verloren.

DAB+-Netze neu organisieren?

In den NDR-Paketen werden alle NDR-Radios mit 104 kBit/s ausgestrahlt. Also auch NDR NDR Blue, NDR Schlager und NDR Info Spezial. Wenn diese drei Programme wegfallen, entsteht Platz für drei Programme mit je 104 kBi/s. Was spräche also dagegen, wenn benachbarte NDR-Regionalnetze zusammengelegt werden würden und in Zukunft über eine gemeinsame Frequenz drei bis vier Regionalversionen von NDR 1 ausstrahlen würden?

Zunächst wäre das ein großer Kraftakt, da die Frequenzen für den deutschen Norden wohl international neu koordiniert werden müssten. Auch die Umstellung an sich würde einiges an Arbeit erfordern. Am Ende würde man sich aber wohl durch diese Aktion merklich Geld sparen.

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  • df-dab-plus-logo-sw: Digitalradio Büro Deutschland/dabplus.de
1 Kommentare im Forum
  1. Es wäre ausreichend, zwei statt drei der Digital-exklusiven Programme einzustellen. Im Falle von Kooperationen bzw. Fusionen würde das betroffene Programm als nur "ein halbes zu viel" zählen. Daher stimme ich dem Autor des Artikels zu: der NDR könnte ernsthaft beabsichtigen, seine Sendernetze ab 2027 zusammenzulegen zu einem riesigen, norddeutschen NDR-SFN. Frequenzökonomisch wäre das sinnvoll. Für programmliche Vielfalt und inhaltlichen Mehrwert stünde DAB+ zumindest beim NDR dann leider nicht mehr.
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