Das Erste zeigt TV-Einod: „Trapps Sommer“

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Trapps Sommer
Foto: ARD Degeto / Hardy Spitz

In einem ARD-Film spielt Günther Maria Halmer ganz wunderbar einen miesepetrigen Professor. Die junge Haushaltshilfe Sofia wirbelt sein Leben durcheinander – das gerät für beide zu einer Bereicherung.

„Trapps Sommer“ ist ein Film über Generationen hinweg. Hier treffen ein einzelgängerischer Rentner und eine quirlige junge Frau aufeinander, und beider Leben wandelt sich auf unerwartete Weise. Ein Film wie ein Entwicklungsroman – und für den Zuschauer keine Zeitverschwendung: Schauspieler Günther Maria Halmer ist ein herrlich mürrischer Philosophieprofessor, der sein Dasein zu hinterfragen beginnt.

Der Film ist ab Mittwoch, 6. August, in der ARD-Mediathek abrufbar und wird am Freitag, 8. August, um 20.15 Uhr im Ersten gezeigt. 

Georg Trapp ist meistens schlecht gelaunt, und das gerne, wie er selber sagt. Ein bösartiger Mensch ist er nicht, vielleicht einfach zu lange schon allein. Seine Gewohnheiten mag er ebenso wenig umstellen, wie sich auf etwas Neues einlassen. Als die Haushaltshilfe Sofia Trapps Alltag zu organisieren beginnt, bricht sein eingefahrenes Leben plötzlich auf. 

Zwei top besetzte Hauptrollen

Schauspielerin Senita Huskić, Jahrgang 1994, ist zwar kein ganz neues TV-Gesicht mehr, aber dennoch eine Entdeckung in der Rolle der resoluten, lebensklugen und fröhlichen Haushaltshilfe. Mit ihrer jugendlichen Unvoreingenommenheit stößt sie den von einst erworbenen Universitäts-Lorbeeren zehrenden Professor anfangs vor den Kopf. Doch irgendwie kommt dieser Wirbelwind für Trapp genau zur richtigen Zeit.

Sein 80. Geburtstag steht bevor und er fängt an, mit seiner Vergangenheit aufzuräumen. Er trifft seinen früheren Freund Heinz (Stephan Bissmeier) wieder und seine einstige Liebe Henriette (Eleonore Weisgerber).

Doch nicht nur für ihn wird die Begegnung lebensverändernd, sondern auch für Sofia. Trapp findet zu seinem alten Charme und zu seiner Empathie zurück. Und so wie er sein früheres Leben aufzuräumen beginnt, stellt Sofia die Weichen für ihr künftiges Leben.

Abschied und Neubeginn

Regisseur Rainer Kaufmann und Drehbuchautor Hans Rath inszenierten einen unterhaltsamen Fernsehfilm, der mit Leichtigkeit und Humor von Abschied und Neubeginn erzählt, von Jung und Alt, vom Sinn des Lebens. Dabei gelingt es, weder kitschig noch rührselig zu werden.

Günther Maria Halmer ist die Rolle geradezu auf den Leib geschrieben. Im ARD-Interview sagte er, bei Trapp entstehe Mitgefühl für die Jungen, die noch um ihre Existenz kämpfen müssten. „Diese Gefühlsregung gibt ihm vermutlich den Impuls, seiner eigenen, längst tief in ihm vergrabenen Liebe eine Chance zu geben.“ Das führe dazu, dass er eine totale Wende seiner Lebensumstände vornehme.

Der Austausch zwischen Jung und Alt könne für beide Seiten wertvoll sein, findet Senita Huskić. „Die Jüngeren können von der Lebenserfahrung der Älteren profitieren, während die Älteren durch den Kontakt zu Jüngeren neuen Schwung erfahren können.“ Mit Offenheit und Respekt könnten Differenzen überbrückt und sogar zur gegenseitigen Inspiration werden. 

„Trapps Sommer“ ist weder Komödie noch Drama. Es ist jedenfalls ein Familienfilm. Autor Rath sagte der ARD: Im Grunde sei es ein Liebesfilm. „Georg Trapp erinnert sich nicht nur an die Liebe seines Lebens, sondern auch an andere Menschen, die ihm wichtig waren, zudem an seine Liebe zur Philosophie, seine Liebe zum Leben und nicht zuletzt an die Liebe zu sich selbst.“ Sehenswert.

Von Ute Wessels, dpa / Redaktion DF: mw

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1 Kommentare im Forum
  1. Ein einsamer Torhüter aus dem Hessischen, der ohne Grund nicht mehr für die Nationalmannschaft nominiert wird, erlebt ein einen Sommer voller wundersamer Begegnungen.....
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