MDR-Programmdirektor Brinkbäumer gibt Posten ab

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Klaus Brinkbäumer
Foto: MDR/Kirsten Nijhof

Es galt damals als Überraschung, dass der MDR den früheren „Spiegel“-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer zu sich holte. Jetzt gibt er den mächtigen Programmdirektoren-Posten ab, bleibt aber bei der ARD.

Der Programmdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Leipzig, Klaus Brinkbäumer, gibt vorzeitig seinen Posten zum 1. Mai ab. Man habe sich „einvernehmlich verständigt“, teilte der öffentlich-rechtliche ARD-Sender am Dienstag in Leipzig mit. „Künftig wird Klaus Brinkbäumer als Moderator, Filmemacher und Experte für Außen- und Weltpolitik für den MDR tätig sein.“ Darüber hinaus werde er sich der eigenen publizistischen Arbeit, insbesondere Buchprojekten, Moderationen, Filmen, Kolumnen und Podcasts widmen.

Der Programmdirektorenposten ist eine der wichtigsten Schlüsselfunktionen in dem ARD-Sender mit seinem Sendegebiet in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Die frühere MDR-Intendantin Karola Wille hatte den 57-Jährigen in den Sender geholt. Brinkbäumer war mehrere Jahre Chefredakteur beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ gewesen und galt als einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands. Er begann im Januar 2021 beim MDR als Programmdirektor. Zu der Direktion gehören unter anderem die Hauptredaktionen Information, Nonfiktion, Fernsehfilm, Serie und Kinder. Brinkbäumer wollte unter anderem investigative Angebote und die Auslandsberichterstattung im Sender stärken. Seine Amtszeit läuft eigentlich noch bis 14. Januar 2026.

Brinkbäumer wurde in der MDR-Mitteilung unter anderem so zitiert: „Künftig möchte ich mich weniger mit Konferenzen und Strukturen und stattdessen mit Recherchen, Inhalten, Reisen, Menschen befassen.“ Der neue MDR-Intendant Ralf Ludwig teilte mit: „Ich habe vor der Entscheidung von Klaus Brinkbäumer allerhöchsten Respekt und danke ihm sehr dafür, dass er sich mit dem vorzeitigen Verzicht auf seine Position als Programmdirektor Leipzig in den Dienst des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und insbesondere des MDR stellt.“

Der Senderchef gab zudem diesen Ausblick: Dies eröffne im MDR „bereits zum jetzigen Zeitpunkt die strategische Option, angesichts der wirtschaftlichen und publizistischen Rahmenbedingungen perspektivisch auch im Direktorium unsere Strukturen zu überprüfen und gegebenenfalls für die Zukunft anzupassen.“ Die Führung der Programmdirektion Leipzig übernimmt ab Mai nach Senderangaben kommissarisch Jana Brandt, zusätzlich zu ihren Aufgaben als Programmdirektorin Halle.

Die ARD befindet sich mitten in Reformen. In manchen Sendern zählen dazu auch Veränderungen in der Leitungsebene. Zum Beispiel will der SWR perspektivisch die Zahl seiner Direktorenposten reduzieren.

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