Blu-ray selbst gemacht

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Blu-ray selbst gemacht, Teil 2

Blu-ray-Recording und Empfang

Analog und digital

Ein Blu-ray-Rekorder erzielt optimale Ergebnisse mit der Zuspielung digitaler Quellen, beispielsweise (HD-)Fernsehen oder digitale Camcorder. Jedoch bietet er auch die Möglichkeit, von analogen Quellen aufzuzeichnen. Am Scarteingang finden analoge TV-Receiver, Videorekorder oder Videokameras ihren Platz. Eine spezielle Aufnahmeoption ermöglicht den Mitschnitt direkt von diesen Geräten. Diese Aufzeichnungen können Sie dann wie gewohnt bearbeiten und auf Blu-ray oder (idealerweise) auf DVD sichern.

Satellit, Kabel oder Antenne

Die Übertragungswege für das HD-Fernsehen, das das Ausgangsmaterial für den Blu-ray- Rekorder liefert, können sich unterscheiden. Je nach Nutzer gelangen die TV-Signale per Satellit, über die Antenne (Innen- oder Außenanlage), den Kabelanschluss oder gar das Internet (Stichwort IPTV) zum Gerät. Nicht mit jeder dieser Übertragungsarten ist jedoch HDFernsehen zu empfangen. In Deutschland wird etwa über DVB-T (Überallfernsehen) kein HDTV ausgestrahlt. Ebenso ist Internetfernsehen ein in sich geschlossenes System. Außer den vom Anbieter bereitgestellten Set-Top-Boxen sind keine freien Geräte einsetzbar. Bleiben also nur noch der Satellit und das Kabel. Diese müssen in digitaler Form Signale zuführen.

Empfangshindernisse

Der Blu-ray-Rekorder zeichnet hochaufl ösend ausgestrahlte Fernsehsendungen auf. Doch dazu müssen Sie die HD-Kanäle auch empfangen können. Nur die öffentlich-rechtlichen Angebote Das Erste HD, ZDF HD, der Kulturkanal Arte HD sowie der österreichische Sender Servus TV HD werden über Satellit unverschlüsselt übertragen. In den Kabelnetzen ist die Situation meist deutlich unübersichtlicher, sodass pauschale Aussagen zur Empfangssituation nicht möglich sind. Lediglich die öffentlich-rechtlichen Sender müssen in den Kabelnetzen unverschlüsselt ausgestrahlt werden.

Die HD-Kanäle von Sky sowie RTL und Co. werden grundverschlüsselt. Gegen eine Gebühr bzw. ein Abonnement erhalten Sie eine Smartcard, die den Empfang der Kanäle freischaltet. Der Blu-ray-Rekorder muss also eine Möglichkeit bieten, eine solche Karte einzusetzen. Das Gerät von Panasonic verfügt über zwei Einschübe für Common-Interface-Module. Diese flachen Einsteckmodule nehmen die Smartcards auf und ermöglichen das Sehen der verschlüsselten Kanäle.

Dabei müssen Sie darauf achten, dass Modul und Karte miteinander harmonieren. Beim Pay- TV-Anbieter Sky sind die passenden CI-Module (etwa Alphacrypt) erhältlich. Das HD-Paket von RTL HD, Vox HD, Pro Sieben HD, Sat 1 HD und Kabel Eins HD wird nur über Satellit und ausgewählte Kabelnetzanbieter ausgestrahlt. Gängige CI-Module sind jedoch nicht tauglich. Das notwendige CI-Modul wird im zweiten Quartal 2010 erwartet. Aber Vorsicht: Nicht alle Sender werden die Aufzeichnung des Programms erlauben. In manchen Fällen können die entsprechenden Angebote auch mit Beschränkungen versehen werden. In der Zwischenzeit stellen alternative CI-Module (Diablo-CAM) die einzige Möglichkeit dar, die privaten HD-Programme zu empfangen. Die notwendige Smartcard ist im Moment nur in Verbindung mit einem offiziellen HD-Plus-Satellitenreceiver erhältlich, später wird sie zusammen mit einem CI-Modul für rund 100 Euro im Handel angeboten werden (einschließlich zwölfmonatiger Freischaltung). Beim Satellitenempfang benötigen Sie für jede Smartcard eines Bezahlfernsehsystems ein eigenes CI-Modul. Der Blu-ray-Rekorder bedarf also mehrerer CI-Einsteckplätze, wie sie etwa die Panasonic-Reihe bietet.

Nutzer eines Kabelanschlusses sind von der vom Kabelnetzprovider eingesetzten Verschlüsselung abhängig. Sky-Pakete können auf die Smartcard des Kabelnetzes hinzugebucht werden. Passende CI-Module sind in den meisten Fällen erhältlich. Natürlich muss der Blu-ray-Rekorder selbst über einen entsprechenden digitalen Kabeltuner verfügen. An dieser Stelle treten derzeit jedoch Schwierigkeiten auf, denn kein aktuelles Gerät bietet einen solchen Tuner an.

Probleme mit Tonformat

Eine perfekte Blu-ray Disc ist natürlich nichts ohne den tollen Ton in möglichst verlustfrei hinterlegtem Dolby oder DTS. Bei der Ausstrahlung einer HDTV-Sendung werden diese hochwertigen Tonformate nicht mit übertragen – und was nicht übertragen wird, kann auch nicht auf die blaue Scheibe gebannt werden. Deswegen wird es Ihnen nicht möglich sein, True HD und Co. auf den selbst erstellten Blu-ray Discs abzulegen. Auf guten digitalen Mehrkanalton werden Sie jedoch nicht verzichten müssen. Viele Sender strahlen ihre „Blockbuster“ mit Dolby-Digital-Ton aus, der auf der Blu-ray Disc gespeichert werden kann.

Schnittplatz Blu-ray-Rekorder wie der Panasonic DMRBS750 bieten einfache Schnittmöglichkeiten für aufgenommene Videos an. Sie können Schnittmarken setzen und so Videosequenzen ausblenden. Ein Titelgenerator, animierte Übergänge und ähnliche Feinheiten stehen geräteseitig noch nicht zur Verfügung. Mit den bestehenden Schnittmöglichkeiten können Sie Filme oder Serien von Werbung befreien (sofern dies nicht untersagt ist, siehe Abschnitt „Empfangshindernisse“).
 
 

Alternative Camcorder

Nicht nur HD-Fernsehsender sind als Quelle für hochauflösendes Material geeignet. Viele Camcorder oder Digitalkameras zeichnen inzwischen Video in HD-Qualität auf. Diese Filme lassen sich über die USB-Schnittstelle oder den SD-Kartenleser auf den Blu-ray-Rekorder übertragen und auf Blu-ray brennen. Die finale Bildqualität hängt dabei zum einen von der Qualität der Aufnahme und zum anderen von den Einstellungen, die für die Bluray- Erstellung von Ihnen gewählt wurden, ab. Die Aufzeichnungen eines HD-Camcorders lassen sich übrigens auch wieder zurück auf das Gerät oder ein anderes Wechselmedium spielen. Somit müssen Sie nicht jede Filmaufnahme extra auf Blu-ray brennen.

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