BluNote-Café: À la carte

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BluNote-Café: À la carte, Teil 3

La Gazzetta

La Gazzetta ist der Name einer Zeitung, um die sich in diesem Rossini-Werk alles dreht. Der arrogante Neapolitaner Don Pomponio nutzt das Blatt als Forum, um seine Tochter zu verheiraten. Das moralisch fragwürdige Prinzip einer solchen Brautversteigerung ist das sozialkritische Moment des sehr humorvollen Stückes.

Die Bildqualität der Scheibe erfreut mit guter Farbdarstellung und lebhaftem Kontrast. Die Schärfe hingegen lässt teilweise zu wünschen übrig und schöpft das HD-Potenzial nicht voll und ganz aus.
Die Tonspur wurde umfassend gestaltet. Während sich der Hauptteil des Orchesters vor dem Betrachter befindet, ertönen die Geigen aus den Surround-Boxen.
 
Diese Art des Mixings ist bei klassischen Produktionen seltener anzutreffen, wurde in diesem Falle aber gut umgesetzt – das Heimkinopublikum wird stärker in das musikalische Geschehen eingebunden. Kommen die Sänger hinzu, so wirkt der Mix plötzlich etwas wild, was auf die Aufstellung der Bühnenmikrofone zurückzuführen ist. Die Darsteller haben keine einzelnen Ansteckmikrofone, sondern werden über Empfänger an den Bühnenrändern aufgenommen. Die Qualität der Gesangsaufnahmen ist trotzdem sehr gut, zudem befinden sich so auch atmosphärisch wichtige Sekundärgeräusche wie Fußtritte oder das Rascheln der Kostüme auf der Tonspur.

Präsentation und Zusatzmaterial sind die Schwachstellen der Disc. Die Menügestaltung wirkt lieblos und verzichtet gänzlich auf Hintergrundmusik. In der Bonussektion befinden sich neben der sinnvollen Zusammenfassung des Stückes lediglich eine einminütige Bildergalerie der Darsteller und ein Interview mit Bühnenregisseur Dario Fo, das unter mäßiger Bild- und schlechter Tonqualität zu leiden hat.

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