Das bringt Linux

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Das bringt Linux, Teil 3

Netzwerkintegration

Hier punktet E2 ebenfalls. Nicht nur die Receiver können über LAN Verbindung aufnehmen, sondern auch der heimische PC bleibt in Kontakt mit den Linux-Geräten und erlaubt vielfältige Zugriffe – beispielsweise über eine Weboberfläche mit umfangreichen Möglichkeiten: Neben Timer-Programmierung, Senderwahl und Bearbeitung der Senderlisten, ist auch das Streaming auf den PC möglich, zu dem über FTP oder Telnet eine Verbindung hergestellt werden kann. Aufgenommene Filme können so auf den Computer übertragen und dort weiterbearbeitet werden.

Mobile Nutzung

 
Nicht zuletzt für das iPhone gibt es inzwischen zahlreiche Applikationen, die die Steuerung der Linux-Box auch aus der Ferne übernehmen.
 
Als Beispiele seien hier e2Remote, DreamIT oder auch dreaMote genannt. Unterwegs von einem tollen Film erfahren, der heute Abend im TV läuft?
 
Kein Problem: Mit der mobilen Fernbedienung ist der Timer im Nu programmiert und die Box nimmt das gewünschte Programm auf. Selbst der Satellitenwechsel bei Drehanlagen ist über den Fernzugriff auf den Linux- Receiver möglich.
 
Sie sehen also: Linux ist tatsächlich eine lohnenswerte Alternative, wenn denn das Überspielen des Betriebssystems auf das Gerät auch gelungen ist. 

Nachteile von Linux

 
Die Redewendung „Wo Licht ist, ist auch Schatten“ trifft natürlich auch auf die Linux-Betriebssysteme zu. Zwar überwiegen die Vorteile deutlich und auch im eigentlichen Betrieb werden sich kaum Nachteile ausfindig machen lassen. Dennoch steckt die Tücke hier in der Vielfalt: Nicht jede Umsetzung von E2 auf Fremdboxen gelingt zu 100 Prozent. Das bedeutet, kleine oder größere Fehler sorgen teilweise für Frust beim Nutzer. So gab es E2-Umsetzungen für die AZBox, die USALS nicht korrekt beherrschten und mit einem sogenannten Greenscreen (Fehlermeldung nach Absturz ähnlich des Bluescreens bei Windows) quittierten.
 
Derartige Probleme wurden mithilfe von Patches behoben. Auch die Installation alternativer On-Screen-Displays (OSD) – bei E2 „Skin“ genannt – ist nicht immer ungefährlich: Oft brachte die Einrichtung nämlich die Funktion völlig zum Erliegen und nur gute Kenntnisse von Telnet und FTP oder ein komplettes Neuflashen konnten das Gerät dann noch retten. Ein gute Portion Hintergrundwissen ist also durchaus notwendig, um die Vorzüge von Linux auf den Digitalreceivern auch frustfrei genießen zu können. 

Linux-fähige Geräte (Auswahl)

  • AZBox
  • AB IP 55HD
  • Amiko Alien
  • Clarke-Tech ET9000/9100
  • Dreambox
  • Ferguson Ariva @Link100
  • Gigablue HD 800
  • Q-Box HD
  • VU+

(Mike Bauerfeind)

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