Energiesparen im Heimkino

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Energiesparen im Heimkino, Teil 3

Lautsprecher und 4K

Kleine Lautsprecher vs. große Lautsprecher

Große Lautsprecher haben eine höhere Energieaufnahme als kleine – auf den ersten Blick scheint dies eine logische Annahme zu sein, im Praxistest stellt sie sich als falsch heraus. Die Messung zweier kompakter Satellitenlautsprecher und zweier über ein Meter großer Standlautsprecher ergab keinen nennenswerten Unterschied in Sachen Leistungsaufnahme. Die Tendenz geht sogar dahin, dass kleinere Boxen etwas mehr Energie verbrauchen. Der Grund: Ihr Kennschalldruck ist geringer; um die gleiche wahrgenommene Lautstärke zu erreichen wie größere Boxen, müssen sie lauter gedreht werden – der Energiebedarf steigt. Ebenfalls als gering zu bewerten sind die Unterschiede zwischen einem 2.0- und einem 5.1- oder 7.1-Soundsystem. Der leicht geringere Energieverbrauch im Stereomodus von 5 bis 10 Watt (W) bei Wohnzimmerlautstärke fällt kaum ins Gewicht, zwischen 5.1 und 7.1 sind die Unterschiede sogar noch kleiner. Wie viel Energie Ihr Audiosystem benötigt, hängt hingegen maßgeblich davon ab, ob Sie einen AV-Receiver nutzen und wenn ja, welchen. Einsteigergeräte kommen bei Wohnzimmerpegeln mit etwa 80 W Leistung aus, im High-End-Segment können es bei Kinolautstärke jedoch schnell mehrere Hundert Watt werden. Einen Teil des Mehrverbrauches nehmen die stetig ausgebauten Möglichkeiten der Bildverbesserung in Anspruch, entsprechend groß ist der Energiebedarf des Videoprozessorboards. Wer wirklich Energie sparen möchte und nicht höchste klangliche Ansprüche stellt, dem seien 5.1-Kompaktanlagen ohne AV-Receiver empfohlen. Die genügsamsten punkten mit Leistungsaufnahmen bereits ab 30 bis 40 W, knapp die Hälfte davon entfällt bei manchen Modellen auf den Subwoofer mit eigenem Netzteil. Mit einer solchen Audiolösung können Sie Heimkinosound aus energetischer Sicht sehr günstig erleben.

4K: Mehr Bildpunkte = mehr Energieverbrauch?

Was bedeuten viermal mehr Bildpunkte als Full HD für den Energiebedarf künftiger Fernseher? Einen viermal höheren Verbrauch? Sonys neues 4K-Flaggschiff KD-84X9005 ist zwar nur etwas größer als Sharps 80-Zoll-Gigant LC-80LE645E, dafür schlägt er mit einer dreifach höheren Energieaufnahme zu Buche (ca. 450 W gegenüber ca. 150 W). Der Grund für diesen immensen Mehr verbrauch liegt in der deutlich höheren Anzahl der verbauten Leiterbahnen und Transistoren, die den Lichtdurchlass blockieren. Folglich müssen die LEDs heller leuchten – der Energieverbrauch steigt rapide.
 
Doch die 4K-Entwicklung steht erst am Anfang und eine neue Technologie, die den Energieverbrauch wieder deutlich senken könnte, steht bereits in den Startlöchern: Sharps IGZO-Technik setzt, statt auf eine herkömmliche Siliziumschicht, auf eine Verbindung aus Indium, Gallium, Zink und Sauerstoff (IGZO). Dadurch ist der Halbleiter nahezu transparent und die lichtdurchlässige Fläche erhöht sich, weshalb ultrahochauflösende Displays mit der IGZO-Technologie energiesparender arbeiten können als die ersten 4K-Fernseher der aktuellen Generation.
(Alexander Mai)

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