Europaweites Pay-TV

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Europaweites Pay-TV Teil 2

Europäisches Pay-TV

Innerhalb der europäischen Union sind knapp zwei Dutzend Pay-TV-Provider mit Satellitenpaketen aktiv. Der größte Anbieter ist BSkyB. Das in Großbritannien beheimatete Paket bietet über 300 TV-Kanäle, darunter über 50 HD-Sender. Sport- und Filmfans kommen bei der britischen Sky-Variante voll auf ihre Kosten. Zwischen 60 und 70 Euro, je nach Kurs des britischen Pfunds, kostet ein Abo des Pay-TV-Providers auf den Britischen Inseln. Weitere attraktive Angebote bieten unter anderem Digital + aus Spanien und Canal Sat aus Frankreich an. Die beiden Pay-TV-Plattformen werden über Astra 19,2 Grad Ost übertragen und sind vor allem für Fußballbegeisterte ein Magnet. Speziell die spanische Liga Primera Division kann beispielsweise bei Digital + mit allen Spielen live geschaut werden. Die Champions League wird vom Anbieter ebenfalls übertragen. Hierzu werden alle Filmkanäle mit englischer Tonspur übertragen, sodass auch der nicht spanischsprachige Zuschauer davon profitiert. Preiswertes Pay-TV ist in Europa aber ebenso erhältlich. Die Plattform Digi TV mit Sitz in Rumänien bietet Bezahlfernsehen zum Schnäppchenpreis an. In der Slowakei, die auch zum Einzugsgebiet von Digi TV zählt und bereits den Euro eingeführt hat, stellt das Unternehmen ein Programmpaket bestehend aus 60 Sendern zum Preis von nur 10,90 Euro im Monat bereit. In diesem Paket sind u. a. diverse Sportsender, Filmkanäle und Erotikprogramme enthalten. Einzig auf HD-Inhalte muss verzichtet werden.

Al Jazeera Sport

Auch Al Jazeera bietet seit einigen Jahren Pay-TV-Sender über die arabischen Grenzen hinaus an. In Sat-Shops wie etwa HM-Sat kann eine Prepaid-Karte des Sportanbieters legal und offiziell erworben werden. Für Fußballfans ein wahres Schnäppchen, schließlich überträgt der Anbieter auf insgesamt zehn Sendern über diverse Satellitenpositionen Fußball verschiedener europäischer und internationaler Ligen. Das Ganze wird dazu noch werbefrei und für einen Jahresbetrag von gerade einmal 130 Euro recht günstig angeboten.

Überhöhter Preis

Einige Internetanbieter ermöglichen bereits heute ein Abo von europäischen Pay-TV-Programmen, die in Deutschland nicht offiziell bestellt werden können. Allerdings lassen sich diese Anbieter den Service vergolden: Ein Sky-Abo aus Großbritannien schlägt da schnell mit 390 Euro zusätzlich im Jahr zu Buche; diese Summe wird für die Vermittlung durch den Anbieter fällig.
Wer an einem ausländischen Pay-TV-Paket interessiert ist, aber weder einen Wohnsitz im Ausland vorweisen kann noch einen Anbieter für die Vermittlung reich beschenken will, hat trotzdem Alternativen. Dank des Internets findet man schnell Interessenten aus dem Ausland, die ebenfalls ein Paket eines anderen Landes abonnieren möchten. Ist man beispielsweise an einem Abo des Anbieters Canal Digitaal aus den Niederlanden interessiert, sollte man sich in niederländischen Sat-Foren einmal genauer umschauen. Hier finden sich oft Niederländer, die gern Sky aus Deutschland abonnieren würden. Ein Abotausch ist somit ohne exorbitante Kosten die günstigste Alternative und fördert zudem die Kommunikation innerhalb der Europäer.

Hoffnung

Dank der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs keimt Hoffnung auf, dass sich nicht nur die Ländergrenzen innerhalb der EU immer weiter öffnen, sondern endlich auch ein europäischer TV-Markt entsteht, in dem Bürger aus Deutschland auf britische, französische und spanische Sender zurückgreifen und somit über den Tellerrand hinausschauen können. Auch wenn Pay-TV-Anbieter Angst vor einem solchen Szenario haben, bringt es selbst für diese Vorteile mit sich. Nicht zuletzt belebt Konkurrenz das Geschäft.

Pay-TV-Provider der Europäischen Union

(Ricardo Petzold)

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