iPhone und PC im Leistungscheck

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iPhone und PC im Leistungscheck, Seite 2

Der Vergleich

Ein sehr gravierender Unterschied wurde bisher allerdings großzügig ignoriert, da dieser nichts über die Rohleistung aussagt: die Energieeffizienz. Immerhin besteht hier der Fortschritt hauptsächlich in der gesteigerten Leistung bei gleichzeitig identischer beziehungsweise geringerer Energieaufnahme. So verbraucht zum Beispiel die Desktop-Grafikkarte AMD Radeon HD 6970 im unbelasteten Zustand 27 Watt (W), wohingegen es unter Last 191 W sind (wohlgemerkt nur die Grafikkarte, nicht das gesamte System). Beim Smartphone lassen sich solche Werte nur schwer ermitteln, daher wird der Wert für das komplette System herangezogen. Der hier gemessene Wert liegt im Durchschnitt bei 5 W. Daraus resultiert ein Verhältnis von 38 zu 1.
 
Auch wenn es heikel ist, Werte von gänzlich unterschiedlichen Produkten, welche sich weder in Fertigungstechnologie noch Funktionsweise wirklich ähneln, zu vergleichen, so soll dennoch ein grober Überblick gewährt werden. Bei einer rein rechnerischen Angleichung der Werte für die Leistungsaufnahme beträgt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte bei 5 W circa 72 GFlops. Bei diesem Vergleich liegt die Radeon zwar noch vor dem iPhone 5, aber schon hinter dem iPad 4. Allerdings spiegelt dies leider nicht die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte adäquat wider, nicht zuletzt, da plattformübergreifende Benchmarks bisher fehlen. Dennoch zeigt dieser Vergleich deutlich, auf welchem Weg sich die mobilen Chipsätze befinden. 

Wer kann, möge sich selbst ein Bild machen und aktuelle Spiele-Apps, wie Fifa 13 und Real Racing 2 HD, testen. Sicherlich stellt sich nun dem einen oder anderen die Frage, wann ein Computer oder eine Playstation zuhause überflüssig wird. Hier kann aber Entwarnung gegeben werden, schließlich unterscheiden sich die Bedienkonzepte grundlegend und ermöglichen dadurch auch ebenso unterschiedliche Produkte, die sich hinsichtlich ihrer Eingabeoptionen wohl am stärksten voneinander abheben. Zwar lassen sich gerade für die Apple-Produkte auch ansteckbare Analog-Sticks kaufen, diese dürft en wohl aber eher eine Seltenheit als die Regel sein – immerhin folgt das komplette Bedienkonzept den Touch- und Sensorelementen und nicht sonstigen „Anbauten“.
 
Als Ausblick lässt sich vom bisherigen Entwicklungsstand daher auch weiterhin eine friedliche Koexistenz ausmachen, wenngleich Handhelds, wie die Playstation Vita, immer seltener echte Kaufargumente aufbringen können. Tablets hingegen bewegen sich in einer anderen Liga. Da sie immer mehr im Hoheitsgebiet der traditionellen Heimcomputer wildern, dürfte spätestens mit der iPad-5-Generation eine echte Alternative verfügbar sein, um gänzlich auf herkömmliche PCs zu verzichten. Einen beachtlichen Schritt macht Microsoft schon heute mit seinem Surface-RTTablet – dieses bietet nicht nur eine Office Suite, sondern ebenfalls eine Tastatur mit Touchpad. Selbst längere Texte, E-Mails oder Präsentationen sind damit kein Problem mehr und den nötigen Speicherplatz bietet die Cloud, welche über eine persönliche ID alle wichtigen Inhalte verwaltet. Man darf also gespannt sein, wie es weiter geht.

Leistungsvergleich zwischen CPU und SoC

 
Wie dieser kurze Abriss zeigt, mausert sich die ARM-Technik zu einem ernsthaften Konkurrenten für die etablierten CPUs, welche in der Mehrzahl durch Intel und AMD zur Verfügung gestellt werden. Der ARMv7 A9 ist unter anderem die Basis für nahezu alle aktuellen Mobilgeräte, wie der A5-Prozessor von Apple.
 
 
Dieser steckt zum Beispiel im aktuell veröffentlichten iPad mini, welches alles in allem ein verkleinertes iPad 2 darstellt. Vergleicht man nun die Werte miteinander und betrachtet den Leistungsfaktor, wird ersichtlich, wie weit ein iPad mini von dem AMD-Hochleistungsprozessor, der für ambitionierte Anwender mit Workstation oder Heimserverambitionen gedacht ist, entfernt ist.

Leistungsvergleich zwischen GPU und SoC

Für den Vergleich ist die maximal zu erwartende Leistung relevant, schließlich wird ein Endanwender sein Gerät auch nicht künstlich drosseln, um seine Performance mit einem Konkurrenten zu messen. Auch an dieser Stelle wieder das identische Bild wie zuvor beim CPU-Vergleich. Die 2010 zur Referenz gehörende Grafikkarte AMD Radeon HD 6970 schlägt alle heutigen SoC-GPUs um Lichtjahre. Der Unterschied gegenüber dem iPhone 5 beträgt daher den Faktor 107. Für das iPad 4 sieht es mit einem Wert von 36 dagegen besser aus.
 
Allerdings treffen auch hier wieder zwei Welten aufeinander. Einerseits verwendet das Desktopsegment meist eine Auflösung von 1920 × 1 080 Pixeln und ergänzt diese mit unzähligen grafi schen Verbesserungen, die unter anderem Kanten verbessern und Effekte nachbearbeiten. Auf der anderen Seite stehen die Tablets, welche ebenfalls immer größere Auflösungen bieten, diese aber nicht so opulent in Szene setzen. Im direkten Vergleich wirkt das das iPhone 5 etwas abgeschlagen, spielt leistungstechnisch theoretisch aber in der Liga der PS Vita.

(Roger Vogel)

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