Largo Winch 2 – Die Burma Verschwörung

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Largo Winch 2, Teil 3

Interview mit Tomer Sisley

Herr Sisley, vor dem Dreh der Kinofilme gab es Largo in Romanform, als Comic, als TV-Serie und sogar als Computerspiel. Haben Sie alles durchgelesen, angesehen, durchgespielt? Wie viel von alldem steckt eigentlich in der aktuellen Filmfigur?
 
Es stimmt, die Geschichte um Largo Winch existiert in vielen Formen, auf verschiedenen Medien. Aber mein Job als Schauspieler beginnt mit einem Drehbuch und dieses Drehbuch ist für mich natürlich viel maßgeblicher als eine vor 10 Jahren abgedrehte TV-Serie, die ja auch nur auf einem eigenen Script beruht. Aber Sie haben Recht, die Comics habe ich gelesen, und zwar alle. Das hat mir geholfen, einen Eindruck von einigen Details des Hauptcharakters zu bekommen, die nicht im Film behandelt werden. Der erste Largo-Winch-Film war übrigens noch sehr nah am Ursprung der ganzen Geschichte, wie sie in den Romanen und in den Comics erzählt wurde. Der zweite Film entfernt sich etwas davon. Es ist keine Verfilmung einer speziellen Episode, aber die Hauptfigur ist exakt die gleiche wie aus den Vorlagen.
 
 
Largo Winch wird nicht selten mit James Bond oder Indiana Jones verglichen. Welcher Vergleich ist Ihnen lieber?
 
Ich bin ein Fan von beiden Filmfiguren! Aber ich hasse es, wenn zwei Filmfiguren miteinander verglichen werden. Ich habe immer das Gefühl, dass es jedes Mal für einen von beiden unfair ist. Das ist in etwa so, als wenn jemand über ein neugeborenes Baby sagt: „Oh wie süß! Es sieht genauso aus wie meins!“ Aber wenn Sie mich zwingen, mich unbedingt zu entscheiden, würde ich natürlich sagen, James Bond ähnelt Largo Winch etwas mehr, als es Indiana Jones tut.

Hilft Ihnen die Erfahrung als Comedian in Ihrer Filmrolle oder juckt es Sie manchmal in den Fingern, doch etwas „komischer“ zu spielen, als das Drehbuch es vorschreibt?
 
Stand-up-Comedy vor 5 000 Leuten jedes Mal durchzustehen, hilft ungemein, cool zu bleiben, egal was passiert. Das Gleiche vor fünf Leuten je Auftritt zu tun, hilft sogar noch viel mehr – und klar, bevor du 5 000 Zuschauer hast, fängst du erst mal mit fünf an. Aber das war’s dann auch. Stand-up-Comedy und Schauspielerei sind zwei völlig unterschiedliche Jobs. Als Comedian ist entscheidend, wie das Publikum unmittelbar reagiert, und meine ganze Darstellung ist auch genau darauf ausgerichtet. Wenn ich eine Filmrolle spiele, ist mein einziges Ziel, eine imaginäre Situation mit Leben zu füllen, als wäre sie real. Nichts anderes zählt.
 
 
Mal ganz ehrlich, was würde Tomer Sisley persönlich eigentlich mit einem 53-Milliarden-Dollar-Erbe anfangen?
 
(lacht) Oh, ich weiß nicht. Ich vermute mal, ich würde mir eine Coke kaufen und ein Eis oder auch zwei…
 
 
Vielen Dank für das Gespräch!
(Uwe Funk)

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