Planet der Affen – Eine Evolutionsgeschichte

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Planet der Affen – Eine Evolutionsgeschichte, Teil 2

(R)Evolution

Der neuste Ableger „Planet der Affen: Prevolution“ wiederum setzt nun dort an, wo ursprünglich die vierte Episode der klassischen Filmreihe („Eroberung vom Planet der Affen“) begann. Der Wissenschaftler Will (James Franco) nimmt das Schicksal der Menschheit in die eigene Hand und experimentiert in den zuhause unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit einem Heilmittel gegen Alzheimer – einem Retro-Virus, der beschädigte Hirnzellen revitalisiert.
 
 
Die beiden Versuchskaninchen sind Wills dementer Vater Charles (John Lithgow) und das Schimpansen-Baby Cäsar (Andy Serkis). Wie durch ein Wunder schlägt das Mittel an, Charles verliert seine Vergesslichkeit und kann wieder ein normales Leben führen. Bei Cäsar hingegen bewirkt es darüber hinaus eine Steigerung der Intelligenz. Als „Kind“ von Will und Caroline lernt er die Welt der Menschen kennen – Sowohl die schönen als auch die dunklen Seiten. 

Da er nicht sein ganzes Leben lang in einem Haus eingesperrt sein kann, wird der clevere Schimpanse alsbald in ein vermeintlich für ihn geeignetes soziales Umfeld verlegt: Dem Affen-Reservoir „San Bruno“. Dass die Tiere hier allerdings wie Gefängnis-Häftlinge gehalten werden, haben Will und die smarte Tierärztin Caroline (Freida Pinto) leider nicht bedacht. Und so kommt es, wie es kommen muss. Cäsar nutzt seinen überragenden Intellekt, um zum Anführer der Primaten zu avancieren und sie zur Revolte gegen die Spezies Homo Sapiens anzustacheln.

Hierfür muss er insbesondere das Alpha-Tier Rocket, den soziopathischen Gorilla Buck und den psychisch angeschlagenen Orang Utan Maurice für sich gewinnen. Anklänge zu möglichen Fortsetzungen sind an dieser Stelle in den Charakterzügen der Affen mehr als deutlich erkennbar. Und das ist eine der größten Stärken des Films, denn solch klare Charakterzeichnung ohne Sprache hinzubekommen, ist eine absolute Glanzleistung, die sich besonders die Performance-Capturing-Künstler hinter den gelungenen CGI-Figuren auf die Fahne schreiben dürfen.

Virtuelle Kostüme

Im Gegensatz zu den früheren Filmen wurden diesmal keine Schauspieler in haarige Affen-Kostüme gesteckt. Stattdessen wendete man die gleiche Performance Capturing Technologie an wie bei „Avatar“ und schuf damit computergenerierte Primaten, die durch ihre Gestik und Mimik menschliche Züge erhielten. Als wäre dies nicht schon realistisch genug, fing man die Bewegungen der Schauspieler nun erstmals auch unter freiem Himmel ein und nicht ausschließlich unter kontrollierten Studio-Bedingungen.

Dadurch gestaltete sich zwar auch das Rendering (also die künstliche Verteilung von Licht und Schatten) schwieriger, aber so konnten die realen Darsteller stets besser mit den „Affen“ interagieren. Sehr schnell gewöhnt sich der Zuschauer an die künstlichen Primaten, was ihn vergessen lässt, dass sie nicht real sind. Allein die Szenen aus Cäsars Jugend, seine Art, die Welt zu entdecken, sein natürliches Bedürfnis, Wills Vater zu schützen und die schlussendliche Entscheidung für eine Revolte sind emotionale, moralisch schwerwiegende Kost, die auch das anspruchsvollere Publikum glücklich macht. Wir dürfen gespannt sein, wie sich der „Planet der Affen“ weiterentwickelt.

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