Satelliten-Antennen

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Satelliten-Antennen, Teil 2

Richtiges Ausrichten bedeutet gute Signalqualität

Der richtige Montageort

Eine Satellitenschüssel braucht absolut freie Sicht zum Satelliten. Es darf kein Zweig, kein Baum, kein Zaun und schon gar keine Mauer im Weg sein. Die interessanten Satelliten von Astra und Eutelsat stehen unverrückbar auf der Position 19,2° bzw. 13° Ost. Wie alle geostationären Satelliten sind diese auf einer Kreisbahn um den Äquator in rund 36 000 km Höhe. Da sich der Äquator nun mal naturgemäß südlich von Deutschland befindet, muss man die Satelliten grundsätzlich im Süden suchen.

Für den Satellitenempfang gelten so genannte „optische“ Bedingungen, das heißt die Antenne braucht freie Sicht auf die Satellitenposition. Bäume oder Mauern dürfen nicht im Weg stehen. Doch wie findet man nun die genaue Position und wie bestimmt man den Elevationswinkel, also den Winkel, den die Antenne nach oben schauen muss, um mit den Satelliten in Blickkontakt zu stehen?

Die einfachste Art ist, was in der Schule streng verboten war: Beim Nachbarn abgucken. Oft sind in unmittelbarer Nähe schon Satellitenschüsseln montiert und man kann deren Ausrichtung zumindest ungefähr abschätzen und übernehmen. Wenn jedoch diese Methode ausfällt, muss die Südrichtung mit einem Kompass oder durch die Sonne bestimmt werden, die am Mittag genau in Südrichtung steht. Wenn Sie so nach Süden blicken und beide Arme nach links und rechts ausstrecken, deutet der linke Arm nach Osten (Sonnenaufgang) und der rechte nach Westen (Sonnenuntergang), und Ihre Nasenspitze genau nach Süden. Für 19,2° Ost müssen Sie also Ihre Nasenspitze ein bisschen nach links drehen, um etwa diese Position zu erreichen.

Jetzt fehlt nur noch die Abschätzung des Elevationswinkels, also die Steigung, die nötig ist, um den Satelliten zu treffen. In Deutschland ist der Elevationswinkel für diese beiden Satelliten hoch im Norden rund 28° und weit im Süden rund 36°. Das bedeutet, für die Abschätzung kann man gut mit einem mittleren Elevationswinkel von etwas mehr als 30° rechnen. Also schnell ein größeres rechtwinkliges Dreieck mit einem Winkel von etwas mehr als 30° auf ein Papier gezeichnet, dieses ausgeschnitten und schon kann man damit den Winkel bestimmen, indem man das Papier am langen waagerechten Schenkel gerade ausrichtet und am geplanten Standort der Schüssel über die Schräglinie in Richtung Süden nach oben guckt. Sieht man da den freien Himmel hat man gewonnen: An dieser Stelle kann die Satellitenschüssel Astra und Eutelsat empfangen.

Ausrichten der Antenne

Im Hinblick auf eine Anlage mit guter Signalqualität sollte man gerade auf das Ausrichten große Sorgfalt verwenden, ein gutes Messgerät, dass eine Aussage über den Pegel in dBµV sowie über den C/N abgibt, ist unbedingt vonnöten.
 
Ferner brauchen wir noch für den digitalen Bereich die Auskunft über die BER (Bitfehlerrate) vor und nach Viterbi (Fehlerkorrektur). Und drittens sollte möglichst eine zweite Person dabei sein, denn das feine Verschieben geht gerade bei großen Antennen zu zwei einfach leichter.

Hat man den Satelliten gefunden und die optimale Position des Spiegels mit Hilfe dieser Werte horizontal und vertikal optimiert, kann man den Spiegel schon einmal festziehen. Dennoch ist man noch nicht ganz fertig. Zu einer genauen Ausrichtung gehört auch das Checken der optimalen Kreuzpolarisationsentkopplung.
 
Aber Achtung: Bei Quattro-LNBs können Sie diesen Wert erst nach einem Multischalter messen, da erst hier die horizontale und vertikale Ebene wieder zusammengeführt worden ist.
 
Also muss hierbei meistens ein langes Kabel vom Multischalter im Keller zur Antenne mit dem Messgerät davor gezogen werden, um an der Antenne die optimale Kreuzpolarisationsentkopplung durch Drehen des LNBs zu ermitteln. Viel Aufwand, aber er ist es wert, und die Anlage belohnt ihn mit guter Signalqualität.

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