Schärfer als die Realität

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Sonys KDL-55HX925

Bereits im letzten Jahr beeindruckte Sonys Premium-LED-Serie mit satten Kontrasten und plastischen 3D-Bildern. Beim neuen Modell soll ein Doppelprozessor die Bildqualität weiter steigern.

Sony setzt dieses Jahr das Monolith-Design fort und baut das Konzept noch weiter aus. Dabei verschmilzt der Fernseher mit dem Monolith-Standfuß, der dem TV erstmals beiliegt und alles wie aus einem Guss wirken lässt. Die nahtlose Frontscheibe aus widerstandsfähigem und dennoch flexiblem „Gorilla“-Glas (bekannt von mobilen Endgeräten) verstärkt den edlen Ersteindruck zusätzlich. Zudem lässt dieser Glastyp das Licht effizient passieren und wirkt dennoch Reflexionen entgegen.
 
Der beiliegen de Standfuß verfügt ab sofort über ein aktives Soundsystem, das den Klang im Vergleich zum HX905 deutlich aufwertet (dem letztjährigen Modell stand nur ein passiver Standfuß zur Seite). Auch der plastische Filmabend kann gleich nach dem Auspacken beginnen, denn Sony legt dem Gerät zwei aktive Shutter-Brillen der neuesten Generation mit integriertem Akku und Ladekabel bei. Der zur Synchronisierung nötige Infrarotsender ist im Fernseher integriert.
 
Doch der Direct-LED-LCD brüstet sich nicht nur mit einer üppigen Ausstattung. Auch bei der Bilderzeugung hat sich einiges getan: So erstrahlt die vollflächige LED-Hinterleuchtung heller als im Vorjahr und der X-Reality-Pro-Ansatz wertet in Form eines Doppelprozessors etwaige Zuspielungen sichtlich auf.
 
Volle TV-Ausstattung
 
Beim Fernsehempfang müssen Sie keine Kompromisse eingehen, denn der KDL-55HX925 verfügt über DVB-T-, DVB-C- und DVB-S-Tuner. Mit einem geeigneten CI-Plus-Modul ist es selbstverständlich auch möglich, die privaten HD-Sender oder das Portfolio von Sky zu empfangen. Direkt nach der Kanalsuche können Sie die Programme Ihren Vorlieben entsprechend sortieren. Leider ist die Favoritenliste nur umständlich aus dem Menü abrufbar. Schließen Sie eine USB-Festplatte an, können Sie Sendungen auch aufzeichnen.
 
Im Test wurden zwei Massenspeicher laut der Leistungsprüfung jedoch nur als bedingt geeignet eingestuft und das zeitversetzte Fernsehen (Time-Shift) war nicht verfügbar. Aufzeichnungen von CI-Plus-geschützten Inhalten sind natürlich nicht ausführbar. Programmierte Aufnahmen im Stand-by-Betrieb quittiert der Direct-LED-LCD mit einer vertretbaren Leistungsaufnahme von rund 19 Watt. Aufgrund des fehlenden Doppeltuners können Sie die Bild-in-Bild-Darstellung nur für externe Zuspielungen nutzen, die Anordnung lässt sich, wie von Sony gewohnt, flexibel anpassen. Die multimedialen HbbTV-Inhalte runden das umfangreiche Programmpaket ab.

Bilder veredeln

 
Die HX-Serie setzt neben dem X-Reality-Prozessor auf einen zusätzlichen Videochip, der die Effizienz der Bildbearbeitung nochmals steigern soll. Aktivieren Sie etwa den Menüpunkt „Gleichmäßige Abstufung“, interpoliert der Bildverbesserer Helligkeitsstufen und stellt so Verläufe weicher dar. Diese Herangehensweise beansprucht natürlich Zeit für die Berechnung, daher sollten Spieler die vielseitigen Funktionen besser deaktivieren. Der X-Reality-Ansatz veredelt im Übrigen alle Arten der Zuspielung, unter anderem auch Videos des Youtube-Portals.
 
Vor allem bei der Rauschunterdrückung und der Steigerung der statischen Bildschärfe liefert das Konzept beeindruckende Ergebnisse. Dabei arbeiten alle Bildverbesserer stets dynamisch beziehungsweise in Abhängigkeit vom Bildinhalt: So wird Bildrauschen effizient unterdrückt, ohne dass Details verschluckt werden. Bei der Steigerung der Bildschärfe sollten Sie jedoch Vorsicht walten lassen, denn eine zu hohe Einstellung zeigt die Grenzen von SD-Material in Form von Artefakten auf (Stufe 25 empfohlen). Bei hochauflösenden Bildern können Sie getrost höhere Stufen aktivieren (Stufe 50 empfohlen).

So werden feinste Details behutsam herausgearbeitet undHD-Zuspielungen spürbar plastischer realisiert, ohne unnatürlich zuwirken. Die Bewegtbildschärfe zeigt sich auf dem gleichen Topniveau wieim Vorjahr: Sonys Motionflow-Technik realisiert 200 Bilder pro Sekundeund kombiniert diesen Ansatz mit dem Ein- und Ausschalten derLED-Hintergrundbeleuchtung (Scanning Backlight). Entscheiden Sie sichfür die Vorauswahl „Klar Plus“, werden zusätzlich noch kompletteSchwarzbilder eingefügt (nicht mit dem bloßen Auge sichtbar), um dieVerweildauer eines einzelnen Bildes weiter zu minimieren, wodurch dieBildhelligkeit aber in Mitleidenschaft gezogen wird.
 
Auch der Lichtbegrenzer ist wieder mit an Bord, der bei einervollflächigen Weißdarstellung Blendeffekte vermeidet. Nach wie vor lässtdie Zwischenbildberechnung Motionflow die Konkurrenz hinter sich:Selbst rasante Sportübertragungen verlieren nicht an Schärfe und derAnsatz arbeitet nahezu artefaktfrei. Filmfans freuen sich zudem übereinen dezenten Eingriff und der Kinolook wird durch die errechnetenZwischenbilder kaum verfremdet. Einzig wer Kinofilme im butterweichenVideolook erleben möchte, wird mit Sonys KDL-55HX925 nicht ganzglücklich werden.

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