Sendung verpasst? Na und…

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Sendung verpasst? Na und…, Teil 7

Seruvs TV / Anixe HD

Servus TV

Eine Mediathek bietet auch der österreichische Sender Servus TV. Allerdings lässt eine HbbTV-Applikation offiziell noch auf sich warten. Lediglich bei einzelnen Geräten, wie beispielsweise Videoweb TV oder Hybridreceivern von Smart, kann bereits ein Blick auf die Inhalte geworfen werden. Diese können sich aber schon sehen lassen. Zahlreiche Sendungen aus dem aktuellen Programm sind über die Mediathek abrufbar und werden als OTT-Inhalte auch auf hybriden Boxen in derselben Qualität wie über das Internet angeboten.
 
Das bedeutet eine sehr hohe Wiedergabequalität wie wir im Testlabor mit Erstaunen erfahren durften. Natürlich hängt letztlich die Bildqualität auch von den Möglichkeiten des Internetanschlusses ab, denn für die Nutzung ist natürlich eine entsprechend breitbandige Leitung erforderlich. Wie Servus TV auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN mitteilte, ist die Umsetzung als echte HbbTV-Anwendung übrigens bereits in Planung.

Anixe HD

Die Mediathek des Senders Anixe HD wird im Videoweb Portal nicht unter den HbbTV-Anwendungen gelistet, sondern muss als App separat installiert werden. Das verwirrt auf den ersten Blick, sendet Anixe doch über das reguläre Programm auch den „Red Button“ und bietet im News-Portal mit der gelben Taste auch den Zugriff auf die Mediathek – theoretisch. Drückt man nämlich die Taste, so öffnet sich kein weiteres Fenster, sondern die Eingabe wird schlicht ignoriert. Ob es sich dabei um einen kurzzeitigen Fehler handelt, oder ob die Mediathek noch nicht integriert wurde, ist unklar.
 
Allerdings funktioniert dies mit der bereits genannten App auf der Videoweb-TV und das sogar richtig gut. Zur Wahl stehen zahlreiche Dokumentationen in wirklich sehr guter Bildqualität. Eine alphabetische Sortierung oder Empfehlungen gibt es aber nicht. Stattdessen stehen die Beiträge sortiert nach Sendetagen zum Abruf bereit, und zwar im 7-Tage-Rückblick.

Warum nur zeitlich begrenzt?

Viele fragen sich sicher, warum die öffentlich-rechtlichen Sender ihre Mediatheken mit einer Laufzeit versehen und die Inhalte nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung stellen. Natürlich bedeutet eine permanente Bereitstellung aller bisheriger Sendungen die ständige Vergrößerung der bereitzustellenden Serverkapazität. Der wirkliche Grund ist allerdings im Rundfunkstaatsvertrag zu suchen. Hier sind den öffentlich-rechtlichen Sendern enge Grenzen bezüglich der Verweildauer von Inhalten im Internet gesetzt, worunter auch Sendungen auf Abruf über die Mediatheken gelten.
 
Die meisten Inhalte dürfen nach diesem Gesetz lediglich für eine Dauer von sieben Tagen nach der Erstausstrahlung angeboten werden. Ausnahmen gelten für einzelne ausgewählte Beiträge aus Nachrichtensendungen wie „Tagesschau“ und „Heute“. Diese dürfen bis zu einem Jahr online angeboten werden. Bei den Hauptnachrichtensendungen ist sogar eine unbegrenzte Verweildauer gesetzlich erlaubt, da es sich um „fortlaufende zeitgeschichtliche Archive“ handelt. Und auch Beiträge, die sich mit Inhalten zur Wahl befassen dürfen länger – nämlich für die Dauer der Legislaturperiode – auf Abruf angeboten werden. Aus diesem Grund stehen also beispielsweise auch heute noch ganze Nachrichtensendungen wie die Tagesschau vor 20 Jahren über die Mediatheken via HbbTV oder auch online über das Internet zum Abruf für Interessierte bereit.
(Mike Bauerfeind)

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