Sofasurfer

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Sofasurfer, Teil 2

Es gibt reichlich Features

Duales System

Sony unterscheidet bei den Internetangeboten der Bravia-Fernseher grundsätzlich zwischen Videostreaming und reinen Informationsangeboten. Letztere werden als alltägliche Helfer (Widgets) in Symbolform über das im Hintergrund laufende Programm gelegt. Dabei handelt es sich meist um individualisierbare Angebote, wie die lokale Wettervorschau, oder beliebte Social-Networking-Dienste, wie Twitter und Facebook.
 
Die nötigen Texteingaben werden über eine eingeblendete Bildschirmtastatur realisiert, aber auch der Ziffernblock der Fernbedienung fungiert ähnlich wie beim Kurznachrichtentippen am Handy als Eingabehilfe. Die Anordnung der einzelnen Widget-Symbole lässt sich vom Nutzer frei auf dem Bildschirm anordnen. Soweit die Vorteile. Nachbesserungsbedürftig sind die Ladezeiten der Widgets. Teilweise reagiert der Bravia-Onlinedienst recht langsam und lässt den Nutzer auf die gewünschten Informationen warten.
 
Anders ist dies bei den Videostreaming-Angeboten. Diese laden recht flott; selbst ein Filmtrailer in HD-Auflösung kam mit wenig Verzögerung und kaum Rucklern durch die Internetleitung auf den Flachbildschirm. Die Angebotspalette ist hier bereits sehr groß. Neben den Platzhirschen der Internetvideos, Dailymotion und Youtube, finden sich ein Onlinearchiv von Tagesschau sowie viele kleinere deutschsprachige Angebote bis hin zum Videopodcast.

Infoshop

Samsung orientiert sich bei seinen Internetfunktionen an bekannten Modellen aus dem Mobilfunk. Mittels des „Samsung Appstore“ lassen sich beliebig Programme auf dem heimischen Fernseher installieren. Dabei reicht die Auswahl von Nachrichtendiensten über kleine Onlinespiele bis hin zu bekannten Kommunikationsdiensten wie Skype.
 
Der Fernseher überprüft regelmäßig, ob Updates vorliegen und installiert diese automatisch. Im Moment sind alle Angebote noch kostenlos, Samsung und Nagravision arbeiten jedoch schon an einem Bezahldienst, der kostenpflichtigen Premiumdiensten den Weg ebnet. Genaueres zum Abrechnungsmodell ist aber bisher nicht zu erfahren. Das Herunterladen und Installieren der Applikationen geht schnell vonstatten.
 
Genauso schnell lassen sich diese auch aufrufen und benutzen. Je nach Bandbreite der Internetverbindung sind kaum längere Ladezeiten in Kauf zu nehmen. Die Applikationen lassen sich darüber hinaus einzeln per Kennwort sperren. Und genauso schnell, wie sie vom Nutzer eingerichtet wurden, sind die Anwendungen auch wieder deinstalliert.

Mehrwert mit Schranken

Internet vom Fernsehsessel ist ein logischer Schritt im Hinblick auf die multimedialen Fähigkeiten, die die meisten Geräte mittlerweile bieten. Jedoch ist in Sachen Umsetzung noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Dies liegt zum einen an den begrenzten Eingabemöglichkeiten und dem fehlenden Browser, den einzig Philips in die hauseigenen Internetfunktionen integriert.
 
Alle anderen Hersteller sind auf eine Portierung von Content-Anbietern angewiesen. Da aber jeder TV-Hersteller eine eigene Plattform fördert, wird es den Anbietern nicht gerade leicht gemacht. So verwundert es nicht, dass die Zahl der Internetanwendungen auf Flachbildfernsehern noch klein ist und der Informationssuchende oft auf den Computer ausweichen muss.
(Christian Hill)

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