Sky rüstet sich für Zeit ohne HBO-Inhalte

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Pay-TV Anbieter Sky
© Sky Deutschland

Früher oder später kommt HBO Max – und Sky wird irgendwann ohne Premium-Inhalte wie „Game of Thrones“, „Westworld“ und andere Kracher aus dem US-Kabel auskommen müssen. Der Pay-TV-Anbieter legt nun bei den Eigenproduktionen mächtig Kohlen aufs Feuer.

Nachdem Disney+ in vielen Teilen der Welt 2020 erfolgreich gestartet ist und trotz seines nischenlastigen Sortiments seriöse Marktanteile erringen konnte, setzt der nächste US-Unterhaltungsriese zum Sprung über den großen Teich an: Mit HBO Max ist der hauseigene Streamingdienst des Medienkonzerns WarnerMedia bereits am amerikanischen Heimatmarkt gestartet und für das laufende Jahr kündigte der Entertainment-Gigant bereits eine große internationale Expansion an. Insbesondere der europäische Markt dürfte für Warner interessant sein, schließlich boomt auch hier das Video-Streaming und Warner-Inhalte aus TV und Kino erfreuen sich im Angebot von Lizenznehmern großer Beliebtheit. Der Zeitpunkt scheint für Warner nun reif, die Mittelsleute aus dem Verkehr zu ziehen und seine Inhalte auch in Europa selbst zu vermarkten.

Sky setzt stark auf Warner-Inhalte

Derzeit kann Pay-TV-Anbieter Sky seine Kunden im Entertainment-Bereich noch mit Warner-Inhalten wie den großen HBO-Serien „Game of Thrones“ und „Westworld“ binden – der seit 2010 bestehende Deal mit dem US-Rechteinhaber läuft schließlich noch. Allerdings muss man kein Hellseher sein, um davon auszugehen, dass die Europa-Expansion von HBO Max auch vor den Märkten nicht halt machen wird, auf denen derzeit noch Lizenznehmer das Warner-Quotengold derzeit zweitverwerten.

Mit dem Wegfallen von Hitserien aus dem US-Kabel und Kino-Blockbustern der Warner Bros. würde sich das Entertainment-Portfolio von Sky deutlich verschlanken, somit muss der Pay-TV-Anbieter andere Wege finden, nicht zu viele Kunden an die wie Pilze aus dem Boden schießenden Streaming-Konkurrenten zu verlieren. Die Strategie dafür ist bereits längst skizziert, nimmt mit den neuerlichen Entwicklungen aber definitiv nochmals an Fahrt auf.

Deutlich mehr Sky-Originalinhalte geplant

Wo nun immer mehr amerikanische Unterhaltungsriesen ihre Inhalte über eigene Streamingdienste gebündelt zugänglich machen, wird für Lizenznehmer auf dem europäischen Markt die Luft langsam dünn. Somit gibt es dauerhaft auf dem VOD-Markt eigentlich nur eine valide Strategie: Statt Lizenzinhalte müssen mehr Original-Produktionen her – und denen verschreibt sich auch der Pay-TV-Anbieter Sky immer mehr.

Laut dem US-Magazin „Variety“ will Sky so mit 125 selbstproduzierten Filmen und Serien im Jahr 2021 seinen Output um satte 50 Prozent erhöhen. Erfolge wie „Gangs of London“ machen Mut, dass auch ohne Lizenzware das Publikum angemessen unterhalten werden kann. So sollen unter den Neuproduktionen über 30 Filme und ebensoviele neue Dokumentationen für eine Verbreiterung des Portfolios sorgen.

Ob bei der Aufspaltung der vielen Entertainment-Formate auf immer mehr Streamingdienste trotz relativ geringer Einzel-Abokosten die Verbraucher am Ende für eine breite Auswahl deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, bleibt abzuwarten. Umfragen legen indes nahe, dass kaum ein Haushalt derzeit bereit ist, für mehr als zwei Streaming-Angebot gleichzeitig zu zahlen.

Bildquelle:

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60 Kommentare im Forum

  1. ganz klar die zeit des linearen TV geht dem Ende zu.. Bleiben werden Streamplattformen im Bereich Sport, Film und Entertainment...
  2. naja für die Generation 55 aufwärts geb ich dir Recht.... aber welcher 18 bis 40 jährige schaut heut wirklich noch lineares TV ? Es sei denn Fussballivespiele, große Sportevents und co. Filme und Serien werden doch heutzutage auf Plattformen geschaut oder wartets du bis ein Film um 22:30 Uhr am Dienstag Abend bei Sky Cinema Action beginnt ?
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