Journaline am DAB-Plus-Radio

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Am Beispiel des Noxon Journaline Mobile

Via DAB Plus werden nicht einfach nur Radioprogramme übertragen. Dank moderner digitaler Technik können sie mit attraktiven Zusatzdiensten versehen werden, wovon in Deutschland auch reichlich Gebrauch gemacht wird. Besondere Beachtung verdient der Radiotext Journaline.

Woran es bislang fehlte, waren Radiogeräte, mit denen man Journaline komfortabel nutzen kann. In der Regel war man bis jetzt auf PC-Anwendungen angewiesen. Mit dem Noxon Journaline Mobile ist nun ein Gerät verfügbar, das auch Journaline zugänglich macht.

Journaline

Journaline lässt sich mit dem Teletext des Fernsehens oder einer elektronischen Zeitung vergleichen. Es wurde vom Fraunhofer Institut entwickelt und ist ein programmunabhängiger Textservice. Er hält zahlreiche Informationen aus allen nur erdenklichen 88 Service Praxis Interessensgebieten bereit, die völlig unabhängig von der gerade laufenden Sendung ausgestrahlt werden. Sie werden kontinuierlich aktualisiert und sind somit aktueller als Nachrichtensendungen, auf die erst extra gewartet werden muss. Journaline wird von mehreren deutschen Stationen angeboten. Neben Deutschlandradio sind dies unter anderem Lounge FM, Antenne Bayern und Antenne Info. Mit Journaline können Programmveranstalter die Vorteile des digitalen Radios unterstreichen. Sie bieten damit einen Mehrwert an, der auf vergleichbare Weise nicht annähernd über UKW realisierbar wäre. Sämtliche über Journaline ausgestrahlten Texte müssen vom Zuhörer nicht zu einer bestimmten Zeit konsumiert werden. Es ist alleine ihm überlassen, ob und wann er sie aufrufen will.

Journaline empfangen

Strahlt ein Programm einen Journaline-Textservice aus, wird dies binnen weniger Sekunden in der Kopfzeile des Displays des Noxon dRadio Mobile signalisiert und zwar am links neben dem DAB-Symbol in Form eines „J“ in einem Kreis. Um zu den Radio- Text-Inhalten zu gelangen, ist am Gerät die Info-Taste für etwa 2 Sekunden gedrückt zu halten. Währenddessen wird im Display kurz „Data Processing“ eingeblendet. Unmittelbar danach wird die Hauptmenüoberfläche angezeigt. Sie wird in der Kopfzeile mit „Journaline“ betitelt. Antenne Bayern und Antenne Info im landesweiten privaten DAB-Plus- Multiplex bieten beispielsweise drei Hauptmenüs: Nachrichten, Verkehrsmeldungen und einen Blitzerservice. Zur Auswahl des Untermenüs und den darin enthaltenen Meldungen ist lediglich der griffige Drehknopf zu bedienen.
 
Nach unten wird einfach durch drehen im Uhrzeigersinn gescrollt. Möchte man wieder hoch, dreht man in die entgegengesetzte Richtung. Hat man eine interessante Meldung gefunden, wird diese durch drücken auf das Drehrad gestartet. Bis die Meldung am Display erscheint, können bis zu einigen wenigen Sekunden verstreichen. Währenddessen wird der gewünschte Text vom Radio empfangen. Mit der seitlich neben dem Navigationsrad angeordneten Zurück-Taste gelangt man mit jedem drücken in die vorangegangene Ebene. Also etwa von der Nachrichtenmeldung zur Nachrichtenübersicht und weiter zur Hauptübersicht und schließlich zurück zum Radioprogramm. Aus Journaline ist man demnach ausgestiegen, sobald das Display wieder den Stationsnamen des gehörten Programms zeigt. Während man in Journaline blättert, bleibt das Radioprogramm übrigens eingeschaltet. Womit man neben dem Lesen oder schnellen Nachschlagen auch weiter Radio hören kann.

Lesekomfort

Zugegeben, wenn man das Display des Journaline Mobile erste Mal sieht, fragt man sich schon, ob damit überhaupt ein halbwegs komfortables Lesen des Radiotexts möglich sein kann. Schließlich misst es gerade einmal 7 × 3,5 cm. Doch der Schein trügt gewaltig! Die LCD-Anzeige ist in der Lage, 7 Textzeilen mit je rund 27 Zeichen darzustellen. Die Kopfzeile bleibt für die Meldungsüberschrift reserviert. Auf den restlichen sechs Zeilen wird die eigentliche Meldung gezeigt. Beansprucht die Meldung weitere Zeilen, wird am rechten Rand ein Scrollbalken eingeblendet. Er fordert auf, das Navigationsrad im Uhrzeigersinn zu drehen. Selbstverständlich kann man sich innerhalb der Meldung frei nach oben oder unten bewegen. Womit man selbst das Lesetempo bestimmt.
 
Die Auflösung des Displays reicht für eine ansprechende Anzeige mit Groß- und Kleinbuchstaben. Besonderes Augenmerk legten wir auch auf die leichte Lesbarkeit der Texte, welche mit der eines Buches vergleichbar ist. Unseren Testpersonen ist es jedenfalls kein einziges Mal passiert, dass sie versehentlich eine Zeile doppelt gelesen oder übersprungen hätten. Weiter attestierten sie dem Radio-Display eine angenehme Lesbarkeit. Sie mussten sich, wider deren Erwarten, nicht mehr anstrengen, um Journaline-Texte lesen zu können.

Journaline am PC

Bislang konnte man Journaline nur am PC empfangen. Dazu wird ein kleiner Digitalradio- USB-Stick, wie der Noxon DAB Stick, benötigt. Gemeinsam mit einer Software zur Wiedergabe von DAB/DAB Plus kann man so am Rechner Journaline sichtbar machen. Die Bedienung ist dabei durchaus mit der am Radio vergleichbar. Wurde ein Sender angewählt, der auch Radiotext anbietet, blendet die Software unter dem Stationsnamen ein Journaline-Logo ein. Durch Drücken auf eine Play-Schaltfläche wird man aufgefordert, in den Journaline-Modus zu wechseln. Auch hier gelangt man zunächst zum Hauptmenü, aus dem das gewünschte Untermenü mit der Maus auszuwählen ist. Auf gleiche Weise gelangt man zu den einzelnen Meldungen. Für Journaline am Computer spricht der im Vergleich zum Radiodisplay ungleich größere Monitor. Denn auf ihm finden auch lange Meldungen Platz. Womit das Scrollen vom Textbeginn bis zum Ende entfällt. Auch mag das Lesen von schwarzer Schrift auf weißem Hintergrund als müheloser erscheinen. Kein Unterschied ist übrigens in der Schnelligkeit festzustellen Jornaline-Radio und der PC sind gleich schnell.

(Thomas Riegler)

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