Dänemark ersetzt Rundfunkgebühr durch anderweitige Steuern

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Rundfunkgebühren werden in Dänemark bald schon der Vergangenheit angehören. Eine Extra-Steuer wird deshalb nicht ins Leben gerufen, vielmehr auf anderweitige Staatseinnahmen zurückgegriffen.

Dänemark schafft die Rundfunkgebühren ab und finanziert die öffentlich-rechtlichen Sender künftig über Steuern. Das Budget des dänischen Rundfunks (DR) soll zudem um ein Fünftel gekürzt werden. Durch die Neuregelung sparten letztlich alle Dänen Geld, erklärte Finanzminister Kristian Jensen am Freitag. Für die Rundfunkfinanzierung soll allerdings keine neue Steuer eingeführt, sondern der persönliche Steuerfreibetrag gesenkt werden.

Dänemark ist nicht das einzige Land, in dem über die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks diskutiert wird. Ende Februar entschieden sich die Schweizer bei einer Volksabstimmung gegen eine Abschaffung ihrer Gebühr. Auch der deutsche Rundfunkbeitrag, der seit 2013 unabhängig von der Zahl der Geräte für jeden Haushalt fällig wird, steht immer wieder in der Kritik.

Der Deutsche Journalisten-Verband hält eine Finanzierung über Steuern für problematisch. Sie würde dem Staat wieder mehr Einfluss auf den Journalismus geben, warnte DJV-Vorsitzender Frank Überall kürzlich. [dpa]

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91 Kommentare im Forum

  1. So würde ich mir das auch in D wünschen. Eine Steuer, einkommensabhängig. Wer nichts oder nur wenig verdient, zahlt nichts, und der Rest nach Leistungsfähigkeit mit Deckelung auf eine bestimmte Höhe. Keine sinnlosen Behörden mehr in Kölle, deren Bullshitjobs könnten eingespart werden. Über die Grundlagen, Existenz des ÖR in Deutschland würde dann nicht mehr so gravierend diskutiert werden. Eine unabhängige Kommission sollte aber sicherstellen, das er allumfassend frei ist, von politischer Beeinflussung.
  2. Das wäre auch meine Wunschvorstellung, weil so fällt auch der gesamte Wasserkopf der GEZ weg. Alleine dieses Einsparungspotential würde es schon lohnen, alles auf die Steuer umzulegen.
  3. Die Dänen trauen sich aber was, was in Deutschland sich kein Politiker bisher getraut hat und mit der neuen, alten GroKo sich auch die nächsten Jahre nicht trauen werden. Durch die Haushaltsabgabe der Rundfunkgebühr ist das auch in Deutschland eine steuerähnliche Abgabe geworden, nur nicht vom Haushaltseinkommen abhängig gemacht worden. Soviel zur Gerechtigkeit in Deutschland: Jeder soll unabhängig von seinem Einkommen mehr oder weniger die selbe Steuer zahlen. Hier zahlt es sich aus, reich zu sein und wer arm ist, wird gewollt benachteiligt. Eigentlich müsste es genau andersherum in einem Sozialstaat sein!!!
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