Nach Prime Video und Vodafone: Sammelklage auch gegen DAZN

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© DAZN

Der Verbraucherzentrale Bundesverband klagt gegen DAZN. Der Grund: Der Streaming-Anbieter erhöhte mehrmals seine Preise ohne Zustimmung der Bestandskunden. Die Sammelklage des VZBV wurde bereits eingereicht, Betroffene können sich bald der Klage anschließen.

Nicht nur bei den Bundesliga-TV-Rechten hat DAZN aktuell Ärger. Auch eine Sammelklage wegen Preiserhöhungen steht dem Streaming-Anbieter ins Haus. 2021 und 2022 erhöhte DAZN einseitig seine Preise in laufenden Verträgen. Einer Preiserhöhung bei Neuverträgen steht prinzipiell nichts entgegen, immerhin weitete der Streamingdienst auch sein Live-Fußball-Angebot deutlich aus. Doch in Bestandsverträgen hätte DAZN die Zustimmung der Kunden einholen müssen – was nicht passierte.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hält die zugrundeliegenden AGB-Klauseln für unangemessen benachteiligend und intransparent. Die damaligen Preiserhöhungen für Bestandskunden seien daher rechtswidrig. Deshalb will der Verband die Zusatzkosten für die Betroffenen per Klage zurückholen.

DAZN: Sammelklage wegen einseitiger Preiserhöhung

Gericht, Prozess Klage © Andrey Popov - stock.adobe.com
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„Saftige Preiserhöhungen in laufenden Verträgen bei DAZN sind für Sportfans nicht nur ärgerlich, sondern ohne Zustimmung der Nutzer:innen auch rechtlich nicht zulässig“, so VZBV-Vorständin Ramona Pop. Bei der Preiserhöhung im Jahr 2022 hatte DAZN etwa das Monatsabo von knapp 15 auf 30 Euro verteuert, das Jahresabo kostete fortan rund 275 statt 150 Euro. Spätere eventuelle Preiserhöhungen werden in der Klage nicht erfasst.

Anfang April reichte der Verbraucherzentrale Bundesverband die Sammelklage gegen DAZN beim Oberlandesgericht Hamm ein. Betroffene Kunden können sich der Sammelklage anschließen, sobald das entsprechende Klageregister eröffnet ist. Das könne jedoch noch einige Wochen oder Monate dauern, so der VZBV. Der Grund: DAZN hat seinen Sitz in Großbritannien, daher sei eine schnelle Öffnung des Registers nicht zu erwarten. Mit einem News Alert informiert der Verband, sobald es soweit ist.

Mit einer Sammelklage wegen Preiserhöhung sieht sich aktuell auch Vodafone konfrontiert. In diesem Fall können sich Kunden bereits ins Klageregister eintragen. Im Februar wurde zudem bekannt, dass der VZBV auch eine Sammelklage gegen Amazon Prime Video plant.

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2 Kommentare im Forum

  1. DAZN hat ohne offizielle Info von 2 auf 1 Stream reduziert, nachdem kurz zuvor die Preise vedoppelt wurden. Meines Erachtens hat sich da jemand ordentlich verzockt, kaufmännisches Gespür sieht nämlich anders aus. Mit solchen Firmen sollte man keine Geschäfte machen.
  2. Naja der 2. Stream kostet ja auch 20€. Irgendwie muss man den Kunden ja dazubewegen, dass zu buchen ;-) Das DAZN eine seltsame Vertragsbestanteil-Mentalität an den Tag legt ist nichts neuesen.
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