Versatel kauft Berlikomm – Wettbewerber für Telekom und Kabel

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Berlin – Der Berliner Kabel-TV-Markt wird durch den niederländischen Telekom-Anbieter Versatel bereichert. Die von Versatel gekaufte Berlikomm wird ab Herbst Internet-Dienste anbieten.

Mit der Berlikomm hat Versatel rund 34 000 Privatkunden in Berlin hinzugewonnen und damit einen Marktanteil von zwei Prozent erreicht. Andreas Heinze, Deutschland-Chef von Versatel, will die aktuelle Berlikomm Produktpallette mit den Versatel Produkten ergänzen. Er geht davon aus, dass schnelle Markterfolge erzielt werden und erwartet einen mittelfristigen Marktanteil von zehn Prozent. Unterstützt wird dieser Anspruch mit der Einführung des „Triple-Play“. Im nächsten Jahr können sowohl End- als auch Geschäftskunden neben Telefon und Internet weitere Dienstleistungen wie Online-Spiele oder Videotelephonie bekommen. Die Telekom ist bisher der unangefochtene Marktführer in Berlin. Versatel will Heinze zufolge jedoch immer einen attraktiven Preisabstand zu seinen Wettbewerbern sicherstellen.
 
Versatel ist seit 1999 im deutschen Markt aktiv und hat eine eigene Glasfaserinfrastruktur mit einer Gesamtlänge von über 14.000 km in zehn deutschen Großstädten. Das Unternehmen hat ein Produktportfolio mit Sprach-, Daten- und Internetdiensten für Wirtschaft, Industrie und öffentliche Verwaltung entwickelt und bietet Komplettlösungen für eine Kommunikationsinfrastruktur mit zentralem Management, Überwachung rund um die Uhr sowie einem Vor-Ort-Service. Die Muttergesellschaft, die Versatel Telecom International ist die Nummer Zwei im holländischen und belgischen Telekommunikationsmarkt.

DIGITAL FERNSEHEN sprach mit Andreas Heinze, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Versatel Deutschland Holding.
 
Herr Heinze, in der Pressekonferenz fiel mehrfach der Begriff „Triple Play“, der in der Kabel- und Sat-Branche mit dem Verständnis belegt ist, dass Fernsehen, Internet und Telefonie zusammengehören und in einer Strippe angeliefert werden. Gibt es jetzt Fernsehen von Versatel oder was ist Ihre Definition?

 
Unter Triple Play verstehen wir die gleichzeitige Nutzung von drei verschiedenen Leistungen. Das Triple besteht aus Sprach-, Daten- und Content-Diensten, die über eine Technologieplattform mit hoher Bandbreite möglich werden. Als einer der wenigen alternativen Telekommunikationsanbieter verfügt Versatel über ein eigenes Glasfasernetz von rund 14.000 Kilometern, über das wir die notwendige Bandbreite zur Verfügung stellen können. Mit Triple Play wird die Vision von konvergenten Diensten erstmalig wahr. Die Vorteile von Triple Play bestehen jedoch nicht nur darin, das heimische Kabelgewirr zu reduzieren, sondern auch darin auf ein breiteres Angebot zugreifen zu können. So wird es bald selbstverständlich sein interaktive Dienste zu nutzen. Im Content-Bereich wird es zum Beispiel möglich, während des Abspielens eines Films technische oder biografische Daten aufzurufen. Wir wollen diese Möglichkeiten nutzen und den innovativen Trend fördern. Deshalb bieten wir über unser eigenes Glasfasernetz in unseren Kernregionen Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und auch zukünftig in Berlin günstige und leistungsfähige breitbandige Internetzugänge an. Voraussichtlich zu Beginn des nächsten Jahres 2005 werden wir Triple Play fest in unser Angebot integrieren.
 
Nicht nur die Telekom ist Ihr Wettbewerber in Berlin, sondern auch die Kabel Deutschland, die gerade in Berlin ihr Kabelnetz telekommunikationsfähig gemacht hat, ebenso die Tele Columbus und die Bosch Gruppe. Wie positionieren Sie sich hier?
 
Die Zahl der Breitbandanschlüsse in Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern eher gering. Daher begrüßt Versatel auch die Belebung des deutschen Marktes durch die Verbreitung von verschiedenen Breitbandtechnologien. Als Telekommunikationsunternehmen setzen wir mit unseren Highspeed DSL-Produkten auf eine Breitbandpenetration über Glasfaser, die uns einen Wettbewerbsvorteil ermöglicht.
 
Vielen Dank für das Interview.[fp]

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