UKW-Aus in Bayern? – Vaunet appelliert an Regierung

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Bild: © Vaunet

Der Vaunet spricht sich in einer aktuellen Mitteilung gegen die Pläne der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien zu einer UKW-DAB+-Migration aus.

Vaunet appelliert an die bayerische Staatsregierung, sich im Koalitionsvertrag für den Verbreitungsweg UKW, die Stärkung der lokalen Privatradios und somit für den Erhalt von journalistischen Arbeitsplätzen und die Medienvielfalt in Bayern einzusetzen. Das teilte der Verband am Montag in einer Pressemitteilung mit.

Als Hintergrund nennt Vaunet eine Pressemitteilung des Medienrats der BLM, der im Dezember 2023 über ein stufenweises UKW-Aus im Freistaat entscheiden will. Ein Brief von mehr als 60 bayerischen Privatsendern hatte sich daraufhin an die Politik gewandt und eine gesetzliche Regelung zur Absicherung der UKW-Verbreitung gefordert, wie der Vaunet erklärt.

Vaunet fordert Absicherung der UKW-Verbreitung in Bayern

Marco Maier, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste des Vaunet und Geschäftsführer von Radio/Tele FFH, wird in der Pressemitteilung folgendermaßen zitiert: „Das Privatradio in Bayern braucht jede Hörerin und jeden Hörer und kann somit auch langfristig auf keinen Verbreitungsweg verzichten. Die UKW-Verbreitung in Bayern muss deshalb unbedingt auch langfristig möglich bleiben. Bei der Debatte um ein mögliches frühzeitiges UKW-Aus in Bayern geht es um nicht weniger als um die Zukunft der privaten Hörfunklandschaft in Bayern. Eine politisch auferlegte UKW-DAB+-Migration kann nicht funktionieren, denn sie würde für die Anbieter erhebliche Mindereinnahmen bedeuten und unmittelbar den Abbau journalistischer Arbeitsplätze und den Verlust von Medienvielfalt in Bayern nach sich ziehen.

Wir appellieren an die zukünftige Regierungskoalition im Bayerischen Landtag, in ihrem Koalitionsvertrag ein klares Bekenntnis abzugeben, dass die UKW-Übertragung und damit die Privatradios in Bayern schützt und konkreten Abschaltplanungen von UKW entschieden entgegentritt. Alles andere wäre ein fatales politisches Signal. Die Pläne der BLM brauchen dringend einen politischen Rahmen.“

Quelle: Vaunet

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48 Kommentare im Forum

  1. Hätte jetzt nicht gedacht, daß es tatsächlich möglich ist, von Vaunet auch mal eine vernünftige Forderung zu hören ;-) Die Abschaltung von UKW bedeutet das Ende des klassischen Radios im Alltag (der nächste Schritt ist Streaming nicht DAB) und hätte riesige Berge unnötigen Elektroschrotts als direkte Folge.
  2. Müsstest Du ja u.U. noch auf 6 Volt umfrickeln, falls Dein Trabant voll "Retro" ist. Immerhin: bei der Geräuschkulisse im Trabant merkt man vielleicht dann auch nicht, wie beschissen die meisten Programme auf DAB+ klingen. Das wäre tatsächlich folgerichtig. Und diejenigen, die über den Vaunet jetzt aktiv werden, wissen wohl nur zu gut, dass ihr Gedudel dann nicht mehr so "beinahe exklusiv" wie auf UKW oder "leicht weniger exklusiv" wie auf DAB+, sondern gar nicht mehr "exklusiv" wäre. Rein online sind sie nur noch ein Anbieter von Zehntausenden. Statt sich den größten Schrott der Achtziger, Neunziger, Nullziger oder Heutziger anzutun, kann man beim Stream halt auch Vielfalt wählen, von Radio Paradise Mellow Mix über KEXP bis ByteFM. Oder Hardcore-Electro oder Death Metal oder Blues oder Musik der 1920er Jahre oder Barockmusik in originaler Aufführungspraxis, ach was weiß ich. Oder Podcasts online hören (es soll ja Leute geben, die schon seit vielen Jahren Podcasts runterladen, auf nen Stick packen und dann "offline" auf langen Autofahrten hören, auf Zugfahrten sowieso). Die sind dann halt alle weg, wenn man ihnen schon durch ein UKW-Ende den Anstoß gibt, sich neue Empfangswege suchen zu müssen. Ich sehe das jetzt schon auf Baustellen, auf denen DAB+ zum Verschwinden der regionalen UKW-Programme im Baustellenradio geführt hat. Da läuft dann je nach Gewerk und Alter der Ausführenden Radio Bob! oder die Rockantenne oder Absolut Relax oder Absolut Oldie, aber nicht mehr Antenne Thüringen oder MDR Sachsen oder Radio PSR oder Antenne Brandenburg oder MDR Jump. Und das ist nur von DAB+ kannibalisiert, nichtmal von der Welt der Streams.
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