„Tatort“-Überblick 2023: Durch „Babylon Berlin“ deutlich weniger Krimis

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MÜnster Tatort Team Axel Prahl und Jan-Josef Liefers
© WDR/Thomas Kost

Ein Münchner Krimi mit Veronica Ferres und Wolfgang Fierek sowie ein Münster-Quotenhit mit Detlev Buck als Gast: Im Herbst, nach der Sommerpause, kommt auf „Tatort“-Fans noch einiges zu. Ein Ausblick.

Diesmal kommt der letzte neue „Tatort“ vor der Sommerpause aus Stuttgart. Der Krimi trägt den Titel „Die Nacht der Kommissare» (18. Juni). Im vorigen Jahr war erst am 26. Juni Schluss mit neuen Tatorten, 2021 schon am 6. Juni. Die Zeit im Ersten ohne neue „Tatort“-Krimis dauert 2023 voraussichtlich zehn Wochen – wie 2022. Ab 27. August geht es dann wohl mit neuen Fällen weiter – allerdings kommen nur noch gut ein Dutzend Filme bis Weihnachten, da das Erste einige Sonntage für die neuen „Babylon Berlin“-Folgen reserviert hat. Ein Überblick, was bis Ende Dezember beim „Tatort“ ansteht:

Wer erst 2024 wiederkommt: Für 2023 bereits durch (oder sowieso erst 2024 wieder im Programm) sind die Teams aus Berlin, Hamburg, Dortmund, Saarbrücken, Franken, dem Schwarzwald sowie Göttingen.

Münster: Top-Quote garantiert ist beim zweiten Münster-„Tatort“ des Jahres, in dem diesmal – voraussichtlich im Dezember – einem früheren Mitschüler von Kommissar Thiel (Axel Prahl) allerhand Merkwürdiges passiert. Detlev Buck spielt die Episodenhauptrolle dieses Mannes, der früher Hotte Koslowski hieß und nun als Starautor Stan Gold aus dem Dschungel zurückgekehrt ist.

Köln: Im Fall „Des anderen Last“ bekommen es Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) mit einem ermordeten Kurierfahrer in der stressigen Vorweihnachtszeit zu tun.

München: Der dritte und letzte Münchner „Tatort“ 2023 dreht sich rund um ein Produktköniginnentreffen und viele Verdächtige. Wolfgang Fierek mimt einen übergriffigen Bavaria-Bund-Präsidenten, Veronica Ferres die Organisatorin des Königinnentags. Die Filmmusik kommt von der Chiemgauer Band LaBrassBanda, die im Film auch auftritt.

Wiesbaden: Im neuesten Film mit Ulrich Tukur – „Murot und das Paradies“ – geht es dem HR zufolge um einen gesuchten deutschen Kriegsverbrecher, dem in Deutschland der – sehr späte – Prozess gemacht werden soll. Gastrollen haben zum Beispiel Cornelius Obonya, Viola Hinz und Imogen Kogge.

Mainz: Ellen Berlinger (Heike Makatsch) muss sich im neuen Fall „Aus dem Dunkel“ die Frage stellen, ob ein Mitarbeiter der Polizei ein gefürchteter Stalker ist, der seine Opfer bis zum Suizid treibt.

Stuttgart: Im Fall „Vergebung“ können die Kommissare nicht sicher sein, ob Gerichtsmediziner Vogt womöglich in den Tod eines alten Bekannten aus Jugendtagen auf seinem Obduktionstisch verwickelt ist.

Ludwigshafen: Im Film „Gold“ spielen die Drehbuchautoren Fred Breinersdorfer und Katja Röder mit dem Nibelungenmythos und der sehr gegenwärtigen Gier nach Gold.

Frankfurt am Main: Der Hessische Rundfunk kündigt für September den Fall „Erbarmen. Zu spät.“ an. Darin finden sich im Waldhaus eines Polizisten Essensvorräte, Waffen, Munition und ein falsches Polizeiauto. Ein alter Bekannter von Hauptkommissar Brix (Wolfram Koch) scheint in den dubiosen Fall verstrickt. Im Dezember soll zudem der Film „Kontrollverlust“ kommen, in dem die Kommissare es mit einer Toten zu tun bekommen, die in der Gaming-Streamer-Szene aktiv war.

Kiel: Der Fall „Borowski und das unschuldige Kind von Wacken“ wurde 2022 unter anderem auf dem berühmten Heavy-Metal-Festival in Wacken (Schleswig-Holstein) gedreht. Es ist der Krimi zum 20. Jubiläum des Kieler Kommissars Klaus Borowski (Axel Milberg).

Dresden: Der MDR bringt im Herbst den Fall „Was ihr nicht seht“ ins Erste, in dem Kommissarin Winkler (Cornelia Gröschel) eine Schulfreundin wiedertrifft, die unter Alkoholeinfluss ihren Freund erstochen hat. Eine Beziehungstat? Nur Notwehr?

Wien: 2023 steht noch ein dritter „Tatort“ aus Österreich an – in «Bauernsterben» liegt der Chef eines Schweinemastbetriebs tot im Stall. Das Austro-Ermittlerduo gerät ins „Spannungsfeld zwischen nachhaltiger und industrieller Landwirtschaft sowie in ein Netz aus Schulden, Beihilfenbetrug und illegalen Machenschaften“ (ORF).

Zürich: Der zweite Schweizer Tatort 2023 heißt „Blinder Fleck“. Die Kantonspolizistinnen Grandjean und Ott (Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler) bekommen es mit einem Dreifachmord auf dem bewaldeten Bergrücken Pfannenstiel zu tun. Einzige Zeugin: eine Sechsjährige.

Die bisherigen „Tatort“-Krimis 2023:

  • 18.06.: „Die Nacht der Kommissare“ (Lannert und Bootz (Stuttgart))
  • 04.06.: „Hochamt für Toni“ (Ringelhahn und Voss (Franken))
  • 29.05.: „Azra“ (Eisner und Fellnr (Wien))
  • 21.05.: „Game Over“ (Batic und Leitmayr (München))
  • 14.05.: „Das geheime Leben unserer Kinder“ (Berg/Tobler (Schwarzwald))
  • 07.05.: „Borowski und die große Wut“ (Borowski und Sahin (Kiel))
  • 30.04.: „Seilschaft“ (Grandjean und Ott (Zürich))
  • 23.04.: „Love is pain“ (Faber, Pawlak und Herzog (Dortmund))
  • 16.04.: „Verborgen“ (Falke und Grosz (Hamburg))
  • 10.04.: „Nichts als die Wahrheit (2)“ (Bonard und Karow (Berlin))
  • 09.04.: „Nichts als die Wahrheit (1)“ (Bonard und Karow (Berlin))
  • 02.04.: „Donuts“ (Andersen, Selb, Moormann (Bremen))
  • 26.03.: „Abbruchkante“ (Ballauf und Schenk (Köln))
  • 12.03.: „Hackl“ (Batic und Leitmayr mit Kalli Hammermann (München))
  • 05.03.: „MagicMom“ (Thiel und Boerne (Münster))
  • 26.02.: „Was ist das für eine Welt (Eisner und Fellner (Wien))
  • 12.02.: „Unten im Tal“ (Berg und Tobler (Schwarzwald))
  • 29.01.: „Die Kälte der Erde“ (Schürk und Hölzer (Saarbrücken))
  • 22.01.: „Lenas Tante“ (Odenthal und Stern (Ludwigshafen))
  • 15.01.: „Du bleibst hier“ (Faber, Pawlak und Herzog (Dortmund))
  • 08.01.: „Totes Herz“ (Gorniak, Winkler und Schnabel (Dresden))
  • 01.01.: „Schutzmaßnahmen“ (Ballauf und Schenk (Köln))

[Gregor Tholl]

Bildquelle:

  • df-tatort-muenster: ARD-Foto

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