Ein Deal mit Signalwirkung? Künftig werden alle TF1-Inhalte auch auf der Netflix-Plattform in Frankreich verfügbar sein. Wem das was bringt und wieso auch Deutschland aufhorchen könnte.
Es ist wohl die Medienmedlung des Tages. Streamingdienst Netflix und TF1 haben für Frankreich eine in dieser Form bisher wohl einmalige Zusammenarbeit angekündigt. Netflix wird ab 2026 in Frankreich alle Inhalte von TF1 aufnehmen. Somit werden alle TF1-Produktionen auch bei Netflix zum Abruf zur Verfügung stehen, dazu gehören große Reality-Formate wie „Secret Story“ oder die französische „Masked Singer“-Version, aber eben auch Live-Sport. Konkret wird der komplette Inhalt des Streamers TF1+ dort angeboten – wie auch die fünf linearen TF1-Fernsehsender. Netflix verspricht sich dadurch einerseits Erfahrung im Bereich Live-Fernsehen und lineares Programm, andererseits aber auch, dass Nutzende einfach länger auf der Plattform verbleiben und somit die neben den TF1-Inhalten stehenden Netflix-Originals vermehrt nutzen.
Netflix und TF1: Fragen bleiben
Bei TF1 ist von Studien die Rede, die gezeigt hätten, dass die neue Kooperation dem eigenen Streamer nicht schaden würde. Sie hätten stattdessen einen positiven Effekt vorhergesagt. Netflix hat in Frankreich nach eigenen Angaben über zehn Millionen Kundinnen und Kunden. TF1 ist das größte Fernsehunternehmen. Es war lange öffentlich-rechtlich, ist inzwischen aber privatisiert worden. Während der Deal zuallererst also Erstaunen auslöst, ist auch Skepsis geboten. Werden fortan all diejenigen Produzentinnen und Produzten oder Studios das Nachsehen haben, die ihre Inhalte bisher parallel an TF1 als auch an Netflix haben lizensieren können?
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