Anziehungskraft

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Anziehungskraft, Teil 2

Kampfansage

Die ewige Rivalität der großen TV-Hersteller war auch auf der diesjährigen CES spürbar und Hersteller wie LG ließen auf Pressekonferenzen selbstbewusst die Muskeln spielen. Als reinen Prototypen gab es den nächsten LED-LCD mit patentierter Local-Dimming-Technologie zu bestaunen, der trotz seiner kaum noch wahrnehmbaren Bautiefe von knapp sechs Millimetern über eine kontraststeigernde Hintergrundbeleuchtung verfügt.
 
Das Topmodell der Infinia-Baureihe LE9500 wirkt mit 2,3 Zentimetern Gehäusetiefe nahezu gleichwertig (Randbereich 8,5 Millimeter) und ist bereits im Mai erhältlich. Anders als die Konkurrenz setzt LG keine Edge-LED-Randbeleuchtung ein, sondern eine vollwertige LEDHintergrundbeleuchtung, bei der einzelne Segmente unabhängig voneinander in der Helligkeit beeinflusst werden können. Um die bislang nur gute Bildschärfe auf Referenzniveau zu heben, kommt eine 400-Hertz-Bildverarbeitung zum Einsatz, die sämtliche Unschärfen auf ein kaum noch sichtbares Niveau ausmerzen soll.
 
Ebenfalls an Bord sind eine THX-Zertifizierung für beste Bildabstimmung ab Werk, Netzwerk-, Internet- und Multimedia-Funktionen sowie die Unterstützung aktueller 3-D-Standards und drahtloser HD-Funksender. LGs Serie LE9500 kommt in den Bildgrößen 47 und 55 Zoll auf den Markt. Sollten die Preise vergleichsweise fair ausfallen, hat LG eines der interessantesten TV-Modelle des diesjährigen Marktes im Portfolio. Fernab der technischen Zahlenspiele beweist LG auch bei der Bedienung Mut zur Veränderung: Unter dem Slogan „Magic Wand“ verwirklicht LG die Steuerung über eine Nintendo-Wii-ähnliche-Fernbedienung. Handbewegungen werden blitzschnell in Steuersignale umgesetzt und sämtliche Inhalte über einen Cursor angeklickt.
 
Wie beim großen Vorbild aus dem Videospielsegment gelingt die Eingabe sehr exakt, wem das unkonventionelle Konzept dennoch zuwider läuft, der nutzt den ebenfalls beiliegenden normalen Infrarotferngeber. Komplettiert wurde LGs überzeugender CES-Auftritt vom ersten 3-D-Projektor für das Heimkino sowie dem Blu-ray-Player BD590, der mit einer integrierten 250-GB-Festplatte für alle Multimedia-Darstellungen bestens gerüstet ist aber leider ohne 3-D-Unterstützung auf den Markt kommt.

Toshibas Cell-TV

Bereits in der letzten Ausgabe berichteten wir ausführlich über Toshibas Rechenkraftwerk, den Cell-TV. Auf der CES wurde der bislang nur am japanischen Markt verfügbare 55-Zoll-LEDLCD auch für den Rest der Welt angekündigt, inklusive Europa.
 
Erst im Herbst wird Toshibas Eintritt in den High-End-Markt hierzulande Realität, versüßt wird die Wartezeit allerdings durch die Unterstützung der 3-D-Standards, sodass Sie nicht nur HDTV-Programme, sondern auch dreidimensionale Bildquellen genießen können. Ähnlich Samsung integriert Toshiba zudem eine 3-D-Konvertierung, sodass sämtliche Eingangssignale bei Einsatz einer 3-D-Brille plastischer erscheinen. Beibehalten wird die außergewöhnliche Rechenleistung des Cell-Prozessors und die hohe Anzahl an Leuchtdioden zur Helligkeitserzeugung.
 
Mit knapp 4 600 LEDs (Japan-Modell „nur“ 2096 LEDs), eingeteilt in 512 Gruppen, sollte Toshiba den kontraststärksten LED-LCD in diesem Jahr auf den Markt bringen. Unklarheit herrscht allerdings noch über die Anzahl der integrierten Tuner: Das japanische Modell bot acht Sat-Empfänger, wir sind gespannt, wie viele Programme Sie hierzulande gleichzeitig aufzeichnen können.

(Christian Trozinski)

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