DVB-S2-Stream

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DVB-S2-Stream, Seite 2

Richtige Einstellungen

Einstellungen entscheiden

Softwares wie EBS sind zwar universell einsetzbar, damit sie ihre Leistungsfähigkeit aber auch zeigen können, muss mit den korrekten Einstellungen gearbeitet werden. Auf diesen Gedanken kommt man gar nicht so schnell, da die Grundeinstellungen nach der Installation am Rechner bereits für die Analyse von normalen DVB-S- und DVB-S2-Transpondern passen. Die für den Empfang von DVB-S2-Stream-Transpondern erforderlichen Grundeinstellungen befinden sich im Signal Analyzer. Sie werden durch Doppelklick auf die gewünschte Frequenz in der Spektrumsanzeige gestartet und anschließend eingestellt. Das Analyzer-Fenster ist zweigeteilt. In der rechten Spalte werden, so ein Lock erfolgt, alle Übertragungsparameter gelistet.
 
Die linke Spalte ist für Einstellungen reserviert, was leicht am oberen Teil zu erkennen ist, wo unter anderem die Frequenz und Polarisationsebene abzulesen sind. Empfangsparameter können hier übrigens auch direkt eingegeben werden. Darunter befindet sich das eher unbeachtete Feld „Advanced“, das für fortgeschrittene Anwendungen in den Mittelpunkt rückt. Hier steht „PL Scrambling“ üblicherweise auf „off“. Hier ist zunächst aus der Liste „Root“ auszuwählen. Was immer noch fehlt, ist eine Zahl, die daneben einzutragen ist. Diese kann zwischen 1 und 262 143 liegen. Nur wenn hier die korrekte Zahl eingetragen ist, wird der Stream-Transponder erkannt.
 
Leider findet man die benötigten Zahlen nicht in Sat-Frequenzlisten. Doch hier hilft der Signal Analyzer von EBS Pro, und zwar mit der Funktion „Auto-search of code“. Dieser Codesuchlauf findet sich direkt unter PL Scrambling. Um ihn zu starten, ist ein Häkchen zu setzen. Danach ist vor allem eines gefordert: Geduld! Bei einigen Transpondern war uns Glück beschert, indem die Codezahl 1 oder 8 war. Bei den RAI-Transpondern auf 5 Grad West durften wir bereits mehrere Stunden warten, bis sich der Analyzer bei 16416 einloggte. Die größte Herausforderung fanden wir beim Transponder auf der Frequenz 12,648 GHz vertikal. Denn außer „Root“ gibt es die weiteren Scrambiln-Einstellungen „Gold“ und „Combo“. Nach 24 Stunden Wartezeit war im „Root-Modus“ erst ein Drittel der möglichen Codezahlen abgearbeitet.

Teamwork hilft

In solchen Fällen hilft es enorm, wenn sich mehrere DX-Kollegen mit gleicher Ausrüstung die Arbeit teilen. Auch wir haben es so gemacht. Auf diese Weise ist es uns gelungen, innerhalb eines Tages alle benötigten Codezahlen für die DVB-S2-Stream-Transponder auf 5 Grad West und 12,5 Grad West zu finden. Am besten lässt man die Codesuche während der Nachtstunden laufen. Sie kann auch jederzeit abgebrochen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder fortgesetzt werden.
 
Dann braucht in der PL-Scrambling-Zeile nur jene Zahl eingetragen zu werden, bei der der Scan zuvor abgebrochen wurde. Sie ist dann die Startzahl für den neuen Scan. Um Ihnen die aufwändigen Suche zu ersparen, haben wir für Sie die benötigten Daten der DVB-S2-Stream-Transponder auf 5 Grad West und 12,5 Grad West zusammengefasst.

Empfang!

Ist die richtige Codezahl gefunden, trägt der Signal Analyzer in der rechten Spalte alle Übertragungsparameter ein. Weiter kann man nun am unteren Rand in Balken die Werte für Signalstärke und -Qualität, das SNR und die BER ablesen. Weiter wird das geloggte Signal auch im Spektrum eingezeichnet. Hier markieren nun strichlierte Linien die Bandbreite des Signals.
 
Die Signalmitte wird durch einen schwarzen Strich markiert, an dessen Seite alle relevanten Übertragungsparameter und die Signalstärke angeführt sind. Rechts unten finden wir im Signal Analyzer die Zeile MIS. Klickt man auf den Pfeil des daneben angeordneten Anzeigefelds, werden alle auf diesem Transponder übertragenen Streams mit Zahlenwerten gelistet. Sie sind die Adressen der Streams und beginnen so nicht unbedingt mit 1. Der gewünschte Stream wird durch Anklicken ausgewählt.

Kann man auch was sehen?

Das ist eigentlich der Hauptgrund, weshalb wir die Codezahl-Analyse mit Easy Blindscan vorgenommen haben. Denn EBS erlaubt, anders als CrazyScan, auf einfache Weise die Verknüpfung mit weiteren Softwares, die zur Bildwiedergabe erforderlich sind. Würde es nur um das Ermitteln der PL-Codes gehen, das könnte man auch mit CrazyScan bewerkstelligen. Wir haben den VLC-Player mit EBS verknüpft. Er bietet sich an, weil er viele Videoformate abspielt. Der VLC-Player wird über die große Schaltfläche mit Pfeil am rechten unteren Rand des Signal Analyzers gestartet.
 
Nachdem man darauf drückt, wird zuerst ein Menü eingeblendet, aus dem der Player auszuwählen ist. Zu den über den Stream ausgestrahlten Programmen gelangen wir über die Menüleiste des VLC-Players, wo „Wiedergabe“ und anschließend „Programm“ anzusteuern ist. Die nun eingeblendete Liste enthält alle über diesen Stream übertragenen TV- und Radioprogramme aber auch Datendienste. Um auf einen der weiteren auf dem Transponder enthaltenen Streams zu wechseln, ist der VLC-Player zunächst zu schließen. Erst dann ist im Signal Analyzer unter „MIS“ der nächste Stream anzuklicken. Die weitere Vorgangsweise ist die gleiche.

Weitere Werkzeuge zur Transponder-Analyse

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