EPG-Angebote im Vergleich

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EPG-Angebote im Vergleich, Seite 2

Das bieten die Dienste

Online-EPG via HbbTV

Zahlreiche Sender, darunter die Kanäle der ARD (TV und Radio!), Arte, Sat.1, ProSieben, Kabel eins, Sixx, RTL, RTL 2, Vox und Eurosport, stellen über eine Internetverbindung des Flachbild-TVs auch ausführliche Programmvorschauen bereit. Die sogenannten HbbTV-Dienste sind über die rote Taste der Fernbedienung abrufbar (HbbTV bzw. Datendienst vorab im Systemmenü aktivieren!) und überzeugen durch ihre moderne grafische Aufbereitung. Neben der digitalen Programmzeitschrift kann man sogar Trailer zu in den nächsten Tagen ausgestrahlten Sendungen ansehen. Bereits auf der IFA 2013 stellte die ARD die nächste Generation des HbbTV-EPGs vor: Sämtliche Programminformationen sollen sich auf das Tablet auslagern lassen und der Fernseher auf die Bedienbefehle des Tablets reagieren. Sollten sich zwei Zuschauer einmal nicht auf ein Programm einigen können, schaut die zweite Person ihr Wunschprogramm – unabhängig von dem auf dem Fernseher dargestellten – auf dem Tablet weiter.
 
Im Gegensatz zu herstellereigenen Smart-TV-Lösungen, die diesen Luxus nur mit bestimmten TV- und Tabletgeräten ermöglichen, soll der ARD-Dienst mit allen aktuellen Flachbildfernsehern mit HbbTV-Unterstützung funktionieren – Mitte 2014 könnte die entsprechende App für iPads erhältlich sein. Ein Nachteil von HbbTV bleibt aber bestehen: Die Sendervorschau ist immer auf die jeweils zugehörigen Kanäle beschränkt. Auf dem HbbTV-EPG von Sat.1 erfährt man so nicht, was auf RTL oder ARD läuft und umgekehrt. Eine Verknüpfung mit dem Timer-Aufnahmemenü ist beim Online-EPG häufig ebenfalls noch nicht der Fall, sodass man für eine Aufzeichnung oft noch in den Standard-EPG wechseln muss.

Gedruckt oder digital?

Wer heute auf eine Programmzeitschrift verzichtet, verpasst dennoch keine wichtige Sendung. Die integrierten elektronischen Programmführer in modernen Flachbildfernsehern bieten allen Komfort, um sich über viele Tage im Voraus über die wichtigsten Programme zu informieren. Doch längst können sich noch nicht alle TV-Anbieter durch einen übersichtlichen EPG in Szene setzen. In unseren Tests zeigten sich insbesondere EPGs von Loewe, Metz, Panasonic, Samsung und Sony als universell und flexibel, während sich bei anderen Herstellern das volle Potenzial des EPGs erst nach der Umstellung auf den internetgestützten Online-EPG zeigt.
 
Wer alle Möglichkeiten des elektronischen Programmführers ausloten will, ist aber ohnehin auf eine Internetverbindung angewiesen, denn dann lassen sich die EPG-Daten auf ein Tablet auslagern und das Stöbern in den Programminformationen unterbricht nicht länger die laufende Sendung. Mit der in Entwicklung befindlichen HbbTV-App der ARD erfolgt der nächste Schritt zu einer noch komfortableren TV-Suche und Programmanzeige, doch kochen die Programmanbieter und TV-Hersteller derzeit noch allzu oft ihr eigenes Süppchen, um ihre Angebote über das der Mitbewerber zu stellen. Und solange die Technik nicht einheitlich über alle Marken hinweg funktioniert, solange wird uns die gedruckte Programmzeitschrift noch in den Wohnzimmern begegnen, auch wenn sie neben den multimedialen Möglichkeiten moderner Smart-TVs fast schon wie ein Relikt aus der Vergangenheit wirkt.

EPGs im Vergleich

(Thomas Riegler)

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