LNB-Arm-Umbau

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LNB-Arm-Umbau, Teil 2

Der Umbau

Der Umbau

In unsere Kunststoffplatte schneiden wir zuerst ein Loch, durch das wir das C-Band-Feed stecken können. Dazu benötigen wir einen Bohrungsdurchmesser von 70 mm. Übliche Dosenbohrer, wie man sie auch von der Elektroinstallation kennt, lassen aber nur Löcher mit einem Durchmesser von 67 oder 74 mm zu. Daher bohren wir zunächst ein zu kleines 67-mm-Loch, das wir mit einem in der Bohrmaschine einzuspannenden Schleifstein auf die geforderten 70 mm vergrößern. Schließlich können wir den Feed-Ring fest in die Bohrung hineinstecken.

Im dritten Arbeitsschritt greifen wir zur Säge und schneiden unseren Kunststoffkörper in der Mitte der Bohrung auseinander, womit wir zwei gleich große Halbschalen erhalten. In sie wird später das C-Band-Feed eingespannt. Als Nächstes trennen wir auch den Unterteil der Halterung von unserer Kunststoffplatte ab. Um die neue Feed-Halterung am LNB-Arm befestigen zu können, müssen wir dessen Vorderteil absägen. Der Punkt, an dem wir die Säge ansetzen, ergibt sich aus der Höhe unserer neuen C-Band-Halterung und dem halben Durchmesser des C-Band-Equipments.
 
Zu dem 35-mm-Radius ist also noch die Höhe des Kunststoffs vom unteren Rand bis zur Bohrung hinzuzurechnen. In unserem Fall sind es 10 mm. Folglich müssen wir den LNB-Arm, dessen oberes Ende den Brennpunkt kennzeichnet, um 45 mm kürzen. Dabei dürfen wir nicht vergessen, die Dicke unseres Sägeblatts vom 3 mm zu berücksichtigen. Die Summe aller Abmessungen ergibt, wo genau der LNB-Arm abzuschneiden ist.
 
Hier ist exaktes Messen und Arbeiten gefordert, um den LNB auch mit der neuen Halterung wieder genau im Brennpunkt der Schüssel montieren zu können. Beim Schneiden ist außerdem darauf zu achten, dass der Schnitt exakt im rechten Winkel erfolgt.

Nach diesem Arbeitsschritt zeigt sich, dass der LNB-Arm nur teilweise mit gehärtetem Kleber ausgefüllt ist. Um ihm zumindest im Arbeitsbereich eine gleichmäßige Stabilität zu verleihen, füllen wir ihn mit Kunststoffkleber aus und lassen diesen aushärten. Währenddessen bereiten wir ein Blechplättchen vor, mit dem wir unsere neue C-Band-Halterung am LNB-Arm anschrauben werden. Dazu sind an der Ober- und Unterseite je zwei Bohrungen herzustellen. 
 
Auch an der C-Band-Halterung sind noch einige Bohrungen fällig, um beide Halbschalen später wieder zusammenschrauben zu können. Weiterhin benötigen wir zwei Löcher an der unteren Halbschale, um sie an unserem Blechplättchen am LNB-Arm zu befestigen. Im nächsten Schritt müssen am LNB-Arm die beiden Bohrungen markiert werden, über die die Blechplatte mit der bereits an ihr angeschraubten C-Band-Schelle mit dem LNB-Arm verbunden wird. Dabei ist noch einmal exaktes Messen gefordert, denn es geht nicht nur darum, den genauen Abstand von der Schnittkante, sondern auch den Brennpunkt der Schüssel zu treffen.
 
Da C-Band-Empfangsequipment ist groß und schwer ist, mag die Frage aufkommen, ob die Befestigung unserer Kunststoffschelle am LNB-Arm nicht unterdimensioniert ist und sich mit der Zeit alles verbiegt. Wir haben uns hier eines simplen Tricks bedient: Unser abgeschnittener LNB-Arm bietet eine Auflagefläche von annähernd 2 cm Breite. Da der in der Schüssel montierte Arm ohnehin leicht nach unten hängt, drückt das Eigengewicht des LNBs die Kunststoffschelle auf diese Auflagefläche.
 
Zum Wechseln der Empfangseinheiten sind übrigens nur zwei Schrauben zu lösen, womit die Schüssel in rund 1 bis 2 Minuten vom C- auf Ku-Band-Empfang und umgekehrt umgerüstet werden kann.
 
Welche Ergebnisse? Zum Ersten konnten wir unseren Wunsch erfüllen, den C-Band-LNB in den Brennpunkt der Antenne zu verlegen. Damit profitiert er vom maximalen empfangenen Signalpegel. Im Vergleich zur vorher installierten schielenden Lösung darf man jedoch keine Wunder erwarten. Die tatsächlichen Verbesserungen fallen nur gering aus. Beim grenzwertigen C-Band-Empfang kann aber schon das kleinste Quäntchen mehr an Pegel zwischen schwarzem Bildschirm und Empfang entscheiden.

Unsere Modifikation können wir also als Erfolg verbuchen. Zum Zweiten stellt der Ku-Band-Empfang zufrieden. Er ist nicht schlechter als vor unseren Umbaumaßnahmen. Das ist ein sicheres Zeichen, dass wir mit der neuen Halterung den Brennpunkt wieder exakt getroffen haben.

Ku-Band-Halterung

 
Nachdem nun der sichere Halt gegeben ist und sich nichts verbiegen kann, kümmern wir uns noch um eine Ku-Band-Schelle, damit unsere 120-cm-Antenne bei Bedarf im Ku-Band arbeiten kann. Über diese verfügen wir eigentlich schon, und zwar in Form des abgeschnittenen Vorderteils unseres LNB-Arms. Um ihn an der Schüssel befestigen zu können, müssen wir ein zweites Blechplättchen anfertigen. Es wird über zwei Bohrungen am Unterteil der abgeschnittenen Schelle angeschraubt.
 
Die beiden unteren Bohrungen der Montageplatte sind so zu bemessen, dass zwischen dem Schellenunterteil und der Schnittkante des LNB-Arms ein Freiraum von 3 mm bestehen bleibt. Er entspricht der Dicke unseres Sägeblatts, mit dem wir zuvor den Vorderteil abgesägt haben. Nur so ist gewährleistet, dass der Ku-Band-LNB weiterhin exakt im Antennenbrennpunkt arbeitet.

(Thomas Riegler)

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