Porträt: Dolby

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Dolby, Teil 2

Blu-ray-Zeitalter

Was wir heute von Dolby kennen – nämlich Dolby True HD – ist so ziemlich das Optimum an Klang, was man aus einer professionellen Filmproduktion in die eigenen vier Wände holen kann. Bit für Bit identisch mit dem, was der Toningenieur bei der Postproduktion eines Kinofilms am Mischpult produziert hat.
 
Doch das Ende der Fahnenstange ist auch hier noch nicht erreicht. Dolby präsentierte auf der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zwei neue Verfahren – zum einen Dolby Pro Logic IIz und zum anderen Dolby Volume. Während Ersteres auf zwei zusätzliche Kanäle für die Höheninformation unter der Wohnzimmerdecke setzt, erweist sich Dolby Volume als echter Problemlöser.
 
So ist es damit möglich, eine fest eingestellte Lautstärke nicht zu überschreiten. Durch komplexe Filteralgorithmen wird erreicht, dass eingehende Quellen exakt an das gewünschte Lautstärkeniveau angepasst werden. Das schont die Nerven der Nachbarn und ist der perfekte Ersatz für den sonst üblichen Night-Modus.

Doch nicht nur im Ton-, sondern auch im Bildbereich strebt Dolby nach Höherem. Dolby-3-D-Digital- Cinema steht stellvertretend für die Revolution der Kinosäle. Mittels hochwertiger Farbfilterbrille mit Glaslinsen lernen die Bilder scheinbar fliegen.
 
Wir konnten uns im luxuriösen Dolby-Kino selbst ein Bild von überarbeiteten Klassikern wie „Star Wars: A New Hope“, neuen 3-D-Produktionen und Konzertaufnahmen machen und uns davon überzeugen, dass 3-D-Kino ein echtes Erlebnis ist.  Warum gibt es nun aber Dolby mit Hauptsitz in San Francisco und mit mehreren Ablegern, u. a. in Burbank? Der einfache Grund: die Zeitersparnis.
 
Es kommt nämlich nicht selten vor, dass im hauseigenen Mischraum in Windeseile ein Encoding durchgeführt werden muss. Encoding heißt nichts anderes, als gelieferte Audiosignale in die Dolby-Sprache zu übersetzen. Für einen Kinofilm dauert das ungefähr drei Tage, an denen zwei Mitarbeiter unter Hochdruck an der Fertigstellung arbeiten.
 
In mehreren Räumen wird das encodierte Material so lange gegengehört, bis auch die letzte Feinheit stimmt. Besonders schnell erledigt und geliefert werden muss für das rund fünf Meilen entfernte Hollywood und wir sind uns bereits bei der Abreise sicher: Allzu lange werden die freien Plätze der goldglänzenden Emmy-Award-Säule am Empfang wohl nicht unbesetzt bleiben.
(Christian Trozinski und Martin Günther)

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